Julia-Weihnachten Band 24
eindrang – zunächst quälend langsam, dann jedoch mit einer heftigen plötzlichen Bewegung. Als Marnie die Arme um ihn schlang, spürte sie, dass auch er vor Begierde zitterte.
Aus einem Impuls heraus wand sie sich unter ihm hervor und rollte ihn auf den Rücken, wobei sie schon diese kurze Trennung von ihm als Qual empfand – bis sie ein Bein über ihn hob und sich rückwärts auf ihn setzte.
Er bewegte die Hüften in einem wilden Rhythmus, der ihre Lust immer weiter aufpeitschte, immer höher, bis sie beide schließlich in einem intensiven Höhepunkt geistig und körperlich zu einer Einheit zu verschmelzen schienen.
Nachdem die Nachwehen ihrer Lust wieder abgeebbt waren, nahm Tom sie in die Arme. „Komm her“, sagte er.
Glücklich und tief befriedigt legte Marnie den Kopf auf seine Schulter. Am liebsten wäre sie für immer so liegen geblieben – ohne an irgendetwas denken zu müssen.
Toms ruhige Atemzüge verrieten ihr schließlich, dass er eingeschlafen war. Zärtlich betrachtete sie seine friedlichen Gesichtszüge. Ihr Tom.
Doch leider stimmte das nicht ganz. Es gab immer noch einen Teil in ihm, der ihr nicht gehörte und vermutlich nie gehören würde.
Doch in diesem Augenblick spielte das plötzlich keine Rolle mehr. In dieser einen Nacht waren sie einander so nahegekommen, dass Marnies Schmerz und ihre Zweifel zumindest vorübergehend ausgelöscht waren.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie das angenehme, aber unbestimmte Gefühl, mit sich selbst und der Welt im Reinen zu sein. Erst kurz darauf wurde ihr bewusst, dass sie in Toms Bett lag und körperlich so erfüllt war wie schon seit Jahren nicht mehr.
Sie drehte sich zu Tom um und stellte fest, dass er bereits wach war. Seine nackte Brust glänzte in der Morgensonne. Er sah wirklich unglaublich männlich aus – keine Spur mehr von dem ungelenken wütenden Jungen von früher.
Als ihre Blicke sich begegneten, funkelten seine Augen belustigt auf. „Glücklich, Mrs Jakes?“, fragte er.
Beim Klang des Namens, den sie während ihrer Ehe getragen hatte, zuckte Marnie unwillkürlich zusammen, beschloss jedoch, sich eine Bemerkung zu verkneifen. „Ja. Und ziemlich überwältigt.“
Zärtlich strich Tom ihr das Haar aus der Schläfe. „Die letzte Nacht war wunderschön. Habe ich dir das eigentlich schon gesagt?“
„Wir haben nicht besonders viel geredet“, gab sie zu.
Tom stützte sich auf einen Ellenbogen. „Dann habe ich also auch nicht erwähnt, dass deine Lippen sich anfühlen wie Rosenblätter und deine Haut wie Seide?“
„Ich fürchte, das hast du ebenfalls ausgelassen“, antwortete Marnie lächelnd.
„Und dass du noch immer wie achtzehn aussiehst?“ Er rückte ein Stück näher.
Fasziniert zeichnete Marnie die Umrisse seines Ohrs nach. „Und habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du für einen Bauernjungen aus Tennessee erstaunlich kleine Ohren hast?“
„Nein, aber das ist durchaus interessant.“
Als Tom ihre Mundwinkel küsste, seufzte Marnie genießerisch auf. „Wir sollten das hier viel öfter tun.“
„Wenn es nach mir ginge, immer.“ Seine heisere erregte Stimme ging ihr durch Mark und Bein. „Marnie, ich möchte, dass du mit Cody und mir nach Rom gehst.“
Sie erstarrte. Hatte sie ihm nicht deutlich genug zu verstehen gegeben, dass sie nicht nur seine Spielgefährtin sein wollte, sondern eine vollwertige Ehefrau?
Aber sie wollte ihn jetzt nicht von sich stoßen. Ihre gemeinsame Zeit war viel zu kostbar, um sie mit Streit zu vergeuden.
„Selbstverständlich erwarte ich nicht von dir, dass du sofort mit uns zurückfliegst“, fuhr Tom fort. „Du musst dich schließlich erst um deine Buchhandlung kümmern, und natürlich ist da noch Grannys schlechter Gesundheitszustand zu bedenken. Aber zumindest könnten wir uns schon mal überlegen, ob wir nicht wieder heiraten.“
Marnie war froh, dass er Jolene erwähnt hatte. Sie setzte sich auf und hüllte sich in ihre Decke. „Und du?“, fragte sie Tom. „Würdest du nicht selbst gern mehr Zeit mit Granny verbringen? Und für Cody wäre die Farm hier ideal.“
Irritiert zog Tom die Augenbrauen zusammen. „Natürlich würde ich Jolene zuliebe gern länger bleiben, aber das kann ich weder Cody noch mir antun.“
„Was meinst du damit?“, fragte sie. „Dass du deine Karriere nicht unterbrechen willst? Ich dachte, in deinem Beruf kann man sich ohne Weiteres eine Auszeit nehmen.“
Eigentlich hatte Marnie mehr im Sinn als nur eine Auszeit,
Weitere Kostenlose Bücher