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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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aber gleichzeitig doch fremd schien.
    Besonders Bram. Gelassen plauderte er mit ihrem Vater über Zaunlieferanten, als ob nichts geschehen sei. Wie konnte er nur? Hatte er denn nicht diesen plötzlichen Anflug von Erregung gespürt, die für alte Freunde kaum normal war?
    In diesem Moment kam Harriet mit ihrer Kamera zurück, mit der sie zuverlässig schon alle Familienfeiern aufgenommen hatte. „Jetzt brauche ich ein Bild von euch beiden, wie ihr eure Verlobung besiegelt.“
    Harriet kam sich sehr wichtig vor. Ganz im Stil Cecil Beatons, einem der bedeutendsten Gesellschaftsfotografen, platzierte sie Sophie und Bram mit ihren Gläsern in den Händen vor dem Kamin. „Ich mache nur eine Porträtaufnahme“, entschied sie und warf einen missbilligenden Blick auf Sophies abgetragene Jeans. „Deine unangemessene Kleidung muss ja nicht unbedingt aufs Bild.“
    Sie schwirrte um Sophie herum und brachte sie dazu, die Strickjacke auszuziehen, nur um dann einen seufzenden Blick auf ihr verknittertes T-Shirt zu werfen. „Bügelst du eigentlich nie deine Sachen, Sophie?“, fragte sie aufgebracht. „Na ja, so wird es schon gehen. Jedenfalls besser als diese schreckliche Strickjacke.“
    Schließlich war sie zufrieden. „So, jetzt stell dich neben Bram, und vergiss nicht dein Champagnerglas. Bram, könntest du bitte deinen Arm um Sophie legen … ja, so ist es perfekt.“ Sie trat zurück und hob die Kamera. „Jetzt lächeln.“
    Sophie war es selten weniger nach Lächeln zumute gewesen als in diesem Moment. Überdeutlich spürte sie Brams Arm, den er um ihre Taille geschlungen hatte. Sie fühlte seine harten Muskeln und die Wärme seiner Finger durch den dünnen Baumwollstoff.
    „Sophie!“ Verärgert hatte Harriet den Apparat sinken lassen. „Warum stehst du so verlegen herum? Rück ein bisschen näher zu Bram und versuche, etwas entspannter auszusehen. Ich weiß, dass du dich nicht gerne fotografieren lässt, aber heute ist dein ganz besonderer Tag.“
    Innerlich seufzend setzte Sophie ein Lächeln auf und schlang ihren Arm vorsichtig um Brams Rücken. Er war beruhigend breit und stark – ein Mann, an den man sich anlehnen konnte und der Sicherheit ausstrahlte.
    Natürlich wusste sie das bereits, weil sie ihn schon oft umarmt hatte, aber diesmal schien es aus irgendeinem Grund anders, ihn so zu berühren. Dieser Kuss hatte sie ganz durcheinander gebracht, und sie war sich seiner auf eine Art bewusst wie noch nie zuvor.
    „Schon besser“, meinte Harriet zustimmend und drückte auf den Auslöser. „Jetzt mache ich noch eins, wenn ihr euch küsst.“
    „Aber … aber Mum …“
    „Jetzt mach doch nicht so ein Getue, Sophie. Das sind Verlobungsfotos. So ein Tag kommt nie wieder, und später tut es dir dann leid, wenn du keine anständigen Aufnahmen hast.“ Entschieden nahm sie ihnen die Gläser aus den Händen. „Also … okay!“, rief sie hinter dem Apparat.
    Als Bram Sophie ansah, zitterte sein Mund ein wenig. „Manchmal ist es leichter gesagt als getan“, murmelte er, während er sich zu ihr hinunterbeugte.
    Zumindest bin ich jetzt vorbereitet, dachte Sophie. Doch obwohl sie sich innerlich wappnete, konnte sie nichts gegen diesen seltsamen Schauer der Erregung ausrichten – und diesmal war es noch verwirrender, weil sie sich gleichzeitig auf unerklärliche Weise wünschte, der Kuss möge nie enden.
    Sophie schien es, als löse sich ihre Umgebung auf und nur der Kuss sei Wirklichkeit. Sie vergaß ihre Mutter und die Kamera. Dachte nicht darüber nach, wer und wo sie war. Und sie vergaß, dass dies ihr alter Freund Bram war. Stattdessen gab sie sich ganz der verlockenden Wärme des Kusses hin. Lustvoll seufzte sie leise auf, während ihre Lippen sich öffneten und Bram sie besitzergreifend näher zu sich zog.
    „Deine Mutter will nur einen Schnappschuss, keinen Film von drei Stunden.“
    Joe Beckwiths trockener Kommentar ließ sie auseinanderfahren. Bram, dessen Vernunft wieder die Oberhand gewann, ließ Sophie los. Es war so gut gewesen, sie zu küssen, und er hatte verdrängt, dass ihre Liebe nur vorgetäuscht sein sollte. Er hatte alles vergessen, bis auf die Wärme, die Weichheit und Süße ihrer Lippen. Sophie hingegen sah wieder erschrocken aus. Hoffentlich glaubte sie jetzt nicht, dass er die Situation ausgenutzt hatte.
    „Entschuldigung.“ Eine leichte Röte überzog sein wettergegerbtes Gesicht. „Kein Grund, sich zu entschuldigen.“ Joe klang amüsiert. „Wenn du dich mit einem kleinen Kuss

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