Julia-Weihnachten Band 23
beim Umzug unterstützt.
Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es bereits nach neun war. Vielleicht war es ein guter Zeitpunkt, um in die Stadt zu fahren und den versprochenen Weihnachtsbaum für sie zu kaufen. Er freute sich jetzt schon auf ihr Gesicht, wenn er ihn in der Hütte aufstellte.
Kurz entschlossen fuhr er nach Brighton Valley und suchte eine kleine Edeltanne aus. Es war das Mindeste, was er für sie tun konnte, solange er noch auf der Ranch war.
Gleich nach Neujahr begann die Tournee – mit Connie oder ohne sie. Er beschloss, sie noch einmal zu bitten, am Casting teilzunehmen. Er hielt es für eine günstige Gelegenheit, sein Anliegen vorzubringen, wenn er den Weihnachtsbaum aufstellte. Vor lauter Freude und Dankbarkeit willigte sie diesmal vielleicht ein. Wenn nicht, musste er sich etwas anderes einfallen lassen, um sie zu überzeugen.
Denn er konnte sich keine andere Frau vorstellen, die er lieber auf der Tournee bei sich hätte.
Während Amanda ihr Nickerchen hielt, nutzte Connie die Zeit, um einen Teil der umfangreichen Weihnachtsbäckerei zu erledigen. Obwohl die Küche im Ranchhaus geräumiger und besser ausgestattet war, zog sie es vor, in ihrem neuen Häuschen zu arbeiten.
Seltsam, wie schnell ich mich hier eingelebt habe und rundum wohlfühle …
Der Timer klingelte und riss sie aus ihren Gedanken. Sie holte das Blech mit Keksen aus dem Backofen. Die kleinen Weihnachtsmänner, Glocken und Sterne waren perfekt gelungen, und sie freute sich schon darauf, sie mit Zuckerguss und bunten Streuseln zu verzieren.
Schritte ertönten auf der Veranda, gefolgt von einem Klopfen an der Haustür.
Connie ging öffnen und rang nach Atem, als sie Greg erblickte.
Er hielt einen kleinen Tannenbaum in einer Hand und eine Einkaufstüte in der anderen, und er lächelte herzerwärmend. Eine leichte winterliche Brise hatte ihm eine Haarsträhne ins Gesicht geweht und seinen Wangen Farbe verliehen.
Seine jungenhafte Miene wirkte sehr anziehend, und Connie verspürte den Drang, ihm mit einer Umarmung zu danken. Doch sie zwang sich, Distanz zu wahren, und ließ ihn eintreten. „Du hast tatsächlich einen Baum besorgt“, stellte sie überflüssigerweise fest.
„Das habe ich dir doch versprochen.“
„Stimmt. Aber ich hatte nicht erwartet, dass du Zeit dafür findest.“
„Wo soll er hin?“
Sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen, sah sich im Wohnzimmer um und deutete schließlich zu einer hinteren Ecke. „Am besten da drüben, denke ich.“
Er trug den Baum durch den Raum und stellte die Plastiktüte auf den Tisch. „Ich habe dir außerdem Schmuck und Lichter mitgebracht.“
„Du ahnst ja gar nicht, wie viel es mir bedeutet. Amanda wird sich nicht an dieses Weihnachten erinnern können, aber ich werde es bestimmt nie vergessen.“
Er holte zwei farbige Lichterketten aus der Tüte und reichte Connie eine kleine Schachtel.
„Was ist das?“ Sie öffnete den Deckel und erblickte eine wunderschöne Christbaumkugel mit handgemalten Teddybären und der Aufschrift: Babys erstes Weihnachtsfest.
Gregs Bedachtsamkeit rührte etwas tief in ihrem Innern an. Ein Kloß stieg ihr in die Kehle. Sie blinzelte Tränen fort und reagierte spontan auf die einzige Art, die ihr einfiel: Sie fiel ihm um den Hals.
Er legte die Arme um sie und hüllte sie ein mit seiner Wärme und Stärke.
Und Connie vergaß prompt, wofür sie ihm eigentlich danken wollte. Sie schloss die Augen, sog den herben Duft seines Aftershaves in sich auf und genoss seine Nähe. Seine Hände glitten über ihren Rücken in einer Liebkosung, die unverfänglich war und doch sinnlich wirkte.
Heftige Gefühle wallten in ihr auf. Sie verlor sich in der Verbundenheit mit ihm, die weit über eine freundschaftliche Geste hinausging. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ihr wurde bewusst, dass sie in Schwierigkeiten geriet.
In sehr ernste Schwierigkeiten.
Sie stand im Begriff, sich Hals über Kopf in Greg Clayton zu verlieben, trotz ihrer Entschlossenheit, ihm gegenüber nüchtern zu bleiben. Dadurch war eine Enttäuschung praktisch vorprogrammiert. Zumal er plante, in einer guten Woche auf Tournee zu gehen, in das Rampenlicht der Bühne und sein Leben im Fokus der Öffentlichkeit zurückzukehren.
Widerstrebend löste Connie die Umarmung, wich zurück und versuchte, die wachsende sexuelle Anziehung, die Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit abzuschütteln. „Ich kann es gar nicht erwarten, den Baum zu schmücken“, sagte sie rau. „Danke,
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