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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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nicht richtig. Sie hatte sich nun endgültig für Amanda entschieden, was ihm sehr zusagte, weil es „liebenswert“ bedeutete. Denn mit dem flaumigen schwarzen Haar war Amanda ein süßes kleines Ding und zumindest in seinen Augen das hübscheste kleine Mädchen diesseits des Äquators.
    Er lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete die beiden eine ganze Weile, bis er überzeugt war, dass keine unerwarteten Komplikationen eingetreten waren. Dann erst ging er zur Haustür und trat hinaus auf die Veranda, um dort auf die Ankunft von Doc Graham zu warten.
    Während Greg an der hölzernen Brüstung lehnte und beobachtete, wie der neue Morgen in Rosa und Orange am Himmel heraufzog, genoss er die Atmosphäre auf der Ranch. Manchmal vermisste er diesen Ort und die Leute, die ihm wichtig geworden waren. Doch wann immer er zu Hause war, fehlten ihm die Mitglieder seiner Band. Dann sehnte er sich nach der Ekstase, in die er auf der Bühne geriet, nach der erwartungsvollen Erregung, wenn er einen neuen Song ankündigte, nach der Begeisterung seiner Fans.
    Doc Grahams roter Pick-up bog in den Hof ein. Ein Vorderrad traf eine der unzähligen Pfützen und sandte einen Schauer Schmutzwasser gen Himmel.
    Greg beobachtete, wie der alte Mann vom Fahrersitz glitt, nach seinem Arztkoffer griff und zur Haustür kam. „Guten Morgen.“
    „Das ist es gewiss.“ Der Arzt putzte sich die Schuhe an der Fußmatte ab und betrat das warme Haus. Er zog sich den feuchten Regenmantel aus und hängte ihn an die Garderobe neben der Tür. „Also, sagen Sie mir eines. Werden Sie Ihre Gitarre gegen ein Stethoskop vertauschen?“
    „Auf gar keinen Fall. Aber ein Baby zur Welt zu bringen, ist eine Erfahrung, die ich ganz bestimmt nie vergessen werde.“
    Vermutlich konnte der Doc dieses Gefühl nicht nachempfinden. Wahrscheinlich hatte er im letzten halben Jahrhundert Tausende von Babys entbunden, wodurch das Wunder der Geburt für ihn zur Routine geworden war.
    Mit leichtem Schritt, um Mutter und Kind nicht zu wecken, führte Greg den alten Mann über den Flur zu Connies Zimmer.
    Doc dagegen nahm keine Rücksicht auf den Schlaf seiner Patientinnen und rief schon an der Tür: „Wer konnte es denn da nicht erwarten, ihren ersten Truthahn zu Thanksgiving zu kosten?“
    Connie öffnete die Augen und schenkte dem Doktor ein hübsches Lächeln. Dann betrachtete sie mit verklärter Miene das schlafende Baby in ihrer Armbeuge.
    Der Arzt trat an das Bett. „Wissen Sie, ich glaube wirklich, dass es das hübscheste Neugeborene ist, das ich je erblickt habe.“ Dann schickte er sich an, Connie zu untersuchen.
    Greg blieb unschlüssig im Türrahmen stehen. Sollte er lieber ins Wohnzimmer gehen, um ihre Privatsphäre zu schützen? Doch er konnte sich einfach nicht dazu bringen, sich abzuwenden. Was, wenn er bei der Entbindung etwas falsch gemacht oder etwas versäumt hatte? Das musste er unverzüglich wissen. Außerdem glaubte er, ein berechtigtes Interesse an Mutter und Kind erworben zu haben.
    Den Grund dafür konnte er sich allerdings nicht erklären. Schließlich hatte er nicht darum gebeten, an der Geburt beteiligt zu werden. Aber er war durch höhere Gewalt in Form des Gewittersturms unwiderruflich hineingezogen und zu einem wesentlichen, wenn auch vorübergehenden Bestandteil geworden. Er wusste nicht, wann diese Rolle enden würde. Aber bis dahin schaffte er es einfach nicht, Mutter und Kind für längere Zeit zu verlassen.
    Ebenso wenig konnte er das unglaubliche Gefühl der Verwunderung abschütteln, wann immer er das winzige Baby betrachtete. Er war in dieser Nacht Teil eines Wunders geworden, und irgendetwas verriet ihm, dass sein Leben nie wieder so sein würde wie zuvor.
    Nach der Untersuchung erklärte der Arzt Mutter wie Tochter für gesund. „Vor einigen Jahren hätte ich mich einfach hingesetzt, eine Tasse Kaffee getrunken und später noch einmal nach Ihnen gesehen. Aber es kann nie schaden, eine zweite Meinung einzuholen. Deshalb schicke ich Sie vorsichtshalber zu einer gründlichen Untersuchung nach Wexler ins Krankenhaus.“
    Das konnte Greg nur recht sein. Er war froh für jede weitere Bestätigung, dass alles in Ordnung war. „Nehmen Sie die beiden mit? Oder soll ich sie hinfahren?“
    „Weder noch“, erwiderte der Doc. „Ich habe einen Krankenwagen bestellt. Er wird in ein paar Minuten hier sein. Aber inzwischen könnte ich diese Tasse Kaffee gebrauchen, von der ich gesprochen habe.“
    „Kein Problem. Ich habe vorhin erst

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