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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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„Geht es dir gut? Du siehst ein bisschen blass aus.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich … habe ein Auto gehört und gedacht, Lorenzo sei aus Boston zurück“, gab sie zu.
    „Aber er wird doch noch gar nicht erwartet. Oder hast du etwas anderes von ihm gehört?“
    Marisa seufzte. „Ehrlich gesagt … nein. Nein, ich habe nichts von ihm gehört.“
    Ottavia schwieg einen Moment lang. Dann räusperte sie sich. „Du hast keine Mutter, der du dich anvertrauen kannst. Und ich habe keine Tochter. Deshalb weiß ich nicht, ob ich die richtigen Worte finde, aber ich kann es einfach nicht länger ertragen zu sehen, wie unglücklich du bist.“ Sie zögerte kurz. „Es ist kein Geheimnis, dass eure Ehe einen schweren Start hatte. Doch nachdem du mit Lorenzo hierher zurückgekehrt bist, haben wir alle gehofft, dass ihr zueinanderfinden würdet.“
    „Alle ganz sicher nicht“, versetzte Marisa.
    „ Nonna Teresa ist eine Hexe“, sagte Ottavia unver blümt. „Du solltest sie nicht ernst nehmen. Viel mehr Sorge macht mir, dass Lorenzo unglücklicherweise dei ne Bemerkung gegenüber Nonna Teresa mit angehört hat. Du hast behauptet, ihn nicht zu lieben. Ich habe ihn am nächsten Morgen beim Frühstück gesehen und war ent setzt. Er war weiß wie ein Gespenst. Deine Worte haben ihn sehr verletzt. Seither geht er dir aus dem Weg, nicht wahr?“ Sie holte tief Luft, ehe sie weitersprach. „Die sem Ausrutscher mit Signora Venucci messe ich keine be sondere Bedeutung bei – obwohl ich Lorenzos Verhalten natürlich überhaupt nicht gutheiße“, betonte sie ernst. „Aber wenn ein Mann einsam und verletzt ist, sucht er sich manchmal am falschen Ort Trost. Und du warst nicht da, um einzuschreiten.“
    „Es war sein Vorschlag, dass wir uns trennen sollten“, stellte Marisa klar. „Lorenzo hat nicht heiraten wollen – und erst recht nicht mich.“
    „Zunächst hat ihm der Gedanke tatsächlich widerstrebt“, gab Ottavia zu. „Aber dann, als eure Hochzeit kurz bevorstand, war Lorenzo wie ausgewechselt. Alles sollte perfekt für dich sein. Er war unglaublich aufgeregt – nie zuvor habe ich ihn so erlebt.“ Sie lächelte. „In der Zeit habe ich begonnen, ihn in mein Herz zu schließen. Und ich bin mir sicher, dass er dich wirklich gern heiraten wollte.“
    „Selbstverständlich. Er brauchte eine Frau, die ihm einen Sohn schenkt und ansonsten keine großen Ansprüche an ihn stellt. Vermutlich war ich eine gute Wahl“, sagte Marisa bitter.
    „Ist das der Grund dafür, dass du dich so verzweifelt bemühst, ihm nicht näherzukommen?“, fragte Ottavia behutsam und traf damit ins Schwarze. „Du scheinst der ganzen Welt beweisen zu wollen, dass Lorenzo dir nichts bedeutet. Ganz offen sprichst du darüber, und es ist dir vollkommen egal, ob du ihn damit verletzt.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. „ Dio mio, ist es da ein Wunder, dass er so oft fort ist?“
    „Vielleicht gibt es noch einen anderen Grund“, stieß Marisa hervor. „Einen, zu dem ich ihn förmlich getrieben habe.“ Sie machte eine Pause. „Ottavia, gibt es eine andere Frau in seinem Leben?“
    „Ich weiß es nicht. Aber es spielt auch keine Rolle. Ich an deiner Stelle würde die Geschichte mit Signora Venucci vergessen und dafür sorgen, dass ich diejenige bin, die nachts an seiner Seite ist, wenn er schläft.“
    „Weil du wüsstest, dass du ihm nicht trauen kannst?“
    „Nein“, entgegnete Guillermos Lebensgefährtin nachdrücklich. „Weil ich keinen Moment ohne ihn leben wollte. Aber wenn du ihm die Fehler der Vergangenheit nicht verzeihen kannst, gibt es nichts mehr zu sagen.“
    Mit leiser Stimme stellte Marisa die Frage, die ihr so sehr am Herzen lag: „Und was, wenn ich gar keine Chance mehr habe, ihm zu verzeihen? Wenn es schon zu spät ist?“
    Ottavia sah die junge Frau ernst an. „Dieses Risiko wirst du eingehen müssen. Aber ich an deiner Stelle würde um ihn kämpfen. Er ist es wert.“
    In Marisas Kopf überschlugen sich die Gedanken, als sie das Zimmer verließ. Ich habe es versucht. Doch es scheint, als hätte ich den Kampf längst verloren. Und vielleicht wird es nie eine zweite Chance geben.

12. KAPITEL
    Vielleicht sollte ich einfach ein paar Sachen packen und zu ihm fahren, überlegte Marisa, während sie langsam die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinaufging.
    Aber was, um alles in der Welt, sollte sie ihm sagen? Würde er ihr überhaupt zuhören – nach allem, was sie ihm vorgeworfen hatte?
    Und was, wenn er nicht allein war

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