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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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füllten den unterirdischen Raum und drangen mit Sicherheit auch nach oben, und Argon holte ihn ebenso aus dem Wasser wie zuvor Wolf. Nur klopfte er ihm nicht auf den Rücken, sondern schlug ihm ins Gesicht, und er versprach ihm, mit seinem letzten Atemzug noch dafür zu sorgen, dass auch sein zweites Bein gebrochen wurde oder vielleicht auch die Arme, wenn er oder seine Freunde ihm oder seinem Cousin noch ein einziges Mal näher kommen würden als auf die Distanz von einem Ende des Schulhofs zum nächsten. Dann stieß er ihn zurück ins Wasser und ging.
    Wolf war ihm gefolgt und hatte über die traumwandlerische Sicherheit gestaunt, mit der sich Argon hier unten bewegte, begriff, dass er hier sehr viel Zeit verbrachte. Vermutlich all die Zeit, in der seine eigene Mutter es Wolf nicht erlaubte, mit nach draußen zu gehen, und er beschloss, dass er Argon niemals in Frage stellen würde. Niemals.
    Ob es Bewunderung oder Furcht gewesen war, war ihm bis heute nicht klargeworden, er wusste nur, dass er selbst aus anderem Holz geschnitzt war und die ganze Nacht wachgelegen und sich gefragt hatte, ob der Junge mit dem gebrochenen Bein dort unten im Wasser ertrunken war. Als er ihn am nächsten Tag in der Schule gesehen hatte, war ihm schwindelig geworden vor Erleichterung. Argon hingegen lächelte nur, lächelte so, dass die anderen es sahen, und tatsächlich hielten sie sich fortan von ihnen fern.
    Seitdem war viel Zeit vergangen, und Wolf hatte Argon oft in Frage gestellt. Jedoch nie über ein bestimmtes Maß hinaus, und als draußen etwas kreischte, das nur die Aliens sein konnten, als ein Schuss durch den Schacht hallte und Toro brüllte und Argon mit diesem ganz bestimmten Blick in die Kiste griff, etwas herauszog und zur Tür stürmte, da wurde Wolf klar, dass es nie aufhören würde. Dass er ihm weiterhin folgen würde, wo er auch hinging, und ihm zwar nicht mehr blind vertraute, aber doch die Augen schließen würde, wann immer es nötig war.
    »Hoch mit euch!«, brüllte Argon. »Lasst die Kisten stehen, bewegt euch!« Im Laufen zog er mit den Zähnen den Stift aus einer der Granaten, die er aus der Kiste geholt hatte, und ohne zu überlegen, packte sich Wolf ebenfalls eine, griff mit der anderen Hand nach Murray und stieß ihn vorwärts. Vor ihnen feuerte Argon mit der Finch nach unten und ließ die Granate fallen.
    »Augen zu – jetzt!«, bellte er.
    Wolf schloss die Augen, und ein greller Lichtblitz zuckte durch die Lider über seine Netzhaut. Neben ihm schrie Murray gellend auf.
    Wie genau sie nach oben kamen, wusste Wolf später nicht mehr. Er erinnerte sich, sich gegen einen panischen Murray gestemmt, ihn quasi eigenhändig hinaufbefördert zu haben, erinnerte sich an die Erleichterung, als Toro von oben zupackte und den Cetaner herauszog. Er erinnerte sich auch an Argon, der unter ihnen mit der Laserkanone feuerte, an seinen Warnruf, als er eine weitere Granate fallen ließ, und daran, wie er selbst und Toro zupackten und Argon aus dem Schacht zerrten. An den Anblick, kurz bevor Toro die Klappe zufallen ließ. Das Schimmern weißer Augen und Zähne und das gellende, betäubende Kreischen. Es verstummte nicht, als die Klappe zufiel und Toro hastig den Riegel vorlegte. Es hallte im engen Schacht und erinnerte ihn an Schreie in einem unterirdischen Raum bei einem Kanal, der längst zugeschüttet worden war. Dann schaute er auf und sah Argon, der auf sein JUST starrte und trotz des Zorns in seinen Augen fast zufrieden wirkte.
    »Was?«, fragte Wolf.
    »Ich habe vier erwischt.«
    »Woher …«
    »Die Drohne, mit der wir schauen wollten, wie es unten aussieht. Ich habe sie im Schacht gelassen.«
    Wolf schaute ihm über die Schulter. Das Bild war winzig, aber von ausgezeichneter Auflösung.
    »Da sind aber mehr als vier«, sagte er. »Himmel. Oh, scheiße. Da sind aber erheblich mehr als vier.«
    »Da sind auch mehr als vierzig, befürchte ich«, erwiderte Argon. »Was für beschissenes Kroppzeug. Das ist ja eine richtige Pest.«
    »Was machen sie da?«
    Argon tippte aufs JUST und ließ die Drohne näher heranfliegen. »Sie fressen«, sagte er angewidert. »Sie fressen das Quintatherium.«
    Unter ihnen wummerte etwas gegen die Luke.
    »Scheinen aber noch Appetit auf Nachspeise zu haben«, bemerkte Wolf.
    Der Tiger-Beta lächelte, als sie hereinkamen, als hätten sie sich verabredet und sie wären pünktlich. Sein Anblick beunruhigte Wolf auf eine Weise, die er schwer zu fassen bekam und die nichts mit Krallen,

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