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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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in sein Zimmer im Leuchtturm. Dabei erklärte er ihr kühl, dass sie sich entweder selbst ihr Nachthemd anziehen könne oder er werde sie höchstpersönlich ausziehen.
    So würdevoll wie möglich zog sie sich aus und streifte ihr Nachthemd über. Schließlich lag sie auf ihrer Seite des Bettes und blickte zur Wand. Wut und quälende Ängste kämpften tief in ihrem Inneren miteinander, während sie spürte, wie er hinter ihr ins Bett schlüpfte.
    Und dann? Nichts!
    Er wünschte ihr leise Gute Nacht, legte seinen Arm bequem um ihre Taille, gähnte herzhaft und schlief ein. All ihre Versuche, sich unter seinem Arm herauszuwinden, schlugen fehl. Auch im Schlaf war er besitzergreifend. Seine Hand wanderte hinunter zu ihrem Becken und zog sie an sich, während er ein starkes Bein über ihre Schenkel legte. So hielt er sie mit seiner Umarmung auf dem Bett gefangen. Selbst durch den festen Baumwollstoff ihres Nachthemdes hindurch konnte sie fühlen, wie sein Herz an ihrem Rücken pochte, wie seine Männlichkeit sich an ihren Rücken drängte.
    In den darauffolgenden Nächten dauerte es immer länger, bis sie einschlafen konnte. Die Situation nagte an ihr und sie zermarterte sich den Kopf, wie sie sich aus dieser Zwickmühle befreien konnte. Oft schlief sie erst kurz vor Sonnenaufgang über ihren Gedanken ein. Jeden Morgen, wenn sie erwachte, stellte sie errötend fest, dass sie sich irgendwann nachts herumgedreht haben musste. Denn ihre Körper waren vertrauensvoll aneinander geschmiegt, Arme und Beine in einer liebevollen Berührung ineinander verschlungen.
    Zu ihrem Leidwesen nahm er ihre Ablehnung hier am Bootshaus mit einem gleichgültigen Schulterzucken hin. „Ich wollte dir nur sagen, dass Frank mit dem Abendessen beinahe fertig ist“, informierte er Vivian. „Außerdem habe ich dich schon gewarnt, dass es keine gute Idee ist, hier draußen alleine umherzuirren, wenn es dunkel wird. Der Vorfall gerade eben bestätigt das.“
    „Ich bin nur ins Straucheln geraten, weil du mich abgelenkt hast“, unterbrach sie ihn. „Vielleicht sogar mit Absicht?“, stichelte sie.
    Aus unerklärlichen Gründen spürte sie eine glühende Wut auf ihn, weil er sie einerseits gegen ihren Willen hier auf der Insel festhielt, auf der anderen Seite wirklich besorgt um sie war. „Vielleicht würdest du es gerne sehen, wenn ich von der Klippe stürze und unglücklicherweise umkomme? Das wäre doch ausgleichende Gerechtigkeit für dich, nicht wahr?“
    Im schwindenden Licht wirkten seine Gesichtszüge verschwommen und weich, sein Auge lag tief unter dem Schatten seiner dichten Braue. „Glaubst du wirklich, ich habe dich hierher gebracht, um dich zu töten?“
    „Ich … Nein“, gab sie wahrheitsgemäß zu. Er wollte ihre Seele leiden lassen, doch das ging nur, solange sie lebte. „Aber wir wissen beide, dass es Schlimmeres gibt als den Tod.“
    Er kam näher. „Du meinst, mein Kind zu bekommen? Wäre dieses Schicksal für dich schlimmer als der Tod, Vivian? Mit mir zu schlafen und ein neues Leben zu zeugen?“
    Ihr stockte der Atem. „Das sagst du nur, um mich zu ängstigen“, sagte sie erstickt. „Ich weiß, du hast das nicht ernst gemeint …“
    „Ja? Woher weißt du das? Weil ich es nicht noch einmal erwähnt habe?“ Sein durchdringender Blick fesselte ihre Aufmerksamkeit. „Ich wusste, das war unnötig. Ich sehe doch, dass du darüber nachdenkst, wie es wäre, mich zu deinem Liebhaber zu haben. Dass du dich fragst, ob ich mit der gleichen leidenschaftlichen Heftigkeit lieben kann, mit der ich anscheinend hasse. Ich habe dir Zeit gelassen, dich an den Gedanken zu gewöhnen. Schließlich ist es nicht so dringend, du bist ja hier und kommst nicht weg. Du lebst, isst und schläfst neben mir. Ich habe schon so lange auf dich gewartet … Da kann ich noch etwas länger warten.“
    Etwas länger? Eine Hitzewelle durchflutete ihren Körper, als sie hörte, mit welcher Selbstherrlichkeit er sprach. Mit aller Macht versuchte sie, ihre erste Reaktion zu unterdrücken und ihn zu schlagen. Wie konnte sie etwas anderes als Ekel fühlen bei seinem verkommenen Vorschlag?
    Vivian erzitterte. „Du würdest doch keine Gewalt anwenden, um … um …“
    „Keine Gewalt. Verführung“, klärte er sie in einem Tonfall auf, in dem unverhohlene Lust mitschwang. „Wir wissen doch beide, dass die Anziehungskraft zwischen uns sich zu einer hochexplosiven Mischung zusammenbraut. Und zwar schon seit dem Augenblick, an dem wir uns zum ersten Mal

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