Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
Vom Netzwerk:
durch, einmal, zweimal, noch einmal, bis sich sein Puls wieder beruhigte und er die einzelnen Herzschläge voneinander unterscheiden konnte. Toro wich seinem Blick aus, als er zurückkehrte, sagte aber nichts.
    »Störsender im großen Maschinenraum.« Argon zog die Finch , der Griff lag fremd und für seinen Geschmack etwas zu glatt in seiner Hand, und er fand die Gewichtsverteilung nicht ganz stimmig: Die Energiezelle im Griff wog zu viel, der schmale Lauf zu wenig. »Wir haben mindestens einen blinden Passagier an Bord.«
    Trotz aller Eile dauerte es gute zehn Minuten, bis sie sich zum Störsender vorgearbeitet, ihn gefunden und deaktiviert hatten, und noch einmal fast so lange, bis sie vor einer aufgebrochenen Proviantkiste standen und die schimmernde Blutpfütze betrachteten, die, vom hereinströmenden Regen verdünnt, an der Wand schwappte. Auf dem obersten Deck war der Boden schief, aber das war nichts gegen die Bodenneigung des unteren Decks. Teile der Außenhülle mussten schwer beschädigt worden sein, nicht nur fortgerissen, sondern durch die Hitze in ihrer Stabilität beeinträchtigt. Die Virago war eingeknickt, verbogen wie eine Blechbüchse in der Hand eines wütenden Eisbär-Betas. Entweder waren die Anzeigen fehlerhaft gewesen, nach denen die Außenhülle die Temperatur von etwa achttausend Grad nicht überschritten hatte, bis zu der sie eigentlich stabil hätte bleiben müssen – oder das Material war den Kredit nicht wert, den Argon dafür aufgenommen hatte. Seinem Verstand zuliebe nahm er Ersteres an.
    Sie verschlossen das Tor zum kleinen Lager sorgfältig und kappten die Stromzufuhr zum Öffnungsmechanismus. Dies war jetzt eine Tür nach draußen, die nicht unbedacht geöffnet werden durfte.
    In der Schleuse erwartete sie eine noch viel unangenehmere Überraschung: Das Tor stand offen, Wolfs Offroader lag in Trümmern, die beiden anderen Fahrzeuge fehlten ganz. Wer auch immer an Bord gewesen war, er war schon wieder fort, irgendwo dort draußen … mit ihren Fahrzeugen.
    Zu seiner eigenen Überraschung blieb Argon ganz ruhig, Wolf ebenfalls, nur Toro brüllte seinen Zorn in den Regen hinaus und war kaum davon abzuhalten, zu Fuß hinauszulaufen und nicht vorhandenen Spuren zu folgen. Bis auf den Regen sahen sie nicht viel.
    Als sich Toro endlich halbwegs beruhigt hatte und sie die Rampe einfahren wollten, gab es fürchterliche Geräusche, das Metall stöhnte, bis sich die Rampe endlich schmatzend löste und eine Woge aus Schlamm in die Schleuse und um ihre Stiefel fluten ließ, während sie sich schloss.
    Die Bestandsaufnahme des restlichen Unterdecks war noch ernüchternder. Die winzige Krankenstation war schwer beschädigt bis zur Unbrauchbarkeit, das große Lager voll toter Kuh. Sie hatten das Quintatherium kaum hereinbekommen, nur mit literweise Beruhigungsmitteln, gutem Zureden, dem großzügigen Einsatz von Pheromonen und dem Ausbau einer Innenwand. Herausbekommen würde es niemand mehr, jedenfalls nicht am Stück. Es hatte sich in seiner Raserei hoffnungslos verkeilt, und irgendwie war es ihm gelungen, sich selbst zumindest teilweise anzubraten … von hier aus sahen sie nichts außer rauer, braungrün gefleckter Haut, der Weg ins Lager war durch den toten Leib des riesigen Tiers versperrt, aber das gebratene Fleisch war deutlich zu riechen. Entweder hatte es einen Stromkreislauf erwischt, oder irgendwo war die Außenhülle beschädigt, und es hatte mit dem Hintern in den Flammen gehangen.
    Wolf hob den Kopf und schnupperte. »Riecht ganz gut.«
    »Bin gespannt, ob du das in einer Woche noch sagst, falls wir hier eine Weile nicht wegkommen«, brummte Argon.
    »Könnte schlimmer sein.« Wolf warf Toro einen kurzen Blick zu. »Es soll zäheres Rind geben als das hier.«
    Toro würdigte den lahmen Scherz nicht mal mit einem Grunzen.
    »In einer Woche ist es in der Tat sehr viel zarter«, gab Argon zurück. »Faules Fleisch ist mürbe.«
    »Himmel, Scheiße, ja.«
    »Notfalls müssen wir es verbrennen.«
    »Erst mal sollten wir es essen, solange es noch geht«, stellte Wolf fest. Nachdem sie das gesamte Schiff gesichert hatten, war er deutlich entspannter. Argon konnte das nicht von sich behaupten.
    »Sollen wir Little direkt einen Brocken fürs Abendessen mitbringen?«, erkundigte sich Wolf. »Vielleicht besänftigt das auch die Knalltüten da oben ein bisschen. So ein gepflegtes Abendessen signalisiert doch ganz deutlich, dass man die Situation im Griff hat, möchte ich meinen. Und wie war

Weitere Kostenlose Bücher