Julia-Weihnachten Band 23
klingt ziemlich eindrucksvoll, finde ich.“
„Während dir eine Kette von Drogerien gehört, die über ganz England verteilt sind. Ein wahrer Quantensprung, den du von einem einzigen Laden in Chastlecombe aus gemacht hast.“ Sie prostete ihm mit ihrer Tasse zu. „Gratuliere.“
„Danke.“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Deine Eltern sagten, du seiest über Weihnachten nicht da. Hast du deine Pläne geändert?“
„Morgen heiratet Poppy Robson, erinnerst du dich noch an sie? Wir sind seit der Schulzeit eng befreundet, und ich bin eine ihrer Brautjungfern. Eigentlich wollte ich bei ihr übernachten, aber sie hat schon so viele Gäste, dass ich beschlossen habe, hier zu schlafen.“
„Wissen deine Eltern, dass du hier allein bist?“
Felicia schüttelte heftig den Kopf. „Nein, natürlich nicht! Sie sind nach Australien geflogen, um ihr erstes Enkelkind kennenzulernen – den kleinen Sohn meines Bruders. Ich käme nicht im Traum auf die Idee, ihnen diese Reise mit solch einer Nachricht zu verderben.“
Gideon wurde neugierig. „Weshalb ist dein Lebensgefährte nicht hier?“
Sie senkte den Blick. „Sein Boss hat ihn und einige weitere Angestellte in ein Chalet nach Klosters in der Schweiz eingeladen. Ich sollte ebenfalls mitkommen, aber ich wollte Poppys Hochzeit nicht verpassen. Charles hat der Braut sein Bedauern ausgesprochen und ist allein in seinen Traum-Weihnachtsurlaub gefahren. Tagsüber Ski zu fahren und abends beim Essen seine ehrgeizigen Pläne zu verfolgen – das war ihm wichtiger.“
„Was schwebt ihm vor?“
„Eine Partnerschaft in der Kanzlei, für die er arbeitet.“
Gideons schöne Augen blitzten verächtlich. „Der Kerl ist ein absoluter Idiot, wenn er deshalb auf ein gemeinsames Weihnachtsfest mit dir verzichtet.“
Felicia freute sich aufrichtig über diese Bemerkung. „Danke für das Kompliment. Nimm noch etwas Kaffee.“
„Ja gern. Ich hoffe, der Kerl hat dir nicht das ganze Weihnachtsfest verdorben, Flick“, fügte er hinzu.
„Nicht im Geringsten. Ohne ihn werde ich die Hochzeit weit mehr genießen.“ Verdammt, das hätte sie nicht sagen sollen.
„Was glaubt er, wo du jetzt bist?“
„Auf der Farm der Robsons. Eigentlich hatte ich bis zur Hochzeit bei Poppy wohnen sollen. Ich war auch einige Tage dort. Aber dann tauchten unangemeldet Verwandte auf, und es wurde zu eng. Deshalb habe ich mich hier einquartiert. Poppy und ihre Eltern machten sich Sorgen, weil ich nachts allein im Haus sein würde. Um sie zu beruhigen, holte ich die Retriever aus der Hundepension zurück.“ Meine Güte, hör auf zu plappern und halt den Mund, schalt Felicia sich stumm.
„Sehr vernünftig“, stimmte Gideon ihr zu. „Wird man dort wieder Platz für die Tiere haben, wenn du nach London zurückkehrst? Ich werde eine ganze Weile hier sein und könnte sie zu mir nehmen, falls du Probleme bekommst.“
Felicia sah überrascht auf. „Das ist sehr nett von dir.“ Sie zögerte einen Moment und zuckte dann mit den Schultern. Gideon konnte ruhig auch den Rest erfahren. „Ehrlich gesagt, es wird keine Probleme geben, denn ich werde bleiben, bis meine Eltern zurück sind. Ich habe mir frei genommen, um ernsthaft über meine Zukunft nachzudenken.“
Er kniff die Augen leicht zusammen. „Du willst deine Stellung wechseln?“
„Möglicherweise. Meine Mitbewohnerin hat geheiratet, und allein kann ich die Wohnung nicht halten. Ich finde, das ist ein guter Zeitpunkt für eine komplette Veränderung.“
Felicia lebte also nicht mit ihrem Anwaltsfreund zusammen. Sehr gut. Gideon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Hast du etwas Bestimmtes im Sinn?“
„Noch nicht. Wahrscheinlich werde ich London verlassen und mir hier etwas aufbauen.“
„Und was hält dein Anwalt davon?“
„Er ist wütend. Die Aussicht auf eine Fernbeziehung gefällt ihm nicht.“
„Dann wird es für euch beide kein glückliches neues Jahr geben?“
Sie zuckte erneut mit den Schultern. „Ich versichere dir, es werden keine gebrochenen Herzen zurückbleiben – auf beiden Seiten nicht.“
Gideon trank seine Tasse aus und stand auf. „Ich muss dich endlich schlafen gehen lassen. Danke für den Kaffee. Er hat mir das Leben gerettet.“ Er holte seine Brieftasche hervor und reichte ihr seine Visitenkarte. „Falls du Schwierigkeiten hast, ruf mich an. Jederzeit!“
„Ich komme schon zurecht“, antwortete sie.
Er lächelte. „Da bin ich mir sicher. Aber ich habe deinen Eltern versprochen, das Haus
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