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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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schien gerade Jahre her zu sein. „So im Nachhinein betrachtet kommt mir das alles so weit weg vor“, sagte ich leise.
    „Das ist normal, Jake. Dein Abend, die Nacht … das war wirklich schlimm.“
    Bevor ich etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür und zwei Polizisten traten ein. Ich war Robin so dankbar, dass er keine Sekunde von meiner Seite wich. Die Polizistin nahm meine Aussage auf und machte Fotos von meinem Hals, während ihr Kollege meine Klamotten als Beweismittel einpackte.
    „Wir melden uns so schnell wie möglich bei Ihnen“, sagte die junge Frau, dann verabschiedeten sie sich.
    „Das hast du gut gemacht, Schatz“, sagte Robin leise. „Schlaf jetzt. Ich bleib noch einen Moment bei dir.“
    „Jaah“, gähnte ich und schloss die Augen. „Welche Gründe?“ flüsterte ich müde.
    „Weil ich dich sehr gern hab. Du bist mir wichtig geworden in den letzten Wochen. Und weil du ein Freund bist, Jake.“ Ich spürte seine Lippen an meiner Stirn. „Ich hab dich lieb.“
    Ich wollte so gern erwidern, dass er mir genauso wichtig war, doch die Müdigkeit war stärker als ich. Erschöpft schlief ich ein.

Zuneigung und Dankbarkeit
    Als ich am nächsten Morgen erwachte, stieg mir der Geruch von frischem Kaffee in die Nase. Ich konnte ein leises Schnurren nicht unterdrücken.
    „Ich sags doch, Kaffee wirkt“, hörte ich Dan leise kichern.
    „Ja-ja, los, hau schon ab!“ Robin lachte leise und ich schlug in dem Moment die Augen auf, als Dan das Zimmer verließ.
    „Guten Morgen.“ Robin drehte sich zu mir um und lächelte. „Wie spät ist es?“
    „Gleich neun.“
    Erschrocken setzte sich mich auf. „Oh nein. Ich … Mum! Sie wird sich Sorgen machen.“ Robin wieder vor dem Bett sitzen zu sehen, trieb mir die Röte ins Gesicht. „Hast du die ganze Nacht dort gesessen?“
    „Nein. Ich bin ins Bett gegangen, als du eingeschlafen warst. Möchtest du anrufen? Dann ist sie erstmal beruhigt und du kannst den Tag langsam angehen lassen.“
    Ich senkte meinen Blick auf meine Finger, die am Saum des etwas zu großen Bademantels zupften. „Ich habe Angst. Robin, was werden sie von mir denken? Es ist ja nicht nur das, was passiert ist. Ich meine … es war ein Kerl, verstehst du? Ich möchte es ihnen nicht sagen.“ In meinen Augen brannten erneut die Tränen. „Sieh mich mal an. Meine Mum bekommt doch einen Anfall.“
    Langsam nickte Robin, legte seine Hand auf meine. Es fühlte sich warm an, fast zu warm, als hätte einer von uns Fieber. Augenblicklich fing ich an zu schwitzen. Ich schaute auf unsere Finger und ohne es zu wollen, drehte ich meine Hand mit der Handfläche nach oben, berührte Robins Finger. „Musst du nicht in den Laden?“
    „Später erst. Termine haben wir am Vormittag nicht. Dan macht die Inventur.“
    Ich sah in Robins Gesicht, doch der fixierte unsere Hände. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Ich flüsterte es nur, doch es klang selbst in meinen Ohren unendlich verzweifelt.
    Und auch bei Robin musste es genau so angekommen sein, denn er stand auf und setzte sich neben mich. „Komm mal her, Schatz“, sagte er leise und zog mich sanft in eine liebevolle Umarmung. „Ich kann dich begleiten. Zu deiner Mutter.“
    „Oh nein. Ich würde dich niemals meiner Großmutter aussetzen. Nein, ich ruf sie erstmal an. Kann ich … bis heute Abend bei … naja, hier bleiben?“
    „Natürlich, keine Frage. Ich hol dir das Telefon und dann rufst du sie erstmal an, ja?“
    Ich nickte und sah ihm nach, wie er das Zimmer verließ. Mein Blick wanderte nach draußen. Klasse, mindestens achtundzwanzig Grad und schönster Sonnenschein. Wie sollte ich meinen lädierten Hals verstecken, ohne dass es bei diesen Temperaturen lächerlich wirkte? Ein Rollkragenpullover würde nicht nur dämlich aussehen, sondern mich auch umbringen bei der Hitze. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Genießend schloss ich die Augen, als mir die Sonne das Gesicht wärmte.
    „So, hier …“ Ich drehte mich zu Robin um, als ich dessen Stimme vernahm. „Also, telefoniere du in Ruhe mit deiner Mutter und ich such dir was zum anziehen raus, okay?“
    Widerwillig nahm ich das Telefon und wartete, bis Robin das Zimmer verlassen hatte, dann wählte ich langsam die Nummer, betete, dass niemand abnehmen würde. Dass Mum und Großmutter vielleicht zum Einkaufen gefahren waren. Doch so viel Glück hatte ich nicht.
    „Lorenz?!“ Klasse, Mum. Und sie klang extrem aufgeregt.
    „Ich bins“, sagte ich leise.
    „Jake!

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