Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
Dollar. In der unteren Ecke des Schecks stand: GUTACHTEN/COSTA RICA/JUVENILER HYPERRAUM. »Ach klar«, sagte Grant, »jetzt erinnere ich mich daran. Es war zwar verdammt komisch, aber ich erinnere mich. Doch mit einer Insel hatte das nichts zu tun.«

    Alan Grant hatte das erste Gelege mit Dinosauriereiern schon 1979 in Montana gefunden und in den folgenden zwei Jahren noch viele andere, aber für die Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse fand er erst 1983 Zeit. Dieses Papier, in dem er von einer Herde von 10.000 Entenschnabelsauriern berichtete, die an der Küste eines riesigen Binnenmeeres lebten und ihre Jungen in der Herde großzogen, machte Grant über Nacht zu einer Berühmtheit. Die Vorstellung von Mutterinstinkten in riesigen Dinosauriern und die Zeichnungen niedlicher Babys, die ihre Schnabel aus den Eiern streckten - schienen weltweit Anklang zu finden. Grant wurde bestürmt mit Bitten um Interviews, Vorlesungen, Bücher. Seinem Naturell entsprechend lehnte er alles ab; er wollte nur allein gelassen werden, um seine Ausgrabungen fortführen zu können. Aber eben in dieser hektischen Zeit Mitte der 80er Jahre war die InGen Corporation mit der Bitte um ein Gutachten an ihn herangetreten. »Kannten Sie da InGen schon?« fragte Morris. 
    »Nein.« 
    »Wie ist man an Sie herangetreten?«
    »Ein Telefonanruf. Von einem Mann namens Gennaro oder Gennino oder so ähnlich.«
    Morris nickte. »Donald Gennaro«, sagte er. »Er ist der Rechtsanwalt von InGen.«
    »Auf jeden Fall wollte der etwas über die Freßgewohnheiten von Dinosauriern wissen. Er bot mir ein Honorar für eine Studie an.« 
    »Warum gerade Ihnen?«
    Grant trank sein Bier aus und stellte die Dose auf den Boden. »Gennaro war vor allem an jungen Dinosauriern interessiert.
    Babys und Jungtiere. Was die fraßen. Der hat wahrscheinlich geglaubt, ich wüßte das.«
»Haben Sie es gewußt?«
    »Eigentlich nicht. Das habe ich ihm auch gesagt. Wir hatten ja eine Menge Knochenmaterial gefunden, aber kaum Hinweise auf die Ernährung. Aber Gennaro meinte, er wisse, daß wir nicht alles veröffentlicht hatten, und er wollte von uns alles haben. Und bot dafür ein sehr hohes Honorar an. 50.000 Dollar.«
    Morris holte einen Kassettenrecorder aus der Tasche und stellte ihn auf den Tisch. »Haben Sie etwas dagegen?« »Nein, machen Sie nur.«
    »Gennaro hat Sie also 1984 angerufen. Wie ging's dann weiter?« 
    »Na ja«, erwiderte Grant. »Sie sehen ja unser Projekt hier. 50.000 Dollar hätten die Ausgrabungen gut zwei Sommer lang finanziert. Ich versprach ihm, ich würde tun, was ich kann.«
    »Sie waren also einverstanden, das Paper zu schreiben?« 
    »Ja.«
    »Über die Ernährungsgewohnheiten von Dinosaurierjungen?«
»Ja.«
»Haben Sie Gennaro persönlich getroffen?«
»Nein, nur mit ihm telefoniert.«
    »Hat Gennaro gesagt, wozu er diese Information braucht?« 
    »Ja«, antwortete Grant. »Er plante ein Museum für Kinder und wollte unter anderem auch Babydinosaurier ausstellen. Er sagte, er nehme eine Reihe von akademischen Beratern unter Vertrag, und nannte auch Namen. Da waren Paläontologen wie ich darunter, ein Mathematiker aus Texas namens lan Malcolm und Ökologen. Und ein Systemanalytiker. Gute Gruppe insgesamt.« Morris nickte und machte sich Notizen. »Sie haben den Beratervertrag also akzeptiert.«
    »Ja. Ich versprach, ihm eine Zusammenfassung unserer Arbeitsergebnisse zu schicken: Was wir über das Verhalten der Entenschnabelsaurier, die wir hier gefunden hatten, wußten.«
    »Welche Art von Informationen haben Sie ihm geschickt?«
    »Alles: Brutpflege, Reviergrößen, Ernährungsgewohnheiten, Sozialverhalten. Eben alles.«
»Und wie hat Gennaro reagiert?«
    »Der rief dauernd an. Manchmal sogar mitten in der Nacht. Ob Dinosaurier dies fressen? Oder das? Sollte das Exponat dieses enthalten oder jenes? Ich konnte nie verstehen, warum er so aufgeregt war. Ich halte Dinosaurier ja auch für wichtig, aber nicht gleich für so wichtig, die sind seit 80 Millionen Jahren ausgestorben. Da sollte man doch meinen, seine Anrufe hätten bis zum Morgen Zeit.«
    »Verstehe«, sagte Morris. »Und die 50.000 Dollar?«
    Grant schüttelte den Kopf. »Ich habe aufgegeben. Gennaro ging mir allmählich auf die Nerven, und ich habe die Sache abgeblasen. Das muß so Mitte 1985 gewesen sein.«
    Morris notierte sich das. »Und InGen? Noch andere Kontakte mit der Firma?«
»Seit 1985 nicht mehr.«
    »Und wann hat die Hammond-Stiftung begonnen, Ihre

Weitere Kostenlose Bücher