Julia-Weihnachten Band 24
an.“
Sie sah ihn direkt an, und er erwiderte offen und ehrlich ihren Blick.
„Und warum erzählst du mir das alles?“, fragte sie leise.
„Weil ich möglicherweise ganz anders bin, als es den Anschein hat“, sagte er ebenso leise. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, hob er die Hand und streichelte ganz sacht ihre Wange. „Das größte Wagnis, das man sich vorstellen kann, bin ich nie eingegangen. Ich habe mein Herz niemals ganz einer Frau geöffnet.“
„Das kann ich kaum glauben.“ War das ihre Stimme? So leise und zart? Als ob ihr plötzlich die Luft wegbliebe. Und jetzt rutschte er noch näher an sie heran. Ihr stockte der Atem, während ihr Herz gleichzeitig wie wild zu rasen anfing.
„Du atmest so komisch“, sagte er.
Aber ihm schien es genauso zu gehen.
„Ich dachte, du magst deinen lockeren Lebensstil.“
„Tue ich auch. Ich habe ja nur gemeint …“ Er ließ ein leises, selbstironisches Lachen hören. „Ach, vergiss es, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich rede.“
„Was ich von dir mitkriege, ist, dass sämtliche weiblichen Kollegen um dich herumscharwenzeln und dass alle Kunden sich darum reißen, mit dir zu fliegen. Und dass du keinen von ihnen jemals abgewiesen hast.“
„Ich rede nicht von meiner Arbeit und auch nicht von meinen Affären. Ich habe gesagt, dass ich mein Herz nie geöffnet habe.“
„Und warum nicht?“
„Weil es in meiner Familie schon genug Frauen gibt und ich nie das Bedürfnis nach einer weiteren Frau hatte, die ständig die Nase in meine Angelegenheiten steckt.“
„Hey, nicht alle Frauen sind so.“
„Dann habe ich vielleicht noch nicht die richtige getroffen.“
Oh, am liebsten hätte sie ihre Ohren verschlossen. Sie wollte das alles eigentlich gar nicht wissen, denn plötzlich spürte sie, wie sie innerlich ganz weich und warm wurde, und das brachte sie vollends aus der Fassung.
So was Dummes. Und warum hörte er nicht auf, ihre Wange zu streicheln? „Bryan …“
Jetzt legte er zu allem Überfluss beide Hände an ihr Gesicht und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Unwillkürlich öffnete sie ihre zitternden Lippen.
Sein Blick wurde dunkel, und er öffnete ebenfalls seine Lippen.
„Bryan …“
„Mhm. Ich liebe es, wenn du meinen Namen sagst. Sag ihn nochmal.“
Beinahe hätte sie es getan. Aber dann wurde ihr bewusst, dass ihre Augen halb geschlossen waren und sie sich verlangend zu ihm hinüberbeugte, und dass jeden Moment das passieren würde, was sie unter allen Umständen vermeiden wollte. Nein, sie wollte sich nicht in ihn verlieben.
Zu spät, rief eine kleine Stimme in ihrem Innern, viel zu spät.
Sie unterdrückte die kleine Stimme erbarmungslos. Bryan Morgan war kein Mann für sie, egal, was er sagte oder tat. Sie wollte einen Mann fürs Leben, und dafür war er vollkommen ungeeignet. Sie straffte sich und rückte von ihm weg.
Toc zog es vor, von ihrem Schoß herunterzuspringen. Gelangweilt trottete er davon.
Bryan sah sie an und wartete geduldig.
„Bitte, hör auf damit.“
„Womit?“, fragte er mit Unschuldsmiene.
Dass ich ständig vergesse, warum ich keinen Mann wie dich will. „Hör auf, mich so anzusehen. Du wartest doch nur darauf, dass ich endlich das sage, was du hören willst.“
„Und das wäre?“
„Dass ich dich geküsst habe.“
Er lachte leise und das klang so sexy, dass sie von neuem dieses verrückte Kribbeln im Bauch spürte.
Himmel , dachte sie entsetzt. Es ist wahr . Vollkommen zwecklos, sich weiter etwas vorzumachen, denn nichts anderes hatte sie die ganze Zeit getan.
Dabei hatte sie es doch die ganze Zeit gewusst. Er war es, den sie geküsst hatte, und wenn sie sich noch so sehr wünschte, es wäre Matt gewesen. Schlimmer noch, sie fühlte sich unwiderstehlich von Bryan angezogen und nicht etwa von Matt.
„Komm schon, sag es endlich“, murmelte Bryan mit heiserer Stimme. „Du weißt, dass ich derjenige im Nikolauskostüm war.“
Immer noch brachte sie das Eingeständnis nicht heraus. Sie konnte ihn nur wortlos anstarren.
„Dann beweise ich es dir“, kündigte er mit sanfter Stimme an und rückte wieder näher an sie heran. Ohne es zu wollen, lehnte Katie sich zu ihm hin.
„Hier und jetzt“, sagte er und blickte auf ihren Mund, während er seine Lippen einladend öffnete. „Lass uns auch den letzten Zweifel ein für alle Mal beseitigen.“
Ein heißes Verlangen durchströmte sie.
„Katie.“ Spielerisch fasste er in ihr Haar und sah sie mit vor Erregung
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