Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
Während das Duschwasser die zarten Blasengebilde fortschwemmte, überraschte sie Gabriel, weil sie sich vorbeugte und seinen Hals, die Schultern mit kleinen Küssen bedeckte, dabei ließ sie die Finger tiefer gleiten, sodass er die Bauchmuskeln erwartungsvoll anspannte.
Nicht erwartet hatte er, dass sie seine Brustspitze zärtlich mit den Lippen liebkosen würde. Es verwirrte ihn, er hielt sie davon ab, umfasste ihr Gesicht mit den Händen. „Ich bin es, der das mit dir machen sollte.“
Sie sagte kein Wort, sank einfach vor ihm auf die Knie und nahm ihn langsam, unendlich behutsam in den Mund. Es waren die unglaublichsten, lustvollsten Empfindungen seines Lebens.
Gabriel hätte selbst nicht erklären können, warum er plötzlich so stark auf Sasha reagierte. Lag es an dem zarten Streicheln ihrer Lippen, an der Art, wie sie ihn berührte, ihn ansah … Seine Erregung erreichte eine völlig neue Dimension. Atemlos hob er Sasha hoch und trug sie zum Bett. Ehe das Wasser auf ihrer Haut getrocknet war, brachte er sie liebkosend zum Höhepunkt und zögerte seine eigene Erfüllung hinaus, um das erotische Vergnügen auszukosten, ihre mitzuerleben.
6. KAPITEL
Sasha wollte nicht an Gabriel denken, schon gar nicht an das beunruhigende Zwischenspiel auf dem Pfad zum Strand.
Es gelang ihr nicht.
Gabriel hatte sie geküsst. Das bewies jedoch nur, was sie bereits wusste: dass er sie trotz des Schlussstrichs, den sie gezogen hatte, als sie ihn verließ, selbst jetzt noch erregen konnte.
Nachdenklich legte sie ihre Haarbürste nieder und betrachtete sich im Spiegel. Sie trug Carlos Diamantohrclips, dazu die billigen Plastikarmreifen, die ihre Jungen für sie ausgesucht und ihr liebevoll verpackt zu Weihnachten geschenkt hatten. Es waren die einzigen Dinge, die ihr wirklich etwas bedeuteten. Die Diamantohrringe hatte sie von Carlo bekommen, nachdem sie erfahren hatten, dass sie Zwillinge erwartete. Ein vorzeitiges Geschenk von ihnen und ihrem Vater, hatte er ihr zärtlich erklärt. Anfangs hatte Sasha die beiden lupenreinen Zweikaräter nicht annehmen wollen, weil sie viel zu teuer waren, doch Carlo hatte sie überstimmt und darauf bestanden, eine Italienerin müsse Diamantohrringe tragen.
Und nachdem die Zwillinge geboren waren, beides kräftige Kinder, die fast je acht Pfund wogen, hatte er ihr triumphierend erklärt, alles unter zwei Karat pro Ohrring wäre eine glatte Beleidigung für ihre Söhne gewesen.
Sasha schüttelte den Kopf, sodass das weißblaue Feuer der Steine ihr im Spiegel entgegenfunkelte. Es war Zeitverschwendung, hier zu sitzen. Am Vormittag hatte sie einen wichtigen Termin in Port Cervo. Und was Gabriel betraf, im September kehrten die Jungen ins Internat zurück, dann würde sie ihn monatelang nicht mehr sehen müssen.
Doch bis dahin waren es noch sechs Wochen, und schon jetzt, nach knapp drei Tagen, sehnte sich ihr Körper nach ihm.
Nach ihm? Woher wollte sie das wissen? Sie war achtundzwanzig und hatte seit der Empfängnis der Zwillinge enthaltsam gelebt – obwohl sie verheiratet war. Natürlich hatte es genug Männer gegeben, die ihr deutlich zu verstehen gegeben hatten, dass sie ihr gern helfen würden, den ehelichen Treueschwur zu brechen. Doch sie hatte einfach nicht das Bedürfnis danach gehabt. Es war für immer erloschen. Zumindest hatte sie das geglaubt. War es Zufall, dass jetzt, nachdem Gabriel da war, die Frau in ihr wieder erwachte?
Oder hätte sie auch bei einem anderen Mann so stark empfunden? Aber für sie gab es nun mal keinen anderen. Natürlich konnte sie ihrem Verlangen nachgeben und mit Gabriel schlafen, doch das würde ihn in seiner Meinung von ihr nur bestärken.
Seinen zynischen Bemerkungen hatte sie entnommen, dass er eine unglückliche Kindheit gehabt hatte. Seine Mutter hatte ihn verlassen, sein Großvater ihn erbärmlich behandelt, insofern hatten sie manches gemeinsam. Sasha hatte sich jedoch bewusst nicht näher nach seiner Vergangenheit erkundigt, um ihm nicht von ihrer eigenen traurigen Kindheit berichten zu müssen.
Später hatte sie an sich gearbeitet, ihre Vergangenheit überwunden und genug Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen entwickelt, um Carlo über Gabriel zu befragen.
Was Carlo ihr berichtet hatte, war schockierend gewesen. Doch obwohl ihr das geholfen hatte, zu verstehen, warum Gabriel ihre Liebe nicht gewollt hatte, war ihr auch klar geworden, dass nicht allein die Liebe einer Frau seine seelischen Wunden heilen konnte. Erst musste er
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