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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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belagert.«
    Nick seufzte. »Okay, kommt rein.«
    Stella und Olivia folgten Nick nach oben in sein Zimmer.
    »Wie geht es Ares?«, wiederholte sie.
    Nick zuckte mit den Achseln. »Natürlich schlecht.«
    »Warst du bei ihm, hat dein Vater ...?«
    »Ja, er war der Nachbar.«
    Olivia atmete erleichtert aus.
    Nick öffnete seine Zimmertür und ließ die Mädchen vorgehen.
    Olivia sah sich um, hier sah es nicht gerade nach Arbeit aus, Nick hatte noch nicht mit Schneiden angefangen.
    »Wir haben unsere Kamera-Chips mitgebracht, seid ihr noch dabei? Ich meine, vielleicht sollten wir das alles lassen, unter den Umständen«, sagte Olivia und legte die kleinen Chipkarten auf Nicks Schreibtisch.
    Nick setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und machte eine fahrige Handbewegung in Richtung seines Bettes.
    Stella setzte sich schüchtern auf die Bettkante, aber Olivia blieb bei Nick stehen. Noch nie war ihre Freundschaft so am Boden gewesen und sie hatte nicht vor, das widerspruchslos hinzunehmen. Sie wollte wissen, was los war, wie es Ares ging, warum beide verschwunden waren und sich dann nicht gemeldet hatten.
    Nick atmete tief durch und wich ihrem Blick aus.
    »Ares' Eltern wollen sich scheiden lassen.«
    »Warum das denn? Hat sie deshalb ...?«
    »Keine Ahnung. Es war wohl nicht das erste Mal, dass sie so etwas gemacht hat.«
    Es war nicht so, dass Ares' Eltern die beste Ehe führten, aber sie hatten eindeutig das beste gemeinsame Arrangement. Freiheit und Loyalität. Aber wieso nun Scheidung?
    »Ich weiß nicht, seine Mutter hat wohl jemanden kennengelernt, Ares' Vater will die Scheidung und das hat sie wohl etwas aus der Bahn geworfen.«
    »Oh, Mann«, Olivia musste sich nun doch setzen.

    »Ja, und leider noch unter Beobachtung. Für die Presse ist das eine Riesenstory.«
    »Geier!«
    Nick nahm die Chipkarten in die Hand und drehte sie hin und her. Olivia wusste, dass er kaum widerstehen konnte, sie in seinen Rechner zu schieben und sich anzusehen.
    »Das sind also eure Aufnahmen?«
    »Ja, alles von mir und Stella. Natürlich nicht die Sachen von Ares.«
    »Verstehe. Was hat Müller-Stein gesagt? War er sauer?«
    »War er sauer? Er ist ausgerastet. Du weißt, dass er dich für einen genialen Cutter hält, er hat uns heute beschworen, den Film fertig zu machen und bis Sonntag abzugeben, notfalls in seinen privaten Briefkasten zu werfen. Aber er wusste natürlich nicht, dass Ares ...«
    »Montag früh will er die Filme vorführen?«
    »Ja, na klar, Mittwoch danach sind Ferien. Er hat schon eingeladen und die Aula ist reserviert.«
    »Aber am Samstagabend ist die Abi-Feier im Lindenpark.«
    »Na und?«
    Nick zuckte mit den Achseln und sah Olivia entschuldigend an. »Wir treten auf. Jedenfalls hatten wir das mal vor.«
    »Womit?«
    »Mann, mit unserer BAND.«
    »Welcher Band?«
    »Die ... sie heißt ... was weiß ich, halt unsere Band. Und wir müssen noch üben.«
    »Was bedeutet das?«
    »Wann soll ich schneiden?«
    Olivia setzte sich auf, den Rücken kerzengrade. »Okay, das war's also mit dem Film.«
    Nick seufzte genervt. »Okay, Olli, Ares geht es schlecht, sehr schlecht. Das Einzige, woran er sich gerade festhält, ist unser Auftritt. Ich muss das mit ihm machen. Der Film ... ich weiß nicht ... könnt ihr ihn nicht schneiden?«
    Stella sah zu Olivia, die bittend zu Nick blickte.
    »Nick, nur du kannst aus diesem Ganzen ... nur du kannst da einen Film draus machen.«
    Er nickte. »Und was ist mit Sound, Musik? Du weißt, dass Müller-Stein da keine Konserven akzeptiert. Die Musik muss zumindest lizenzfrei sein.«
    Olivia dachte nach. Der Einzige, der etwas komponieren konnte, war Nick. Oder? »Ich kann meinen Vater fragen. Er hat viele Sachen, die er komponiert, aber nie verkauft hat. Ich könnte Stücke auf dem Klavier einspielen. Eine Auswahl.«
    Nick war skeptisch. »Und Stella bläst auf dem Kamm dazu?«
    »Ich kann singen«, sagte Stella.
    »Nach Noten?«
    »Na ja, besser du spielst es mir erst vor.«
    Nick fuhr sich durch sein Gesicht, sein Blick war glasig. Er fängt schon an zu arbeiten , dachte Olivia. Und das war gut, denn sie wollte nicht, dass alles auseinanderbrach, der Film war wie ein Beweis dafür, dass sie noch zusammengehörten.
    »Okay«, sagt Nick. »Olli, versuch Musik von deinem Vater zu bekommen. Oder Noten, alles, was geht und spiel was auf dem Klavier ein. Ich brauch die Sachen so schnell wie möglich. Wir versuchen es.«
    »Yeah!«, rief Olivia und riss ihre Arme hoch. Nick dämpfte

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