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Julia-Weihnachten Band 24

Julia-Weihnachten Band 24

Titel: Julia-Weihnachten Band 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND HEIDI BETTS JILL SHALVIS
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aber es hatte keinen Zweck, mit der Tür ins Haus zu fallen.
    „Es geht nicht nur um meine Karriere“, antwortete Tom langsam. „Ich mag meinen Job, aber solange Cody noch nicht zur Schule geht, will ich flexibel sein.“
    „In Ryder’s Crossing gibt es vielleicht mehr Möglichkeiten für dich, als du denkst.“
    „Das hier ist und bleibt eine Kleinstadt.“ Rastlos warf Tom die Decke beiseite und griff nach seinem Bademantel. „Ich will, dass mein Sohn mehrere Sprachen lernt und sich in verschiedenen Kulturen zu Hause fühlt.“
    „Ich gebe ja gern zu, dass Ryder’s Crossing nicht gerade Rom ist, aber dank der Autofabrik haben wir inzwischen eine ziemlich große japanische Gemeinde. Und du wärst überrascht, wie viele Leute aus Osteuropa hier leben.“
    Tom schüttelte den Kopf. „Ein paar Immigranten ändern überhaupt nichts. Ich will nicht, dass mein Sohn hier genauso schlecht behandelt wird wie ich damals. Er ist auch ein Außenseiter, und das würde man ihn ständig spüren lassen.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, nahm er sein Rasierzeug und verließ das Zimmer. Enttäuscht ließ Marnie sich zurück ins Kissen sinken. Hatte sie sich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt?
    Nein, daran lag es nicht. Tom wollte einfach nicht hier leben. Und für Cody war auch so bestens gesorgt. Er brauchte Marnie genauso wenig wie Tom.
    Ob es nicht doch die richtige Entscheidung wäre, nach Rom zu gehen? Die Chance, sich je in einen anderen Mann zu verlieben, war sowieso wieder in weite Ferne gerückt. Warum also nicht nehmen, was sie kriegen konnte?
    Aber wollte sie wirklich ein zweites Mal alles für einen Mann aufs Spiel setzen, der sie nicht wirklich liebte?
    Die letzte Nacht hat nicht das Geringste zwischen uns verändert, dachte Marnie enttäuscht, als sie sich ihr Nachthemd überstreifte und in ihr Zimmer ging. Die Kluft zwischen ihr und Tom war einfach zu groß, um sie zu überwinden.
    Tom versuchte, sich den Morgen über mit verschiedenen Beschäftigungen abzulenken. Er ging zum Beispiel mit Cody zu Miss Lacy und suchte den Dachboden nach einem Schlupfloch für ein Tier ab, aber leider ohne Ergebnis.
    Doch trotz aller Bemühungen musste er ständig an Marnie denken. Sie hatte seinen Vorschlag, ihn nach Rom zu begleiten, zwar nicht direkt abgelehnt, war jedoch wieder sehr distanziert ihm gegenüber. Anscheinend nahm sie es ihm immer noch übel, dass er kein klassischer Ehemann und Vater war.
    Dabei liebte er sie doch so, wie sie war. Warum konnte sie ihn nicht ebenso lieben? Warum wollte sie ihn unbedingt verändern?
    Vormittags gingen ihm allmählich die Ideen aus, wie er sich beschäftigen konnte. Er ölte noch ein paar Türen und Schlösser, aber größere Reparaturen anzufangen, lohnte sich nicht. Dazu war er einfach nicht lange genug da.
    Erst nach dem Mittagessen fiel ihm wieder die Dienstbotentreppe ein, und er machte sich auf die Suche nach einem Schlüssel. In einer der Küchenschubladen wurde er fündig.
    Die Treppe war in der Tat verdammt steil und schmal, aber erstaunlich sauber. Offensichtlich wischte Mrs Wheedles auch hier gelegentlich Staub. Wie schaffte sie das nur?
    Tom probierte sämtliche drei Türen aus, aber sie waren fest verschlossen. Hier kam niemand hinein oder heraus, es sei denn, die Putzfrau selbst tauchte mitten in der Nacht auf, um herumzuschnüffeln, was jedoch äußerst unwahrscheinlich war.
    Als Tom die Tür zum Erdgeschoss aufschloss, entdeckte er Marnie in der Speisekammer nebenan, wo sie gerade die Regale durchsuchte. „Nicht zu fassen!“, sagte sie. „Granny will heute frittiertes Huhn zum Abendessen, aber hier gibt es absolut kein Paniermehl mehr. Noch nicht mal Cornflakes oder Fertig-Kartoffelbrei!“ Genervt schob sie ein paar Lebensmittel zur Seite. „Frittieröl ist auch nicht mehr genug da.“
    „Ist Frittiertes nicht schlecht für Jolenes Herz?“
    „Natürlich, aber sie besteht trotzdem darauf.“ Mit einer resignierten Geste hob Marnie die Hände. „Sie sagt, dass das Leben nicht lebenswert ist, wenn sie nicht wenigstens Weihnachten ihr Lieblingsgericht bekommt. Außerdem brauchen wir noch frischen Salat und Tomaten.“
    Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war wolkenverhangen. „Ich sollte lieber noch rasch einkaufen fahren, bevor es anfängt zu schneien.“
    Tom hatte zwar keine besondere Lust, in die Stadt zu fahren, aber er war neugierig auf Marnies Buchhandlung. Außerdem würde ihnen eine gemeinsame Unternehmung vermutlich ganz guttun.

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