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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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Herz für Hilfsbedürftige. Mich hat sie auch gleich wie eine Tochter in die Familie aufgenommen.“
    „Sie ist ja auch nur ins Haus gegangen, um einen Freund anzurufen – einen Anwalt im Ruhestand“, erklärte Greg. „Sie wollte sich nach ihren Möglichkeiten erkundigen, mich bei sich aufzunehmen. Das wusste ich damals aber nicht. Ich habe auch erst später erfahren, dass sie kurz vorher zwei andere obdachlose Jungen adoptiert hatte.“
    „Damit hat dein Leben also eine Wende zum Besseren genommen.“
    „Ja, obwohl noch einige Hindernisse zu überwinden waren.“
    „Inwiefern?“
    „Zum Beispiel wollte der damalige Vormann ihr ausreden, mich aufzunehmen. Er behauptete, ich wäre illegal in den Vereinigten Staaten. Ich habe ihr geschworen, dass ich in Texas geboren bin und dass Pater Gregorio es bezeugen kann. Also ist sie mit mir nach Rio Verde gefahren. Dort hat Pater Gregorio ihr von meiner Geburt, dem Tod meiner Mutter und meiner Taufe in seiner Kirche berichtet und ihr die Unterlagen vorgelegt. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie mich adoptieren konnte.“
    „Eine erstaunliche Geschichte“, murmelte sie.
    Er zuckte die Schultern. Viele Leute, vor allem Journalisten, interessierten sich für seine frühen Jahre, aber er pflegte die Wahrheit zu vertuschen. Seine Herkunft ging nur ihn selbst etwas an. Nicht, dass er sich ihrer schämte, aber für ihn hatte das Leben erst bei Granny richtig begonnen. Und mehr brauchte niemand von ihm zu wissen. Connie davon zu erzählen, machte ihm allerdings nichts aus. Das lag vermutlich an allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten.
    „Also heißt du eigentlich Gregorio?“
    Er nickte. „Aber Jared und Matt war das zu lang. Sie haben sofort die Kurzform eingeführt. Ich habe sehr schnell meine Nische auf dieser Ranch gefunden und mit ihnen darum gerangelt, wer hier der King ist.“
    „Wie ich die beiden kenne, kann ich mir lebhaft vorstellen, wie hart eure Konkurrenzkämpfe waren.“
    Er grinste. „Hart, aber fair. Wir haben uns in allem gemessen, ob es nun ums Reiten, um Baseball oder um Schulnoten ging.“
    Doch in einer Hinsicht war Greg seinen Brüdern überlegen. Er konnte singen und war ein geborener Entertainer. Sie neckten ihn immer damit, dass er ständig seine Gitarre mit sich herumschleppte, aber als sein erster bedeutsamer Besitz war sie ein Teil von ihm geworden, den er niemals aufgeben wollte.
    Er deutete zu dem Bild, das Connie immer noch in der Hand hielt. „Siehst du das Grinsen auf meinem Gesicht?“
    „Ja.“
    „Zu dem Zeitpunkt war ich gerade mal eine Woche hier, aber ich war verdammt glücklich, weil Granny mich schon damals genau so behandelt hat wie meine Brüder. Und sie hat mich durchschaut wie kein anderer zuvor.“
    „Das überrascht mich nicht. Wir sind uns zum ersten Mal in der Klinik in Brighton Valley begegnet und gleich ins Gespräch gekommen. Eine halbe Stunde später hat sie mich schon zu sich nach Hause eingeladen und mir einen Job angeboten.“
    Greg nickte bedächtig. Granny schien stets zu wissen, was sie sagen sollte und was sie für jemanden tun konnte, dem es schlecht ging. „Weißt du, was sie mir zum ersten Weihnachten geschenkt hat?“
    „Ich nehme an, du konntest alles gebrauchen – Kleidung, Zahnbürste …“
    „Die Grundausstattung hat sie mir schon am ersten Tag besorgt. Aber dann, als wir alle um den geschmückten Baum versammelt waren, hat sie mir das größte und schönste Geschenk von allen überreicht.“
    „Und was war das?“
    „Eine nagelneue Gitarre. So etwas Kostbares hatte ich bis dahin noch nie bekommen. Es hat mir mehr bedeutet als alles andere auf der Welt.“
    Eine Weile hingen beide schweigend ihren Gedanken nach.
    Schließlich sagte Connie: „Das ist eine wundervolle Geschichte. Du hast viel, wofür du dankbar sein kannst.“
    Das stimmte. Das Leben war hart zu ihm gewesen, manchmal sogar brutal. Aber durch die Bekanntschaft mit Granny hatte sich ihm eine völlig neue Welt aufgetan.
    Greg liebte sein Leben so, wie es jetzt war. Er liebte den Rummel, den Glanz und den Glitter. Und nun besaß er Dutzende von Gitarren. Doch obwohl er aus musikalischer Sicht keinen Bedarf mehr an jenem alten Exemplar hatte, hielt er es noch immer in Ehren.
    Es diente als Erinnerung daran, wo er herkam und wie weit er es gebracht hatte. Er war ganz oben angekommen.
    Und genau dort beabsichtigte er zu bleiben.
    Connie stellte das Foto zurück an seinen Platz auf dem Kaminsims und drehte sich

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