JULIA VALENTINSBAND Band 21
Silvesterparty eingeladen.“
Sogar zu mehreren, aber sie hatte überall abgesagt. Sie war einfach nicht in Feierlaune und wollte den anderen Partygästen nicht den Spaß verderben.
„Eigentlich wollte ich früh ins Bett gehen und einmal richtig ausschlafen.“
„Ausgerechnet an Silvester?“ Bens Augen wurden schmal. „Du arbeitest zu viel und bist erschöpft.“
Sie durfte es nicht übertreiben.
„Es ist nur so, dass ich heute Abend eingeladen bin und …“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung und bückte sich nach seiner Tasche. „Vergiss es. Ich habe dich schon viel zu lange aufgehalten.“
„Du hältst mich nicht auf“, versicherte sie ihm schnell. „Ein bisschen Aufmunterung tut mir ganz gut.“
Sein Lachen war ansteckend, und sie schmolz wieder einmal dahin. „Die Party findet in meinem Haus statt. Vielleicht hättest du Lust, mich zu begleiten?“
Celeste sah prüfend an ihrem dünnen schwarzen Strickkleid hinter. Dazu trug sie mit silbernen Pailletten besetzte Sandalen. Wenn, dann müsste sie sich vorher noch umziehen. „Ich weiß nicht.“
Ben nahm ihren Arm, und die Berührung durchfuhr sie wie ein Stromstoß. „Komm schon. Du siehst großartig aus.“
Er hatte recht. Als sie das Flughafengebäude Seite an Seite verließen, fühlte Celeste sich wie eine Schönheitskönigin. Der Tag, der so trübe begonnen hatte, war auf einmal in strahlendes Sonnenlicht getaucht.
„Sie sind also Cindy?“
Celeste schüttelte den Kopf und wiederholte ihren Namen in gesteigerter Lautstärke.
Reece – so hieß der Mann, den Ben ihr gerade vorgestellt hatte – legte die Hände hinter die Ohren und brüllte gegen die Musik an: „Haben Sie Sheryl gesagt?“
Ben schrie zurück: „Celeste!“
Reece hob sein Bierglas. „Willkommen, Celeste. Bens Freunde sind auch meine Freunde.“ Er ließ in Elvismanier die Hüften kreisen. „Tanzt, Leute, und holt euch etwas zu trinken.“
Celeste nickte. Dass Ben sie zu dieser Silversterparty eingeladen hatte, machte sie glücklich, auch wenn sie noch lieber mit ihm auf seiner Jacht gewesen wäre, mit ihm getanzt hätte, langsam und romantisch, zärtlich aneinandergeschmiegt, ganz in der Stimmung des Augenblicks versunken.
Bei ihrem Treffen am Flugplatz musste das Schicksal seine Hand mit im Spiel gehabt haben. Was mochte es morgen mit ihr vorhaben? Aber was sollte sie sich heute darüber den Kopf zerbrechen?
Sie bedankte sich bei Reece und wanderte mit Ben zwischen den anderen dicht gedrängt stehenden Gästen hindurch zu einer kleinen Selbstbedienungsbar.
„Sind das alles deine Freunde?“
Ben sah sich um und schüttelte den Kopf. „Nein.“ Dann zog er eine offene Champagnerflasche aus einem eisgefüllten Kübel und schenkte zwei Gläser ein. Eines gab er Celeste, das andere hob er leicht hoch. „Auf uns.“
Celeste lächelte. „Auf uns“, gab sie zurück.
Was immer das hieß. Hier, bei dieser lärmenden Musik und in der Enge, würde sie es bestimmt nicht herausfinden. Aber wenigstens war Ben bei ihr, und sie waren sich nahe, und wenn die Party vorbei war, vielleicht …
Ein hochgewachsener Mann mit Kinnbärtchen bahnte sich mit den Ellbogen seinen Weg durch die wogende Menge und schlug Ben auf die Schulter. „Ben, altes Haus!“
Ben drehte sich um und begrüßte den Mann erfreut, bevor er sich wieder umdrehte. „Malcolm, darf ich dich mit Celeste Prince bekannt machen?“
Malcolm deutete eine Verneigung an. „Sehr erfreut, Miss Prince. Aber meine Freude wäre noch größer, wenn Sie mir gestatten würden, Ihrem Freund wenigstens einen Teil meines Geldes wieder abzunehmen.“ Er wandte sich wieder an Ben. „Wie sieht es aus? Du darfst auch anstoßen.“
Während Celeste immer noch in dem wunderbaren Gefühl badete, dass sie offenbar überall für Bens Freundin gehalten wurde, wehrte er ab. „Nein. Heute habe ich ganz bestimmt nicht die Absicht, Poolbillard zu spielen.“
„Nur eine klitzekleine Runde“, flehte Malcolm.
Ben schüttelte den Kopf und sah dann Celeste an. Aber sie nickte. „Mich stört es nicht“, schrie sie gegen den Lärm an. „Ich mag Poolbillard.“
Malcolm strahlte und schob die Hand unter ihren Ellbogen. „Ben, dein Geschmack bei Frauen wird immer besser.“
Das meinte er natürlich als Kompliment, aber Celeste musste unwillkürlich an Bens Kondomvorrat an Bord der Jacht denken. Dieser Tag vor sechs Wochen war so völlig unwirklich gewesen, als hätte sie alles nur geträumt. Damals hatte sie sich mit einem
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