JULIA VALENTINSBAND Band 21
Wunder, dass C. J. die Fahrt hierher verhindern wollte.“
„Aber immerhin können wir hier draußen unser Picknick machen“, meinte Cari und begann, den Wagen auszuladen, nachdem sie Jamie in einen schattigen Platz gebracht hatte.
Sie breiteten eine Decke unter einem Baum aus, öffneten den Picknickkorb und fanden gebratenes Hähnchen, Kuchen und Maiskolben.
„Im Februar?“ Misstrauisch beäugte Max den Mais.
„Entweder importiert oder tiefgefroren“, bekräftigte Cari. „Sicher nicht ganz die Qualität, die man im Sommer erwarten darf. Schmeckt aber trotzdem ziemlich gut.“
Sie aßen, unterhielten sich und spielten mit Jamie. Max’ Laune besserte sich langsam. Nach und nach war er überzeugt, dem Land um sich herum auch ein paar gute Dinge abgewinnen zu können. Wie zum Beispiel die Wildblumen, deren Knospen just in diesen Tagen aus dem Boden trieben. Oder die weißen Wolken, die am strahlend blauen Himmel dahinschwebten.
„Ja, ich muss zugeben, dass die Geschichten, die meine Mutter erzählt hat, sich in besseren Zeiten durchaus auf dieser Ranch abgespielt haben könnten. Aber davon abgesehen hatte ich eine andere Vorstellung im Kopf.“
„Wirklich?“
„Ja. Aber inzwischen habe ich begriffen, dass meine Vorstellungen nichts mit ihren Geschichten zu tun haben. Ich habe mir immer diese TV-Serie über die Ranch angesehen, wie hieß sie doch gleich?“ Er überlegte kurz. „Southfork? Ja, so hieß die Ranch, und diese Serie hat meine Vorstellung geprägt. Ein großes Haus. Eine große Scheune. Viele große Autos draußen auf dem Parkplatz. Ein Hubschrauberlandeplatz hinter dem Haus. Das gesamte Gelände mit teuren Zäunen umgeben, Hunderte Kilometer weit. Vielleicht sogar ein paar Rinder.“
Cari nickte. „Ich kenne die Serie.“
„Es mag sogar sein, dass die Triple M früher sehr beeindruckend gewesen ist“, fuhr Max fort, „aber wie die Southfork war sie nie. Trotzdem konnte man gut auf ihr arbeiten. Schade, dass diese Zeiten seit Langem vorbei zu sein scheinen.“
Er runzelte die Stirn. „Ich bin sehr froh, dass meine Mutter nicht hier ist. Und ich hoffe, dass niemand ihr erzählt, in welchem Zustand sich die Ranch befindet.“
Auf dem Weg in die Stadt machten sie einige Umwege und genossen die Landschaft. Max’ Handy klingelte, und er nahm den Anruf an. Seine Miene wurde sehr ernst, als er zuhörte. Aber Cari spielte mit Jamie und schenkte ihm keine besondere Beachtung.
„Schlechte Nachrichten“, verkündete Max, nachdem er das Gespräch beendet hatte. „Sheila wird nicht zurückkommen.“ Er ließ den Blick über Jamie schweifen und zuckte leicht zusammen. „Man hat sie in einem Fluss gefunden. Ertrunken. Offenbar hatte sie mit Drogen zu tun.“
„Oh, Max!“
Sie betrachteten das Baby, das fröhlich mit einem Ring spielte, an dem mehrere Plastikschlüssel hingen. Es hatte nicht die geringste Ahnung vom Schicksal seiner Mutter.
Dann warfen sie sich einen tiefen Blick zu, ohne ein Wort zu sprechen. Für das Baby war es tragisch, obwohl es noch viel zu klein war, um zu begreifen, dass gerade ein erschütternder Schicksalsschlag sein Leben für immer verändert hatte.
Zurück in der Stadt, erledigte Max ein paar Telefonate. Anschließend gab es noch mehr Neuigkeiten.
„Die Polizei war nicht in der Lage, Sheilas Verwandtschaft zu ermitteln. Meine Leute auch nicht.“ Er schaute Cari tief in die Augen. „Jetzt kommt alles auf den DNA-Test an.“
Nachdenklich stützte Cari das Kinn mit der Faust. „Und wenn das Ergebnis negativ ist?“
Max durchzuckte ein Schmerz. „Cari, wenn das passiert, kann ich nichts mehr ausrichten. Wenn ich nicht verheiratet bin und es keine Blutsverwandtschaft mit Jamie gibt, liegt es nicht mehr in meiner Macht. Dann habe ich jedes Recht verloren, ihn noch länger bei mir zu behalten.“ Er zögerte. „Noch nicht einmal meine kostspieligen Anwälte wären in der Lage, das Problem zu lösen.“
„Dann müsste er also dem Jugendamt übergeben werden“, rief Cari entsetzt.
„Wahrscheinlich.“
Wenn das geschah …
Nein, es durfte nicht geschehen. Blindlings hastete sie ins Kinderzimmer. Jamie schlief tief und fest. Aber sie musste ihn unbedingt im Arm halten. Hatte es nicht Zeiten gegeben, in denen sie steif und fest behauptet hatte, sich nicht mehr verlieben zu wollen? Es musste vor einer Ewigkeit gewesen sein …
9. KAPITEL
„Wenn ich mich nicht irre, ist morgen Valentinstag.“
Cari zuckte zusammen, als Max zwei Tage später das
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