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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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hatten.
    „Du warst doch am vergangenen Wochenende hier, aber du hast nicht ein Wort verlauten lassen. Ich hätte doch angenommen, dass du mir davon erzählst.“ Harriet klang ein wenig pikiert. „Schließlich sind wir deine Eltern. Ich verstehe nicht, warum du so ein Geheimnis daraus machst.“
    Sophie hatte gewusst, dass es so ablaufen würde. Hilflos warf sie Bram einen Blick zu, der sofort schützend ihre Hand in seine nahm. „Es ging alles so plötzlich, Harriet“, warf er schnell ein.
    „Plötzlich? Ihr kennt euch doch schon seit Jahren.“
    „Ich weiß, aber das hier ist etwas anderes“, erklärte Bram. „Ich muss zugeben, dass ich schon seit einer ganzen Weile in Sophie verliebt bin, aber ich dachte eben, dass es ihr genügt, nur mit mir befreundet zu sein. Und am letzten Wochenende … nun ja … da war plötzlich alles anders. Nicht wahr, Sophie?“
    Sophie schenkte ihm ein verhaltenes Lächeln. Sie war sehr beeindruckt. Wer hätte gedacht, dass ihr Freund Bram mit seinem offenen Gesicht und den ehrlichen blauen Augen so gekonnt zu flunkern verstand.
    „Wir wollten unsere Beziehung nicht vor euch geheim halten“, meinte Bram, um Aufrichtigkeit bemüht, „aber für uns war es auch ganz neu. Und da Sophie zurück nach London musste, dachten wir eben, dass wir damit noch eine Woche warten, bis wir uns ganz sicher sind. Wir hatten sowieso vor, dieses Wochenende zu kommen“, fuhr er fort. „Aber dann hat Melissa angerufen und ist uns zuvorgekommen.“
    „Jetzt sind wir jedenfalls hier“, warf Sophie ein, die das Gefühl hatte, auch etwas beitragen zu müssen. „Und ihr seid die Ersten, die es nach Melissa erfahren, ganz bestimmt.“
    Harriet schien besänftigt und nahm eines der gefüllten Champagnergläser, die Joe austeilte.
    „Auf euer Wohl.“ Er hob sein Glas, während Harriet ihr Glas mit breitem Lächeln ihrer Tochter und dem zukünftigen Schwiegersohn zuneigte.
    „Wir freuen uns so für euch“, sagte sie.
    „Danke“, meinte Bram.
    „Danke, Mum. Danke, Dad.“ Ein wenig verlegen lächelte Sophie ihre Eltern an. Jetzt, wo sie sah, wie sehr die beiden sich für sie freuten, hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihnen etwas vormachte. Es würde schrecklich werden, wenn sie ihnen sagen musste, dass sie die Verlobung gelöst hatten.
    Als sie ihre Tochter erwartungsvoll anlächelten, dauerte es einen Moment, ehe ihr bewusst wurde, worauf sie warteten: Sie wollten, dass sie Bram einen Kuss gab. Schließlich machte man das so, wenn sich verlobte, oder nicht?
    Hah! Das war es also, was Bram mit Körpersprache gemeint hatte. Sophie erinnerte sich an ihre leichtfertige Zusicherung, dass ihr ein gelegentlicher Kuss keinerlei Schwierigkeiten machen würde. Doch jetzt, da sie Bram wirklich küssen sollte, nicht als seine Freundin, sondern als seine liebende Verlobte, schien es gar nicht mehr so unkompliziert zu sein.
    Natürlich wäre es nur ein kleiner Kuss. Aber trotzdem war Sophie plötzlich so verlegen wie ein Teenager.
    Schüchtern warf sie einen Blick zu Bram, der offenbar keine Schwierigkeiten hatte, in ihrer Miene zu lesen, gemessen an seinem amüsierten Blick. Er würde mich bestimmt auch nicht richtig küssen wollen, dachte Sophie, doch so, wie er nun einmal war, machte er kein Aufhebens darum. Er lächelte einfach, legte wie selbstverständlich eine Hand in ihren Nacken, zog Sophie an sich und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund.
    Seine Lippen waren warm, und Sophie hätte nicht gedacht, dass es sich so … richtig anfühlen würde. Auch wenn es seltsam war, ihn zu küssen, war es doch beruhigend und tröstlich. Tatsächlich, es fühlte sich sehr gut an … mehr als gut …
    Instinktiv erwiderte sie seinen Kuss. Als der Druck seiner Lippen sich daraufhin verstärkte, verspürte sie ein Gefühl der Erregung, und das war überhaupt nicht gut. Doch, eigentlich schon, musste Sophie sich verbessern, aber so war es nicht geplant gewesen. Es war verwirrend, gefährlich. Abrupt löste sie sich von ihm und sah ihn mit weit geöffneten Augen verwirrt an.
    „Ich muss unbedingt die Kamera holen“, rief Harriet begeistert. „Nicht bewegen!“
    Der Kuss konnte nur ein paar Sekunden gedauert haben. Bram und ihr Vater plauderten miteinander, während Harriet die Kamera holte. Wie konnten sie alle nur so normal klingen? Merkten sie denn nicht, wie merkwürdig das alles war? Sophie hatte das seltsame Gefühl, in einem anderen Universum gelandet zu sein, wo ihr zwar alles bekannt vorkam,

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