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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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nach einer schlaflosen Nacht die Treppe hinuntergekommen war, hatte sie festgestellt, dass Lorenzo bereits zu einem Geschäftstermin nach Siena aufgebrochen war …
    „Ich habe vorgeschlagen, er solle dich mitnehmen, mein Kind. Siena ist wunderschön. Doch Lorenzo bat darum, dich ausschlafen zu lassen“, erklärte Guillermo mit einem vielsagenden Lächeln. Ganz offensichtlich deutete er die tiefen Schatten unter ihren Augen und Lorenzos Fürsorge vollkommen falsch.
    Er sieht nur, was er sehen will, dachte Marisa.
    Als sie und Lorenzo sich am Abend beim Dinner trafen, gingen sie wieder genauso kühl und höflich miteinander um wie auf der Hochzeitsreise. Es war, als hätte ihre gemeinsame Liebesnacht niemals stattgefunden. Hatte sie sich diesem scheinbar gefühllosen Mann tatsächlich so leidenschaftlich hingegeben?
    Später am Abend, als sie bereits im Bett lag, sah sie Licht unter der Verbindungstür schimmern. Sie fasste sich ein Herz, stand auf und klopfte an.
    Beinahe sofort öffnete Lorenzo die Tür und blickte Marisa abwartend an.
    „Ja?“, fragte er schroff.
    Marisa reichte ihm einen gefalteten Zettel. „Ich habe die Informationen aufgeschrieben, die du haben wolltest.“
    Regungslos blickte er auf die Daten.
    „ Grazie. “ Er steckte den Zettel in die Hosentasche. „Den ersten Termin werde ich nicht einhalten können. Ich fahre morgen geschäftlich nach Boston. Du willst mich nicht zufällig begleiten?“
    „Eher nicht.“ Sie blickte zu Boden, enttäuscht, dass er vollkommen anders reagierte, als sie es sich erhofft hatte. Sie hatte sich gewünscht, er würde sie einfach in die Arme schließen und ihr versichern, er begehre sie so sehr, dass er sich nicht an die vorgegebenen Tage halten werde.
    „Nun, dann müssen wir den Termin wohl verstreichen lassen. Ich werde meiner Sekretärin sagen, dass sie die Daten in meinen Kalender einträgt.“
    „Bitte nicht … bitte“, flüsterte sie.
    „Sie macht das mit allen wichtigen Terminen“, gab er achselzuckend zurück. „Ist ja auch egal. Gute Nacht, Maria Lisa.“
    Er trat zurück und schloss leise die Tür.
    Und es war, als hätte er damit alle Türen zwischen ihnen für immer verschlossen.
    Ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so.
    Sosehr sie sich tagsüber auch bemühte, sich abzulenken, um nicht an ihn zu denken, so schmerzlich wurde ihr die Einsamkeit in den Nächten bewusst.
    Unruhig lief Marisa in ihrem Zimmer auf und ab, öffnete die Flügeltüren zur Loggia und sog die frische Luft ein. Seit einer Woche war Lorenzo fort, und sie wusste nicht, wann er aus den USA zurückkehren würde. Sie atmete noch einmal tief durch. Am frühen Abend hatte es geregnet, und nun war die Luft erfüllt von feuchtem, schwerem Blütenduft.
    In diesem Moment hörte sie ein Auto. Lorenzo! Er musste es sein, schließlich wurde sonst niemand erwartet.
    Stirnrunzelnd sah sie an sich herab, sah das bequeme T-Shirt und die dunkle Jeans. So konnte sie ihm unmöglich gegenübertreten. Und das musste sie auch nicht, nachdem sie gemeinsam mit Ottavia Alesconi ihre Garderobe erweitert hatte.
    Hastig schlüpfte sie aus ihren Kleidern, sprang unter die Dusche, trocknete sich in Windeseile ab und nahm die neue weiße Seidenunterwäsche aus der Kommode. Sie zog sich ein hübsches Kleid an und legte einen Hauch des Parfüms auf, das er so liebte.
    Nur wenige Minuten brauchte sie, um ihr Haar zu bürsten und etwas Mascara und Lippenstift aufzulegen.
    Bis jetzt hatte sie Lorenzo nicht die Treppe hinaufkommen gehört. Vermutlich unterhielt er sich im großen salot to mit seinem Vater.
    Am liebsten wäre sie ihm entgegengestürzt, doch sie zwang sich zur Ruhe.
    Als sie in die Eingangshalle trat, kam Emilio ihr mit dem Gepäck entgegen.
    „Habe ich mich geirrt oder ist gerade ein Wagen vorgefahren?“, fragte sie scheinbar beiläufig.
    „ Sì, Signora. “ Mit einem Kopfnicken deutete er auf die Tür zum salotto.
    Bleib entspannt, aber zeige ihm, dass du dich freust, ihn zu sehen, ermahnte Marisa sich.
    Lächelnd ging sie in den Salon – und blieb voller Enttäuschung abrupt stehen. Außer Ottavia Alesconi, die in einem Magazin blätterte, war niemand hier.
    Die ältere Dame sah auf und begrüßte Marisa freundlich. „ Ciao, come stai? “
    „Ottavia – wie schön, dich zu sehen.“ Marisa zwang sich zu lächeln. „Ich wusste nicht, dass du uns dieses Wochenende besuchst.“
    „Guillermo hat mich eingeladen, und ich bin ganz spontan gekommen.“ Besorgt sah sie Marisa an.

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