Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
Vom Netzwerk:
zurückging.
    Connie sah ein, dass sie eine Aussprache schon viel zu lange hinausgezögert hatte. Also griff sie zum Hörer.
    Dinah meldete sich beim dritten Klingeln.
    „Hallo, Mom, ich bin’s.“
    „Oh, Honey! Wo steckst du?“
    „Weißt du das nicht mehr? Auf einer Ranch in der Nähe von Houston.“
    „Ja, natürlich. Aber wir drehen morgen die Sondersendung. Du kommst doch, oder nicht?“
    „Ich muss arbeiten“, entgegnete Connie, obwohl sie wusste, dass Granny ihr bereitwillig freigegeben hätte.
    „Aber es ist die Weihnachtsausgabe. Du weißt doch, wie wichtig sie ist. Die Zuschauer erwarten, unsere ganze Familie vereint zu sehen. Sie schreiben mir hinterher immer, wie schön es ist zu beobachten, wie ihr euch im Laufe des Jahres weiterentwickelt habt.“
    Das erlauchte Publikum würde sich sofort abwenden, wenn es wüsste, dass ich in wilder Ehe mit einem gewalttätigen Mann gelebt habe und er mir ein Kind gemacht hat. „Du weißt, dass ich kommen würde, wenn ich könnte“, log Connie. „Aber ich fürchte, in diesem Jahr ist es einfach nicht möglich.“
    „Könntest du wenigstens eine Weihnachtsbotschaft für Becky und mich schreiben, die ich in der Sendung verlesen kann?“
    „Sicher. Ich lasse mir etwas einfallen und schicke dir gleich morgen früh eine E-Mail.“
    „Danke, Honey.“
    „Ich höre Wasser bei dir rauschen. Was machst du gerade?“
    „Ich versuche, mit dir zu sprechen und mich gleichzeitig herzurichten. Ich muss gleich in der Kirche eine Rede halten, die im Fernsehen ausgestrahlt wird.“
    Connies Herz wurde schwer. Ihre Hoffnung auf eine Verbesserung der Mutter-Tochter-Beziehung schwand dahin. Dass sie fast ein Jahr lang keinen Kontakt gepflegt hatten, schien an den Prioritäten ihrer Mutter nichts geändert zu haben. „Tja, ich weiß, wie beschäftigt du bist. Also lasse ich dich jetzt wieder in Ruhe.“
    „In Ordnung. Ich habe es wirklich eilig. Aber eines muss ich dich noch fragen. Hast du Ron angerufen? Du weißt schon, den langhaarigen Gitarristen, mit dem du mal liiert warst. Ich habe dir doch bestimmt bei unserem letzten Telefonat erzählt, dass er nach dir gefragt hat.“
    Connie verdrehte die Augen. „Er heißt Ross. Nein, ich habe nicht mit ihm gesprochen und habe es auch nicht vor. Er ist kein besonders netter Mensch.“
    „Das habe ich dir damals schon gesagt.“
    Aber damals hatte sie nicht darauf gehört. Aus Rebellion, weil sie jahrelang die zweite Geige im Leben ihrer Mutter spielen musste, hatte sie sich als Teenager absichtlich mit fragwürdigen Jungen herumgetrieben – um Aufmerksamkeit zu erregen und Dinah in Verlegenheit zu bringen.
    Aber diese rebellischen Tage waren inzwischen vorüber.
    „Bist du wieder mit jemandem liiert?“, fragte Dinah.
    Beruhte die Frage auf mütterlichem Interesse oder beruflicher Besorgnis? Connie wusste es nicht, entschied sich aber, ehrlich zu sein. „Momentan nicht.“
    „Das ist wahrscheinlich besser so.“
    Zorn stieg in Connie auf. Doch anstatt ihm Luft zu machen wie in jüngeren Jahren, schluckte sie ihn hinunter. „Okay, Mom, es war ein Fehler, mich mit Ross einzulassen, aber ich habe damit abgeschlossen. Deshalb ist es mir lieb, wenn du das Thema nicht wieder zur Sprache bringst. Und nebenbei bemerkt, falls ich beschließe, mich wieder mit jemandem einzulassen, geht es nur mich etwas an. Ich entscheide ganz allein, wer und wann, und ich trage die Konsequenzen, ob nun positiv oder negativ.“
    „Es tut mir leid. Ich wollte nicht so klingen, als ob …“ Ein Klirren ertönte. „Oh nein! Jetzt ist mir auch noch die Puderdose ins Waschbecken gefallen!“
    „Schon gut, Mom. Ich weiß, dass du momentan keine Zeit zum Plaudern hast. Wir können ja ein andermal reden.“
    Connie unterbrach die Verbindung, indem sie den Hörer auflegte, doch die Verbundenheit mit der Vergangenheit und den schmerzlichen Erinnerungen blieb.
    Solange sie denken konnte, wollte sie sich schon ein eigenes Zuhause schaffen und ein Leben aufbauen, über das sie allein bestimmte. Und in gewisser Weise war ihr das gelungen.
    Doch als Greg mit der Matratze für das Gitterbett das Haus betrat, wurde ihr bewusst, dass es einige Dinge in ihrem Dasein gab, die sie so nicht geplant hatte.
    Zum Beispiel, dass nun ein gewisser Greg Clayton zu ihrer Welt gehörte.
    Greg erwachte spät am nächsten Morgen. Als er in die Küche kam, stand ein herzhaftes Frühstück mit Pfannkuchen, Rührei und Bacon auf dem Tisch. Er begrüßte Connie, plauderte aber

Weitere Kostenlose Bücher