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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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dem Generatorenhaus von hinten nähern. Die Raptoren hielten sich wahrscheinlich bei den Gebäuden im Süden auf. Sie hatten keinen Grund, sich im Dschungel herumzutreiben. Zumindest hoffte er es.
    Er bewegte sich so leise er konnte, war sich dabei aber nur zu bewußt, daß er trotzdem eine Menge Lärm verursachte. Er zwang sich, langsamer zu gehen, und spürte, wie sein Herz hämmerte. Die Vegetation war hier sehr dicht, er hatte kaum mehr als zwei Meter Sicht. Allmählich machte er sich Sorgen, daß er die Generatorenhalle gar nicht finden würde. Aber dann sah er rechts von sich das Dach über den Palmen auftauchen.
    Er kam von hinten auf das Gebäude zu und ging darum herum zur Vorderseite. Er entdeckte die Tür, öffnete sie und schlüpfte hinein.
    Es war sehr dunkel. Er stolperte über etwas.
    Ein Männerschuh.
    Gennaro runzelte die Stirn und ging weiter. Direkt vor sich sah er einen Laufsteg. Plötzlich merkte er, daß er gar nicht wußte, wohin er sollte. Und das Funkgerät hatte er zurückgelassen. Verdammt.
    Vielleicht gab es irgendwo im Generatorenhaus ein Funkgerät. Wenn nicht, mußte er das Aggregat auf eigene Faust suchen. Er wußte, wie ein Generator aussah. Wahrscheinlich war er irgendwo in dem unteren Stockwerk. Er entdeckte eine Treppe, die nach unten führte.
    Weiter unten war es noch dunkler, er konnte kaum etwas sehen. Mit nach oben ausgestreckten Händen, um sich nirgends den Kopf anzustoßen, tastete er sich an den Röhren entlang.
    Er hörte ein Tier knurren und erstarrte. Er horchte, aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Vorsichtig ging er weiter. Etwas tropfte auf seine Schulter und den nackten Arm. Es war lauwarm, wie Tümpelwasser. Er berührte es in der Dunkelheit. Klebrig. Er roch daran. Blut.
    Er sah hoch. Der Raptor hockte auf einer Röhre einen Meter über seinem Kopf. Blut tropfte ihm von den Klauen. Mit einem eigenarhgen Gefühl der Distanziertheit fragte Gennaro sich, ob das Tier verletzt sei. Und dann begann er zu laufen, aber der Raptor sprang ihm auf den Rücken und stieß ihn zu Boden.
    Gennaro war ein kräftiger Mann; er stemmte sich hoch, warf den Raptor ab und rollte sich über den Betonboden weg. Als er sich umdrehte, sah er, daß der Raptor auf der Seite lag und keuchend atmete.
    Ja, er war verletzt. Sein Bein blutete, aus irgendeinem Grund. Ich muß das Vieh umbringen, dachte er.
    Gennaro rappelte sich hoch und sah sich nach einer Waffe um. Der Raptor lag noch immer keuchend auf dem Beton. Gennaro suchte verzweifelt nach etwas - irgend etwas -, das er als Waffe benutzen konnte. Als er sich wieder umdrehte, war der Raptor verschwunden.
    Er knurrte, und das Geräusch hallte in der Dunkelheit wider. Mit ausgestreckten Händen tastend, drehte Gennaro sich im Kreis. Und plötzlich spürte er einen scharfen Schmerz in seiner rechten Hand. Zähne. Er biß ihn.
    Der Raptor machte eine ruckartige Bewegung mit dem Kopf, und Donald Gennaro wurde zu Boden gerissen.

    Malcolm lag schwitzend im Bett und horchte auf, als das Funkgerät knackte.
    »Und?« fragte Muldoon. »Bekommen Sie was rein?«
    »Kein Wort«, antwortete Wu.
    »Verdammt«, fluchte Muldoon.
    Eine Pause.
    Malcolm seufzte. »Ich bin ja schon gespannt auf seinen neuen Plan.« 
    »Ich würde es für das beste halten«, sagte Muldoon, »wenn wir alle im Hotel zusammenkommen und uns dort neu gruppieren. Aber ich sehe keinen Weg, das zu schaffen.«
    »Vor dem Besucherzentrum steht ein Jeep«, erwiderte Wu. »Wenn ich zu Ihnen heranfahre, würden Sie es bis zum Auto schaffen?« 
    »Vielleicht. Aber dazu müßten Sie den Kontrollraum verlassen.« »Ich kann hier sowieso nichts tun.« 
    »Bei Gott, das stimmt«, warf Malcolm dazwischen. »Ein Kontrollraum ohne Strom ist so gut wie kein Kontrollraum.«
    »Also schön«, sagte Muldoon. »Versuchen wir es. Es sieht nicht gut aus.«
    Von seinem Bett aus sagte Malcolm: »Nein, es sieht wirklich nicht gut aus. Es sieht nach einer Katastrophe aus.«
    »Die Raptoren werden uns zum Hotel folgen«, sagte Wu. »Trotzdem ist es besser so«, erwiderte Malcolm. »Also los.« Die Verbindung wurde unterbrochen. Malcolm schloß die Augen und atmete flach. Er versuchte, seine ganze Kraft zusammenzunehmen.
    »Entspannen Sie sich«, sagte Ellie. »Immer mit der Ruhe.« 
    »Sie wissen, worüber wir hier eigentlich reden«, sagte Malcolm. »Dieses Bestreben, alles zu kontrollieren... Wir reden über eine typisch westliche Haltung, die 500 Jahre alt ist. Die Sache begann zu der Zeit, als

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