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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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durchtrennt hat?
    Lange Zeit saß er stumm am Bett, überwältigt von Emotionen, die er nicht analysieren konnte, die er nie zuvor erlebt, nie erwartet hatte.
    Schließlich stand er auf, doch er behielt Mutter und Kind unablässig im Auge. Vielleicht war er auch in eine Beschützerrolle geschlüpft.
    So oder so, er konnte nicht umhin, ein bisschen Neid zu empfinden. Nicht, dass er darauf hoffte, sich der neuen kleinen Familie anzuschließen. Er hatte seinen Teil beigetragen und konnte nun seiner eigenen Wege gehen. Doch während Connie ihrer Tochter liebevolle Worte zuflüsterte, wirkte ihre sanfte Stimme faszinierend und ihr Anblick herzerwärmend rührend auf ihn.
    Als das Baby sie mit schielenden Augen ansah, stockte Greg der Atem. Wiederum fragte er sich, ob er das Recht hatte, an diesem speziellen Augenblick teilzuhaben. Doch er war unfähig, sich abzuwenden.
    Nicht nur der Anblick, den Mutter und Kind ihm boten, beeindruckte ihn. Er bewunderte außerdem die Frau, die so tapfer Schmerzen und Ängste bekämpft hatte und nun eine überwältigende Mütterlichkeit und eine faszinierende Schönheit ausstrahlte.
    Connie wiegte ihre winzige Tochter in den Armen, blickte zu ihm hoch und lächelte. „Danke, Greg. Ich weiß nicht, was ich ohne dich angefangen hätte.“
    „Das war keine große Sache“, wehrte er ab. Dabei war es in Wirklichkeit größer als groß. Es war ungeheuer riesig. Er glaubte nicht, dass er diesen Moment je vergessen konnte. Er hatte ein Wunder miterlebt, und was ihm vorher wie die schlimmste Nacht seines Lebens erschienen war, hatte sich irgendwie in die schönste verwandelt.
    Es war die Art von Nacht, in der es einen Musiker drängt, zu seiner Gitarre zu greifen und bis zum Morgengrauen wach zu bleiben, um einen Song zur Erinnerung an das überwältigende Erlebnis zu kreieren.

3. KAPITEL
    Das Telefon klingelte kurz vor Tagesanbruch. Hastig griff Greg zum Hörer, bevor Connie und das Baby von dem Lärm aufwachten.
    Beide schliefen seit einer kleinen Weile, und so sollte es bleiben. Sie war in den letzten Stunden durch die Hölle gegangen und verdiente eine ungestörte Ruhepause. „Hallo?“, flüsterte er.
    „Hier ist Doc Graham. Wie geht es unserer Patientin?“
    „Gut. Sie schläft, und das Baby auch.“ Das allein hieß natürlich nicht, dass alles in Ordnung war, weshalb Greg alle paar Minuten nachsehen ging. Er wollte sich überzeugen, dass sie noch atmeten und ihre Gesichtsfarbe gesund aussah. „Aber ich werde mich wesentlich besser fühlen, wenn Sie erst mal hier sind und meine Diagnose bestätigen.“
    „Es dauert nicht mehr lange. Ich habe gerade die bewusste Senke passiert und müsste in fünf oder zehn Minuten eintreffen.“
    „Das erleichtert mich ungemein.“
    „Sie haben übrigens großartige Arbeit geleistet“, lobte der Arzt.
    Das sah Greg anders. Im Vergleich zu Connies Höchstleistung war sein Beitrag eher geringfügig. Es erschien ihm nicht richtig, Lob einzuheimsen. „Ich habe ja nicht viel getan. Ich bin nur heilfroh, dass es keine Komplikationen gegeben hat.“
    „Das bin ich auch. Wie geht es Ihnen, mein Junge?“
    „Ganz gut. Jetzt, wo das Schlimmste vorbei ist.“
    „Es war eine lange Nacht. Sie sind bestimmt müde. Sobald ich da bin, können Sie sich hinlegen.“
    „Okay“, sagte Greg, doch eigentlich verspürte er nicht einmal einen Anflug von Müdigkeit. Im Gegenteil. Er war total aufgedreht und in Hochstimmung. „Dann bis gleich.“ Er legte den Hörer auf, ging in die Küche und stellte Kaffee auf. Doch anstatt sich zu setzen oder am Fenster nach dem Arzt Ausschau zu halten, ging er, um nach Mutter und Kind zu sehen. Nur um sicherzugehen, dass es ihnen an nichts fehlte, dass sie ruhig schliefen.
    Connies Miene wirkte ganz sanft und mütterlich. Ihr Kopf lag auf einem flauschigen Kissen, die braunen Locken waren auf der weißen Baumwollhülle ausgebreitet. Sie trug kein Make-up und keine aufreizende Kleidung, und doch war er von ihrer Schönheit fasziniert.
    Schon bei der ersten Begegnung hatte er sie als attraktiv empfunden, nun wirkte sie noch reizvoller. Vielleicht war es die Stärke und Tapferkeit, die sie während der schrecklichen Schmerzen in der vergangenen Nacht bewiesen hatte. Oder vielleicht war es auch etwas ganz anderes.
    Er wusste nur, dass er sich unausweichlich zu ihr hingezogen fühlte.
    Sie hielt das Baby an sich gedrückt, dicht an ihrem Herzen. Eine Weile hatten sie es Isabella genannt. Doch aus irgendeinem Grund passte der Name

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