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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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so gut an. Eine Welle kochendheißer Hitze durchschoss mich und ich zog mich langsam zurück. „Bis nachher.“ Dann stieg ich aus, schlug die Tür zu und atmete tief durch. Aus der Hosentasche der geborgten Jeans holte ich meinen Haustürschlüssel heraus und öffnete die Tür.
    „Jake! Na endlich!“ Mum stand vor mir, die Hände in die Hüften gestützt.
    Ich lächelte, wenn es auch eher gezwungen war. „Ja, tut mir leid. Ich … bin jetzt da.“
    „Gut, das Essen ist fertig, geh ins Wohnzimmer und setz dich.“
    Sie war sauer, doch irgendwie konnte ich nicht genau sagen, warum? Weil ich über Nacht weggewesen war? Weil ich mich nicht gemeldet hatte? Oder weil sie spürte, dass ich ihr etwas verheimlichte? Was es auch war, ich würde ihr nicht mehr sagen können, als dass es mir leid tat. Im Wohnzimmer wartete bereits meine Familie. Dad lächelte mich liebevoll an, Großvater betrachtete eingehend das Senfglas und Großmutter fixierte mich.
    „Okay, an alle, damit das Thema vom Tisch ist: Es tut mir leid, dass ich über Nacht weggeblieben bin. Ich hatte mein Handy nicht bei, weil ich es noch nie gebraucht habe. Ich habs vergessen, sonst hätte ich … nein, gemeldet hätte ich mich vermutlich trotzdem nicht, weil ich ja nicht mitten in der Nacht anrufe. Aber mir geht es gut und … ja. Es tut mir leid.“ Ich stand da, zog die Ärmel länger und versteckte meine Hände darin, sah Dad verzweifelt an.
    „Schon gut, Junge. Setz dich. Vergessen wir das.“
    „Vergessen? Ich bin bald gestorben vor Angst!“, rief Mum.
    „Das mag sein, Liebling, aber er ist alt genug. Er kann allein auf sich aufpassen.“ Er schaute seiner Frau in die Augen, als wolle er sie an etwas erinnern.
    „Ja.“ Mum nickte tatsächlich. „Du hast recht, Will. Jake, melde dich das nächste Mal, ja? Du kannst auch in der Nacht anrufen.“
    Ich lächelte leicht. „Mach ich. Versprochen.“ Ich nahm meine Tasse Tee und nippte daran. „Mum, du hattest doch gefragt, was ich an meinem Geburtstag machen möchte. Wie … wie wäre es, wenn wir alle fünf essen gehen? Das würde mir gefallen.“ Ich war mir nicht ganz sicher, ob es mir gefiel, weil ich meiner Familie nach diesem Schreck schmeicheln wollte, oder ob ich einfach vertraute Nähe suchte. Egal, welcher Grund überwiegte, Mum freute sich wahnsinnig und sogar Großvater schien es verstanden zu haben, wenn auch nur zur Hälfte, denn er wollte sich anziehen gehen.
    „Großvater, nicht jetzt. Setz dich wieder. Am Freitag!“, lachte ich leise.
    „Ach so. Beatrix, mein Anzug ist noch in der Reinigung.“
    „Ja ja, ich kümmere mich darum. Jake, lass die Ärmel heil, du leierst sie ja aus“, mahnte Großmutter mich.
    Sofort stellte ich das Gefriemel ein, sah Mum an. „Freust du dich darüber?“
    „Ja, sehr. Das wird sicher schön.“
    Nach dem Essen betrat ich Dads Wintergarten. „Hey …“, sagte ich leise und ließ mich auf einen Korbstuhl fallen. Ich beobachtete ihn, wie er eine Pflanze neu eintopfte.
    „Für wie blöd hältst du uns eigentlich, Jake?“, fragte er sanft.
    „Was meinst du?“
    „Glaubst du wirklich, deine Mutter und ich würden nicht spüren, dass etwas nicht stimmt? Du bist zurückgezogen und du hast geweint.“
    Seufzend senkte ich den Blick. „Dad, ich kann es euch nicht sagen. Mum würde ausflippen.“
    Dad nickte, stand auf und schloss die Tür zum Wintergarten. „Deine Mutter ist nicht hier. Also, was ist passiert?“ Mit prüfendem Blick sah er mich abwartend an.
    Ich wollte etwas sagen, ich wollte ihm erklären, was passiert war, doch aus meinem Mund kam nichts. Stattdessen trat Dad zu mir, nahm meine Hand und schob die Ärmel ein Stück hoch, musterte die blauen Flecken.
    „Wer war das?“, fragte er gepresst.
    „Dad, bitte reg dich nicht auf. Ich war schon bei der Polizei. Versprich mir, dass du es nicht Mum sagst!“
    „Jake, wer hat dir wehgetan?“, fragte er nochmal.
    „Dad, versprich es mir.“
    „Wer hat ...“
    „Dad! Bitte!“, sagte ich lauter.
    Einen Augenblick sahen wir uns an, dann nickte er und ich zog langsam den Kragen des Pullis hinunter. Laut schnappte er nach Luft.
    „Was, zur Hölle …“
    Stockend erzählte ich ihm, was passiert war. Von Samstagabend angefangen. Das ganze Desaster mit Madeleine, der Sex mit ihr und vor allem, was Sonntagnacht passiert war. Dad hörte schweigend zu, doch als ich fertig war, fluchte er laut.
    „Wie kann er meinem Kind so wehtun. Das … ich bring ihn um!“
    Ich wusste, dass es eine

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