Julia Sommerliebe Band 24
lassen. Sie waren zu Liebhabern geworden, hatten aber mehr miteinander geteilt als nur Sex. Es hatte etwas zwischen ihnen gegeben – Gefühle, die er nicht weiter hatte definieren wollen.
Diese Erinnerungen waren immer irgendwo in seinem Kopf gewesen. Und manchmal, wenn er einen Song aus der damaligen Zeit hörte, spürte er einen seltsamen Stich und erinnerte sich an Eirenne im Frühling und an ein Mädchen mit goldenen Haaren, dessen zartes Lächeln für eine kurze Zeit seine Seele berührt hatte.
Er warf einen Blick auf Louise, während sie dem Kellner zu ihrem Tisch folgten – und entdeckte, dass sie ihn mit so unverhülltem Begehren ansah, dass er das Essen und alles andere außer diesem drängenden Verlangen vergessen wollte. Er wollte sie in seine Arme ziehen und sie aus dem Restaurant ins nächste Hotel tragen, wo er ein Zimmer nehmen würde für so viele Nächte wie nötig, um sich an ihrem hinreißenden Körper zu sättigen.
4. KAPITEL
Louise versuchte, sich ganz auf den wunderschön gedeckten Tisch zu konzentrieren, aber in Gedanken sah sie immer noch Dimitris Blick vor sich, als er einen Stuhl für sie zurückgezogen hatte.
Das unverhüllte sexuelle Begehren darin wühlte sie auf. Sie bemühte sich, die Erinnerungen an die eine Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, zurückzudrängen. Das war so lange her, und bestimmt hatte er in der Zwischenzeit mit so vielen Frauen geschlafen, dass er sich nicht mehr daran erinnerte. Aber irgendwie wusste sie, dass er sich erinnerte, und Hitze strömte durch ihre Adern, ließ ihre Brüste schmerzen und löste ein Ziehen tief in ihrem Becken aus.
„Champagner, Madame?“
„Oh … oui. Merci .“ Abwesend nickte sie dem Kellner zu, der unaufdringlich an ihrer Seite stand, und beobachtete, wie er ihr Glas mit Champagner füllte. Der Kellner umrundete den Tisch und füllte auch Dimitris Glas, bevor er ihnen die Speisekarten reichte und sie allein ließ.
„Wir sollten auf eine alte Freundschaft anstoßen.“ Dimitri hob sein Glas.
Freundschaft. Louise spürte einen scharfen Stich, als sie sich an sorgloses Lachen und träge Tage auf einer paradiesischen Insel erinnerte. Sie hatte geglaubt, sie wären befreundet – bis ihre Mutter ihre Illusionen über Dimitris Motive zerstört hatte. Nichts davon war real gewesen.
Aber die Vergangenheit zu beschwören war sinnlos, denn nach heute Abend würde sie ihn vermutlich nie wieder sehen. Ihr gelang ein kühles Lächeln, und sie stieß mit ihm an. „Auf die Freundschaft.“
Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, und die Worte kamen nur als ein heiseres Wispern heraus. Sie klang wie eine Femme fatale aus einem alten Film, stellte sie angewidert fest und nahm einen tiefen Schluck. Der Champagner kribbelte auf ihrer Zunge, und zu spät fiel ihr ein, dass ihr Mittagessen Stunden zurücklag und Alkohol auf leeren Magen keine gute Idee war.
Konzentrier dich nur darauf, warum du hier bist, sagte sie sich.
„Du hast gesagt, du wärst vielleicht daran interessiert, Eirenne zu kaufen?“
Dimitri trank einen Schluck Champagner, bevor er antwortete. „Ich bin seit sieben Jahren nicht mehr auf der Insel gewesen, aber natürlich habe ich meine Erinnerungen. Hat sie sich sehr verändert?“ Er spannte sein Kinn an. „Sicherlich kann ja nicht mal deine Mutter viel Schaden angerichtet haben.“
„Natürlich hat sie das nicht.“ Louise ging sofort in Verteidigungsstellung. „Was hast du dir denn vorgestellt?“
„Als mein Vater noch gelebt hat, wollte sie ihn zum Bau eines Nachtklubs oder Kasinos überreden, damit er dort private Partys veranstalten könnte und man fürs Amüsement nicht mehr auf die größeren Inseln ausweichen müsste“, informierte er sie trocken.
„Oh.“ Louise verzog das Gesicht. Einen Nachtklub zu besitzen, das hätte Tina gefallen, musste sie zu ihrem Bedauern zugeben. Ihre Mutter hätte keinen Gedanken daran verschwendet, dass es dann mit der Ruhe und Abgeschiedenheit von Eirenne vorbeigewesen wäre.
„Nun, sie hat nichts dergleichen getan. Sie war nicht einmal mehr auf der Insel, seit Kostas tot ist.“ Sie zögerte und fügte dann heiser hinzu: „Ich weiß, du glaubst, Tina hätte sich für deinen Vater nur interessiert, weil er reich war, aber ich glaube, sie hat ihn wirklich geliebt.“
„Die einzige Person, die Tinas Hobbs je geliebt hat, ist sie selbst. Theos , selbst du musst zugeben, dass sie nicht gerade eine tolle Mutter war. Ich weiß, dass du deine Kindheit über in Internaten
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