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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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über ihn hinweg. Sie war seit achtzehn Monaten nicht mehr geküsst worden und hatte einen heftigen Widerwillen gegen jeden Mann entwickelt, den ihr Schwager zum Dinner einlud, in der Hoffnung, sie würde den Köder schlucken und wieder ausgehen. Vielleicht hatte das etwas mit ihrem Verhalten gegenüber Rocco zu tun. Oder sie liebte einfach seinen Körper. War es Wollust gewesen, Schamlosigkeit – heißes Verlangen nach ihm? Nein, schwor sie heftig. Nur ein Fall von überstrapazierten Nerven, Verwirrung und aus den Fugen geratenen Hormonen.
    Sie blieb in der Dusche, bis nur noch kaltes Wasser floss.
    Amber wickelte sich in ein Frottiertuch und verließ das Duschbad. Misstrauisch betrachtete sie das gedämpfte Licht, das aus ihrem Schlafzimmer auf den Treppenabsatz fiel. Sie war noch gar nicht im Schlafzimmer gewesen! Hatte die Nachttischlampe den ganzen Tag gebrannt? Wenn ja, weshalb hatte sie es dann nicht bemerkt, als sie die Treppe heraufkam? Andererseits war sie kaum in der Verfassung gewesen, überhaupt etwas wahrzunehmen, gab sie angewidert zu. Mit einem flauen Gefühl im Magen schob sie die Tür weiter auf und blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen.
    Rocco lehnte am Fenster.
    „Wie in aller Welt …“
    „Du hattest mein Klopfen nicht gehört, und deine Haustür war nicht verriegelt.“
    „Was du als Einladung betrachtet hast, einfach hereinzukommen?“, fuhr Amber ihn an. Welch ein Riesenglück, dass er nicht zuerst in Freddys kleines Zimmer nebenan gegangen war. Er hätte das Kinderbettchen und das Spielzeug unmöglich übersehen können.
    Rocco hatte sich umgezogen und trug statt der lässigen Designer-Freizeitkleidung einen dunklen Anzug. Sein Kopf reichte beinahe bis zu der niedrigen Decke. Er sah einfach fantastisch aus.
    Amber wurde immer aufgeregter. Mit ihrem ungeschminkten Gesicht, dem zerzausten tropfenden Haar und dem alten Strandlaken als einziger Bekleidung war sie entschieden im Nachteil. „Und gleich weiter in mein Schlafzimmer?“, fügte sie heftig hinzu.
    Rocco warf ihr einen verschwörerischen Blick zu. „Ich habe mich bereits von meinen Gastgebern verabschiedet. Und ich nahm an, es wäre dir nicht recht, wenn die anderen von meinem Besuch bei dir erführen. Genau das wäre passiert, wenn ich unten in einem Zimmer gewartet hätte, in dem noch nicht einmal Vorhänge vor den Fenstern sind.“
    Amber errötete angesichts seiner korrekten Vermutung.„Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie aufzuhängen“, verteidigte sie sich.
    „Ich finde, eine Frau, die abseits und allein hinter einem großen leeren Innenhof wohnt, sollte vorsichtiger sein, was ihre Privatsphäre und ihre Sicherheit betrifft.“
    Amber hob trotzig den Kopf. „Du bist der einzige herumschleichende Ganove, der mir jemals begegnet ist. Also, was willst du hier?“
    „Wenn du mein Inneres nach außen kehrst, musst du die Konsequenzen tragen“, erklärte er kühl.
    „Was soll das heißen?“
    „Dass du zu Ende bringen musst, womit du begonnen hast.“
    „Wir sind miteinander fertig“, zischte sie atemlos.
    „Ich habe dich nicht verstanden.“ Rocco trat zu ihr und schloss vielsagend die Schlafzimmertür.
    „Rocco …“
    „Du begehrst mich … Und ich begehre dich. Nachdem ich gleich für drei Tage nach Italien fliegen muss, spielt alles andere im Moment keine Rolle.“
    Helle Röte überzog Ambers Gesicht. Erwartungsvolle Stille breitete sich im Schlafzimmer aus und hüllte sie ein.
    „Es sei denn, du behauptest etwas anderes“, fügte er leise hinzu. „Noch einmal kann ich mich nicht von dir verabschieden.“
    Rocco wollte sie zurück. Amber konnte es nicht glauben. Er hatte sie auf dem falschen Fuß erwischt, einen Überraschungsangriff gestartet und sie wie mit einem Lasso eingefangen. Das hatte sie nie und nimmer erwartet. Sie hatte sich von ihm getrennt und es ernst gemeint. Aber diese Trennung hatte nicht viel ausgesagt, nachdem ihr keine andere Wahl geblieben war. Leere Worte waren es gewesen, die ihr beinahe das Herz aus der Brust rissen, wenn sie nur daran dachte.
    „Du hast vielleicht Nerven“, flüsterte sie unsicher. Was war aus seiner Bemerkung geworden, ihr nie wieder vertrauen zu können? Verzweifelt versuchte sie, sich auf dieses Rätsel zu konzentrieren. Doch es gelang ihr nicht.
    „Nein, ich bin ein gnadenloser Opportunist.“
    Das ließ sich nicht leugnen. Zeig eine Schwäche, und Rocco nutzt es aus. Das hatte er ihr schon in den ersten zwölf Stunden ihrer Bekanntschaft

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