JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
machen. „Denkt doch nur daran, wie romantisch das wäre. Die Kirche ist um diese Zeit so hübsch mit Kerzen geschmückt, und Maggie vollbringt mit den Weihnachtsblumen wahre Wunder. Außerdem wäre es fantastisch, wenn wir die Feierlichkeiten mit Vaters Geburtstag verbinden könnten. Das würde dir doch gefallen, Joe, nicht wahr?“
„Wenn Sophie das so will.“ Joe war ein alter Hase darin, sich nicht festzulegen.
Sophie fühlte sich überlistet und warf Bram einen flehentlichen Blick zu. „Das klingt alles sehr nett“, sagte sie in ruhigem Ton. „Wir werden es uns überlegen, Harriet.“
„Aber nicht zu lange. Du weißt, dass in sechs Wochen Weihnachten ist, und du musst noch über die Einladungen nachdenken, das Essen, die Blumen … ach ja, und das Kleid natürlich. Es kann eine Ewigkeit dauern, bis du genau das gefunden hast, was du willst. Es hat keinen Sinn, so zu tun, als ob du das alles in letzter Minute schaffen könntest.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr und stand auf. „Ich muss kurz in die Küche und nach den Kartoffeln sehen. Ihr bleibt doch zum Essen, nicht wahr? Dann können wir uns noch weiter unterhalten.“
„Das ist sehr nett von dir, Harriet“, sagte Bram hastig. Er war ebenfalls aufgestanden, und Sophie schoss sofort in die Höhe, aus Angst, er würde sie allein zurücklassen. Verstohlen zog sie an seiner Hand. „Aber ich fürchte, wir müssen zurück“, fügte er hinzu, da er die stumme Bitte in ihren Augen gesehen hatte.
„Na ja, wenn ihr meint.“
Gott sei Dank schien es für ihre Eltern selbstverständlich, dass Sophie mit Bram zusammen gehen würde.
„Ihr beide müsst euch darüber unterhalten, wie ihr euch die Hochzeit vorstellt“, sagte Harriet, als sie sie zur Tür begleitete. „Ich rufe euch morgen an. Und heute Abend spreche ich noch mit Melissa, damit wir einen Termin für das Verlobungsessen ausmachen können. Ihr könnt mir dann auch Bescheid geben, was ihr euch für die Hochzeit überlegt habt“, fügte sie hinzu, während Sophie ihren Schal um den Hals wickelte.
„Wenn ihr keine große Feier wollt, können wir genauso gut hier essen. Allerdings kenne ich einen hervorragenden Floristen in York …“
Harriet plauderte immer noch, als sie die beiden zu dem Landrover begleitete.
Sophie stieß einen tiefen Seufzer aus, als Bram endlich losgefahren war. „Tut mir leid, dass du das mitmachen musstest“, sagte sie. „Meine Mutter …“
„Es hätte schlimmer sein können“, meinte er tröstend.
Entgeistert sah Sophie ihn an. „Wie meinst du das?“
„Sie hätte eine Sondergenehmigung aus dem Hut zaubern können, mit der wir morgen schon verheiratet wären.“
Sophie verdrehte die Augen. „Nur gut, dass ihr das nicht eingefallen ist.“
„Wir wären mit heimlich vorbereiteten Appetithäppchen und Blumenarrangements von Maggie Jackson überrascht worden.“
„Aber woher hätte sie ein Kleid für mich bekommen sollen?“, fragte Sophie, die immer mehr Gefallen an dem Gespräch fand. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mum mich in irgendeinem meiner Kleider hätte heiraten lassen.“
„Hm.“ Bram tat so, als würde er darüber nachdenken. „Ob sie dir Melissas Hochzeitskleid verpasst hätte?“
„Vielleicht, wenn es nicht drei Nummern zu klein für mich wäre.“
„Vermutlich hätte Maggie es ändern können. ‚Du weißt doch, wie geschickt sie ist .‘“
Er hatte die Stimme ihrer Mutter so genau nachgemacht, dass Sophie lachen musste. „Ich glaube, selbst Maggie könnte mich mit ihrer Kunst nicht in ein Kleid von Melissa hineinzwängen.“
Erstaunlich, wie viel besser man sich doch fühlte, wenn man lachen konnte. Ihre Anspannung ließ allmählich nach, und als sie Bram einen Blick zuwarf, wurde sie von einer Welle der Zuneigung erfasst.
„Es tut mir wirklich leid, Bram“, sagte sie. „Ich hoffe, dir macht es nichts aus, dass ich mit dir zurückfahre, aber einen ganzen Abend mit Mum und ihren Hochzeitsplänen könnte ich nicht ertragen. Nun hast du mich ständig am Hals, weil es für sie selbstverständlich ist, dass ich zu dir ziehe.“
„Zumindest konnten wir deine Eltern von unserer angeblichen Verlobung überzeugen“, sagte Bram und bog in die Straße, die zur Haw Gill Farm führte. „Ich dachte, sie wären misstrauischer gewesen.“
„Ja, ich auch. Wahrscheinlich sehen die Leute nur das, was sie sehen wollen.“
Ihre Eltern hatten erlebt, wie sie Bram küsste. Also hatten sie eine verliebte Frau mit ihrem
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