Julia Sommerliebe Band 24
Hotel gehen und ihn um eine Entscheidung bitten.
Ihre Gedanken drehten sich. Falls er sich gegen den Kauf der Insel entschied, würde sie den Makler instruieren, Anzeigen zu schalten. In der Zwischenzeit würde sie versuchen, einen Kredit zu bekommen. Aber den hatte die Bank schon einmal abgelehnt. Panik stieg in ihr auf.
„Ich bin dabei, etwas Eigentum zu verkaufen, damit ich die Behandlungskosten aufbringen kann. Das Geld sollte bald zur Verfügung stehen. Aber ich will, dass meine Mutter sofort mit der Behandlung beginnen kann.“
„Ich kann natürlich arrangieren, dass sie in die USA überwiesen wird. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass die Klinik in Massachusetts Madame Hobbs Behandlung erst beginnen wird, wenn sie sich sicher sein können, dass die Kosten gedeckt werden. Sie werden auch den Transport Ihrer Mutter im Sanitätsflugzeug bezahlen müssen.“ Duval sah auf seinen Bildschirm und schrieb dann eine Summe auf ein Blatt Papier. „Dies ist der Betrag, den Sie für den Anfang aufbringen müssen.“
Ihr stand nur ein einziger anderer Weg offen, das Kapital zu beschaffen.
Louise nickte entschlossen.
Ihre Großmutter Céline wäre einverstanden gewesen, sagte sie sich ein paar Stunden später, als sie wieder aus dem Juwelierladen trat. Der Juwelier hatte den vollen Preis gezahlt, auf den er den Diamantanhänger ursprünglich geschätzt hatte, und hatte zusätzlich auch Tinas noch verbliebenen Schmuck gekauft. Louise hoffte, dass ihre Mutter ihr verzeihen würde. Tina liebte ihren Schmuck, aber das Leben war wertvoller als ein paar Glitzersteine.
Nachdem sie Alain Duval den Scheck übergeben und erfahren hatte, dass Tina nach Massachusetts ausgeflogen würde, sobald die Klinik sicher wusste, dass die Behandlung bezahlt würde, fühlte Louise sich wie durch die Mangel gedreht. Sie hatte in Dimitris Hotel angerufen und war informiert worden, dass er zwar noch nicht abgereist, aber zurzeit nicht für sie zu sprechen war.
Louise stapfte die schmalen Treppen hinauf, die zum Dachgeschoss führten, und fühlte sich unendlich erschöpft. Die Reaktion auf die Ereignisse der letzten 24 Stunden hatte eingesetzt.
Das Geräusch von Schritten warnte sie, dass einer ihrer Nachbarn die Treppen herunterkam, und sie drückte sich gegen die Wand, um Platz zu machen.
„Wo in drei Teufels Namen hast du den ganzen Tag gesteckt?“
Dimitri kam um die Biegung des Treppenhauses auf sie zu, sein Gesicht gleichzeitig wütend und wunderschön. Seine olivfarbene Haut spannte sich über seinen scharf geschnittenen Wangenknochen, und seine grünen Augen sprühten Funken.
Das war der berühmte letzte Tropfen. Geschockt und sprachlos starrte Louise ihn an.
„Warum bist du heute Morgen einfach so verschwunden?“ Diese Frage hatte Dimitri den ganzen Tag über nicht losgelassen. „Ich habe Dutzende Male versucht, dich zu erreichen, aber du bist nicht ans Telefon gegangen.“
„Ich hatte mein Handy ausgeschaltet, als ich …“ Gerade noch so schluckte sie die Worte als ich im Krankenhaus war hinunter und errötete schuldbewusst. „Ich war … bei einem Freund und hatte mein Handy ausgeschaltet.“
„Ich hatte angenommen, du wärst so früh gegangen, um zeitig im Museum zu sein. Aber als ich dich nicht erreichen konnte, habe ich es im Louvre versucht und erfahren, dass du heute gar nicht arbeitest.“ Dimitri blickte sie finster an. „Du bist geflüchtet, oder? Warum? Schuldgefühle danach?“
Sie errötete. „Du hast gesagt, du würdest heute nach Athen zurückfliegen. Ich wollte Peinlichkeiten vermeiden. Ich meine, …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Wir wissen doch beide, dass die letzte Nacht nichts bedeutet hat.“
„Wissen wir das?“ Sein Gesicht verriet nichts.
Zu welchem Freund ist sie so schnell geeilt?, fragte sich Dimitri. Sie gab sich zugeknöpft. Ist sie zu einem Liebhaber gegangen – vielleicht mit einer Entschuldigung auf den Lippen darüber, wo sie die letzte Nacht verbracht hat? Und wie kommt es, dass sie schon wieder ein Outfit von Benoit Besson trägt?
Er ärgerte sich, dass er besorgt gewesen war, als er sie nicht hatte erreichen können. Sie ist weder ein Kind noch bin ich verantwortlich für sie, mahnte er sich. Und sein Ärger wuchs, als er seine Lust auf sie spürte, während er seinen Blick über sie schweifen ließ. In ihrem champagnerfarbenen Bleistiftrock und dem dazu passenden taillierten Jackett, das die Rundungen ihrer Brüste betonte, sah sie umwerfend sexy aus. Diese
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