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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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sondern der kleinen Pilotin. Verdammt, Eddie hatte recht gehabt. Nur zwei Weibchen auf diesem Planeten, von denen er wusste, eins davon haarig, hässlich und geistesgestört … und zack, entwickelte er einen Anflug romantischer Gefühle für das andere. Vermutlich einfach nur, weil sie da war.
    »Was?«, fragte Eddie.
    Niemand antwortete.
    »Morbus?«
    »Hm?«
    »Das klang eben, als hättest du was gesagt. Oder gelacht.«
    »Warum sollte ich?«, fragte Morbus vernünftig, und das war eine gute Frage, denn in diesem Augenblick machte Arris, der ihnen weit vorankletterte, ein Geräusch, das klang, als versuchte er einen Kleinwagen zu erbrechen. Und selbst wenn Morbus eben gelacht hätte – tatsächlich war er nicht ganz sicher –, wäre es ihm spätestens dann endgültig vergangen, als er sah, weshalb.
    Vorne brach Panik aus. Eddie brüllte etwas Unverständliches, der Junge schrie, Arris kletterte in Windeseile zu ihnen zurück und feuerte gemeinsam mit Argon auf das, was da näher kam. Was es war, sah Morbus erst, als er sich an der Felswand ein Stück höher zog, so dass er über Toro hinwegspähen konnte – eine vernünftige Antwort gab ihm keiner mehr.
    Argon hatte recht. Es war heller geworden. Aber es war kein Tageslicht, sondern der kalte Schimmer bleicher, schimmernder Haut.
    Sie krochen an der Wand entlang, nicht so leichtfüßig wie Spinnen, aber schnell genug, um einen passablen Kletterer einzuholen. Irgendwo dort vorn mussten sie einen Weg aus dem Wasser gefunden haben – wie viele es waren, erkannte er nicht, aber er schätzte sie auf mindestens ein Dutzend. Und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei blieb? Wie viele waren schon an ihnen vorbeigetrieben?
    Er hing an einem kleinen Vorsprung, einen Fuß auf einem Haken, den Arris für die Sicherungsleine eingeschlagen hatte. Eine ungünstige Position, um zu schießen, aber anders kam er an Toro nicht vorbei. Kurz dachte er, dass er gegen die übliche Aufteilung ihrer Zuständigkeiten verstieß – Arris oben, er unten. Aber er konnte nur auf die weiter oben kletternden Lucies feuern, ohne die anderen zu gefährden. So lächerlich es war, es kam ihm vor wie ein schlechtes Omen.
    Der Strahl der Finch war etwas heller als der des Gewehrs. Der erste Schuss holte sauber eine weit entfernte Lucie von der Wand; kreischend stürzte sie ab und verschwand im dunklen Wasser. Direkt dahinter erwischte Argon die nächste. Sah ja doch ganz gut aus, befand Morbus in einer Aufwallung seltenen Optimismus. Und das fand er noch einige Augenblicke lang, während sie verbissen feuerten, weitere Lucies an ihnen vorübertrieben und von vorn neue Exemplare nachrückten.
    »Noch fünfzehn Schuss«, vermeldete Arris nüchtern in seinem Ohr, und als wäre das ein Stichwort gewesen, kam von vorn eine regelrechte Welle.
    »Hepp«, hörte er Argon rufen, und er hätte nicht hinschauen müssen, um zu wissen, dass er Arris das Lasergewehr zuwarf und dafür die Viper fing.
    Präzise Schüsse, kreischende Lucies, die in den Fluss stürzten, das Aufbrüllen von Toros Stampede , die sich als erfreulich nützlich erwies – die Durchschlagskraft mochte nicht ausreichen, um die Mistviecher zuverlässig über den Jordan zu befördern, aber um sie von der Wand zu reißen und in den Fluss zu schicken, genügte es allemal. Trotzdem erinnerte die ganze Szenerie Morbus daran, wie Ameisen über eine Raupe herfielen und sie irgendwann aufgrund der schieren Masse überwältigten; da hätte es für die Raupe auch nicht viel geändert, wenn sie bewaffnet wäre.
    »Das wird nichts«, stellte Argon schließlich fest und ließ die leergeschossene Viper sinken. Morbus an seiner Stelle hätte sie in den Fluss geworfen, sie hatten keinerlei Munition mehr dafür, und das wusste Argon so gut wie er, aber es wäre das erste Mal gewesen, dass er etwas fortwarf, das man vielleicht noch zu irgendwas gebrauchen konnte. »Wir kommen keinen Millimeter voran. Die überrennen uns.«
    »Irgendeine Idee?«, fragte Eddie, der sich verzweifelt wünschen musste, er hätte die bewaffnete Drohne mitgebracht, statt sie in der Anlage für quasi nichts zu opfern – hier wäre sie eindeutig nützlicher gewesen.
    Argon deutete mit dem Lauf der Viper aufs dunkle Wasser, ehe er sie über die Schulter hängte.
    »Nee.« Eddie lachte heiser auf. »Nee.«
    »Muss«, erwiderte Argon knapp.
    Es war nicht nötig, es auszudiskutieren. Die notwendige Überzeugungsarbeit leisteten die nächsten dreißig Sekunden, in denen die

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