Julia Weihnachtsband Band 26
Sie wusste, wie beschäftigt er war, aber nach Eleanors Anruf war Holly losgeeilt, um Clay zu sehen.
Die Aufzugstüren öffneten sich, und Holly betrat das Büro. Sie lächelte Marie an und erkundigte sich: „Ist Clay beschäftigt? Ich weiß, ich hätte ihn anrufen sollen, aber …“
Marie winkte ab und stand auf. Sie klopfte an die Tür, öffnete sie. „Holly ist da, sie will dich sprechen.“
Als ob er das nicht selbst sehen konnte, dachte Holly, während Marie sie hereinwinkte und die Tür wieder schloss.
„Ich werde Sie zurückrufen“, versuchte Clay, sein Telefonat zu beenden.
Während er noch seinem Gesprächspartner lauschte, ließ sein Blick Holly nicht los. Ein erregendes Kribbeln pulsierte durch ihren Körper. Noch nie hatte sie ihn so ernsthaft erlebt, so konzentriert, so … sexy.
Nachdem Clay aufgelegt hatte, erhob er sich. „Holly, ich habe dich gar nicht erwartet.“
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als er um seinen Schreibtisch herum auf sie zukam. Würde er sie wieder küssen? Er blieb vor ihr stehen, nahe genug, um seine Körperwärme zu spüren. Doch sein Blick war immer noch ernst.
Deshalb erklärte Holly sofort: „Du hast zu tun. Ich kann später wiederkommen.“
„Nein, warte.“ Er nahm ihre Hand. Nicht gerade die leidenschaftliche Umarmung, auf die sie gehofft hatte. Aber zumindest ausreichend, um sie aufzuhalten. „Ich muss mit dir reden. Ich hatte auf bessere Nachrichten gehofft“, murmelte er.
„Clay, das ist schon okay.“ Dankbar drückte sie seine Hand. „Ich weiß Bescheid über Hopewell House.“
Er schluckte. „Du weißt Bescheid?“
„Eleanor hat mir erzählt, dass du ihnen ein neues Haus angeboten hast. Das finde ich unglaublich großzügig von dir.“
Clay wich zurück, und zu ihrer Überraschung verhärteten sich seine Gesichtszüge noch mehr. „Holly, du verstehst nicht …“
Anscheinend betrachtete er seine Bemühungen als Misserfolg, und Holly versuchte ihn zu trösten: „Ich weiß, es kommt zu spät für die Kinder, aber dass du es überhaupt versucht hast …“
Weil sie ihre Gefühle nicht mit Worten ausdrücken konnte, legte sie ihm eine Hand in den Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter. Sein Atem streifte ihre Lippen, dann sein Mund, warm und sinnlich. Aber etwas fehlte.
Wenn sie sich geküsst hatten, war es bisher immer Holly gewesen, die ihm gefolgt war. Diesmal wirkte er ungewohnt zurückhaltend. Er stand bewegungslos wie ein Fels, die Hände zu Fäusten geballt. Begierig auf die Leidenschaft, die er sonst gezeigt hatte, versuchte sie seinen Widerstand zu überwinden: mit einem leidenschaftlichen Kuss, mit sanftem Knabbern an seiner Unterlippe. Aufstöhnend kapitulierte er und schloss sie fester in seine Arme. Vor Freude über diesen Sieg schlug ihr Herz wie wild, als sie die Hitze seiner muskulösen Schultern spürte.
Leidenschaft flammte in ihr auf, ließ sie jede seiner Berührungen noch intensiver empfinden. Seine Finger, die ihren Rücken streichelten, seine heißen Hände, die auf ihren Hüften lagen, jagten ihr lustvolle Schauer durch den Körper. Sie fühlte sich schwindelig, benommen. Er raubte ihr den Atem. Und ihr Herz.
Wenig später hob Clay den Kopf und beendete den Kuss. Nur ihr heftiges Atmen war zu hören, was die knisternde Spannung zwischen ihnen noch erhöhte. Holly wollte nicht aufhören, doch langsam wurde ihr wieder bewusst, dass sie Clay bei seiner Arbeit unterbrochen hatte.
Ein wenig verlegen, weil sie sich so hatte hinreißen lassen, sagte sie: „Nachdem Eleanor mir erzählt hat, was du getan hast, musste ich mich bei dir bedanken!“
Er schloss die Augen, legte seine Stirn an ihre. „Was ich getan habe … Ich wollte es wiedergutmachen. Ich weiß, wie viel dir Hopewell House bedeutet.“
Der Kummer in seinem Ton ließ sie fragen: „Die Hopewell-Schwestern haben dir von meiner Kindheit erzählt, nicht wahr?“
„Ja, Eleanor. Aber ich bin sicher, dass sie nicht vorhatte, einen Vertrauensbruch zu begehen.“
„Das ist schon okay. Es ist kein Geheimnis.“
„Willst du mir davon erzählen?“ Mitgefühl lag in seinem Blick – und noch etwas anderes. Ein schlechtes Gewissen? Aber seine sanfte Berührung, mit der er ihr eine Locke aus dem Gesicht strich, ermutigte Holly.
Wollte sie Clay von ihrer Kindheit erzählen?
Inzwischen hatten sie sich auf das Sofa gesetzt, das mit einer Plastikplane abgedeckt war, und Clay hatte den Arm um Holly gelegt.
„Was willst du wissen?“
„Weißt du etwas
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