Julia-Weihnachten Band 24
zögerte eine Sekunde, dann legte sie eine Hand auf seinen Unterarm.
„Sie sehen bezaubernd aus“, bemerkte Nicolas, während sie über den Marmorboden schritten. Der große Kronleuchter brannte inzwischen und erleuchtete die Eingangshalle mit seinem sanften Licht.
„Danke sehr.“
Gerade als Alandra nach einer weiteren unverfänglichen Bemerkung suchte, trafen sie vor dem Speisesaal ein. Nicolas öffnete eine der hohen dunklen Türen und hielt sie offen, damit Alandra eintreten konnte.
Der Saal war so prächtig wie der Rest des Palastes. Ein langer antiker Tisch aus dunklem Holz erstreckte sich über die Länge des Raumes, um ihn herum gruppiert standen schwere Stühle mit hohen Lehnen, auf deren Rückseite das Wappen der Braedon-Familie eingestickt war.
Auch hier erhellte ein Kronleuchter den Raum, edle Wandleuchten spendeten zusätzliches Licht.
Die Königin und der König saßen bereits am Tisch, der mit glänzendem Geschirr für sechs Personen gedeckt war. Nicolas führte Alandra zu einem der Stühle, der wohl für sie vorgesehen war,
„Mutter, Vater, ich möchte euch Alandra Sanchez vorstellen. Sie ist aus den Vereinigen Staaten hergekommen und wird einen Monat hier verbringen, um uns dabei zu helfen, die Arbeit der wohltätigen Organisationen von Glendovia besser zu gestalten. Alandra, das ist mein Vater, König Hernando. Und dies hier meine Mutter, Königin Eleanor.“
Der ältere Mann erhob sich, trat um den Tisch herum und ergriff Alandras Hand, um sie zu küssen. „Willkommen auf unserer kleinen Insel, meine Liebe. Wir freuen uns sehr, dass Sie uns unterstützen werden.“
„Danke, Eure Hoheit“, erwiderte Alandra. Sein freundliches Lächeln minderte ihre Nervosität, einem echten König in voller Lebensgröße gegenüberzustehen. „Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.“
Als sie sich der Königin zuwandte, stellte sie fest, dass diese sitzen geblieben war. Und als Alandra näher trat, machte sie keinerlei Anstalten, ihr die Hand zu geben.
„Eure Hoheit“, sagte Alandra höflich und blieb vor der älteren Frau stehen.
Eleanor schenkte ihr nur ein kurzes, kühles Nicken, das ihr deutlich zu verstehen gab, dass nicht alle Mitglieder des königlichen Hauses von ihrer Anwesenheit so begeistert waren wie Nicolas und sein Vater.
„Nehmen Sie Platz“, befahl die Königin. „Das Essen wird gleich serviert.“
Alandra ging zurück zu Nicolas, der ihr zuvorkommend den Stuhl zurechtrückte, bevor er um den Tisch herumging und den Platz ihr gegenüber einnahm.
Gleich darauf wurde die Tür geöffnet, und ein weiteres Paar trat ein. Auf den ersten Blick konnte Alandra sehen, dass zumindest der Mann mit Nicolas verwandt war. Statur, Haarfarbe und die Gesichtszüge wiesen ihn als Familienmitglied aus, wahrscheinlich ein weiterer Sohn.
Auch die Frau hatte ähnliche Züge, aber Alandra war nicht ganz sicher, ob es sich nicht doch um die Ehefrau oder Verlobte eines der beiden Brüder handelte.
„Guten Abend zusammen“, verkündete der junge Mann mit lauter Stimme und einem breiten Lächeln.
„Mutter, Vater“, sagte seine Begleiterin und räumte so alle Zweifel an ihrer Rolle in der Familie aus. Sie trat auf Nicolas zu, legte die Hände auf seine Schultern, beugte sich hinunter und küsste ihn leicht auf die Wange. „Bruderherz.“
„Micaela“, entgegnete er und grinste leicht, bevor er sich Alandra zuwandte. „Darf ich Ihnen meinen jüngeren Bruder Sebastian vorstellen und meine Schwester Micaela – oder Mia, wie alle sie nennen. Sie ist das Nesthäkchen der Familie.“
Prinzessin Micaela seufzte laut auf. „Oh, ich hasse es, wenn du das sagst“, warf sie ihrem Bruder vor.
„Ich weiß. Deswegen mache ich es ja“, gab er zurück. Alandra entging das liebevoll-spöttische Funkeln in seinen Augen ebenso wenig wie Mias belustigtes Kopfschütteln, während sie sich links von Alandra niederließ.
„Unser ältester Bruder Dominick ist derzeit außer Landes, aber ich hoffe, Sie werden noch die Gelegenheit haben, ihn zu treffen.“
Mia griff nach der Damastserviette und breitete sie auf ihrem Schoß aus. „Es ist schön, Sie kennenzulernen, Alandra. Nicolas sagte mir, dass Sie kommen würden. Er ist überzeugt, dass Sie tolle Ideen haben werden, wie wir mehr Geld für unsere karitativen Einrichtungen einnehmen und neue Projekte starten können.“
Alandra warf Nicolas einen kurzen Blick zu, ein wenig überrascht von diesem indirekten Lob für ihre Tätigkeit. Er schaute jedoch
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