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Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Titel: Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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»Ein Mädchen wäre Anke bestimmt genauso lieb gewesen.«
    »Ja, ja, das musst du mir nicht erzählen. Das meinte ich auch gar nicht. Ich meine den Namen des Kindes. Na, kommst du drauf?«
    »Sie wollte einen Jungen doch Keanu nennen, oder?«
    »Das hat sie sich anders überlegt. Rat noch mal!«
    Jetzt wandelte sich das Telefonat auch noch in eine Quizshow. Julius suchte verzweifelt nach dem Publikumsjoker, aber er musste da wohl selber durch. Zu gewinnen gab es keine Millionen. Nur ein Menschenleben. »Dann dieser Doppelname, Marcel-Henry oder so?«
    »Marcel-Ernesto, nein, auch nicht. Sie sagt, die Idee wäre ihr nach unserem Gespräch bei dir gekommen. Was du gesagt hast, hat sie wohl sehr beeindruckt.«
    Jetzt hatte er die Antwort! Danach würde er das Fernsehstudio ganz schnell verlassen. »Felix! Das ist aber schön, eine gute Wahl.«
    »Nein, auch nicht Felix. Du kommst schon noch drauf.«
    »Liebes Tante Traudchen, ich war im Raten noch nie gut. Mach es nicht so spannend!«
    »Gut, gut. Das Kind heißt«, sie machte eine bedeutungsschwangere Pause, »Julius.«
    »Wie bitte?«
    »Sie hat es nach dir benannt. Der kleine Wonneproppen heißt Julius Burbach. Und er hat einen Hunger, sag ich dir, ein richtiger kleiner Nimmersatt.«
    Da hatte er ja nicht nur Julius’ Namen abbekommen. Kostenlos auch seinen Appetit. Die Heiligen Drei Könige hatten dem Christuskind sinnvollere Geschenke gebracht. Julius freute sich. Er freute sich wirklich. Aber Felix, fand er, wäre trotzdem der schönere Name gewesen.
    Und jetzt musste er weg.
    »Ich bin sprachlos. Weißt du was, ich komme gleich vorbei! In welchem Krankenhaus seid ihr?«
    »Im Maria Hilf. Das ist aber schön, dass du vorbeischaust! Da wird die Anke sich freuen. Fährst du gleich los? Sonst kann es nämlich sein, dass wir schon wieder weg sind, wenn du kommst. Der Jupp ist ganz schön geschafft.«
    »Wartet lieber nicht auf mich. Ich muss vorher natürlich noch was besorgen. Und erzählt Anke und dem Kindsvater nichts davon – es soll doch eine Überraschung sein!«
    »So machen wir es. Schön. Siehst du, hättest du auch nicht gedacht, dass mal ein Kind nach dir benannt wird. Du solltest dich selber langsam mal um Nachwuchs kümmern. Aber ihr Männer habt ja alle Zeit der Welt. Das ist eine Ungerechtigkeit gegenüber uns Frauen, das kann ich dir sagen.«
    Julius hätte sich liebend gern eingehender über diesen spannenden evolutionsbiologischen Themenkomplex unterhalten, aber er musste leider raus auf die Straße und sich einem Mörder in den Weg stellen.
    »So ist es, Tante Traudchen, da sagst du was. So, ich muss los. Vielleicht bis gleich, ansonsten melde ich mich die Woche mal bei euch.«
    »Ja. Tschüss dann. Ich soll auch schöne Grüße von Jupp bestellen, ruft er gerade.«
    »Zurück!« Julius hängte auf.
    Jetzt gab es also einen Julius mehr auf der Welt. Cäsar hätte seine Freude daran gehabt.
    Bevor ein anderer Familienteil ihm die freudige Nachricht mitteilen konnte, hob Julius den Hörer von der Gabel und hatte nach einigen gedrückten Tasten Anna von Reuschenberg am Telefon.
    Sie war kurz angebunden. »Mach schnell, bei uns brennt seit der Weinbergsgeschichte die Hütte.« Die Hintergrundgeräusche verrieten Hektik.
    »Ich fass mich kurz, versprochen.«
    »Schieß los.«
    »Ich weiß, wer der Mörder ist.«
    »Nicht dein Ernst?«
    »Doch. Die Lösung war die ganze Zeit zum Greifen nah, ich hab sie nur nicht gesehen.«
    »Seid mal ruhig, Leute!«, rief Anna von Reuschenberg mit hörbarem Erfolg.
    »Ja, dann raus damit! Worauf wartest du?«
    »Bist du so weit?«
    » Los jetzt!«
    Er erzählte es ihr. Nicht, wie er darauf gekommen war, nur das Ergebnis. Anna beauftragte einen ihrer Mitarbeiter, den mutmaßlichen Mörder anzurufen, schien aber nicht restlos überzeugt von Julius’ Schlussfolgerung. »Das könnte auch nur Zufall sein.«
    »Nein.« Da war er sich sicher. Es war die Lösung.
    »Das wird nicht reichen für ein Gerichtsverfahren.«
    »Aber es wird reichen, um ein Geständnis herauszulocken. Wenn du das präsentierst, kann der Mörder nicht mehr standhalten.«
    »Vorstellbar.«
    »Du musst sofort deine Leute losschicken, bevor er wieder zuschlägt.«
    »Sekunde … Mist! Mein Kollege sagt gerade, dass unser Mörder nicht zu Hause ist, auch das Handy ist ausgeschaltet.«
    »Beeilt euch! Er könnte schon beim nächsten Opfer sein!«
    »Wo sollen wir denn hinfahren?«
    »Zu Rolf Sonner. Erklärungen später.« Dafür war jetzt keine

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