Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)
noch mal der Kilopreis? Ich habe verdammt noch mal noch nie etwas so Teures gegessen!«
Argon antwortete nicht.
Achselzuckend schaffte Wolf eine leere Kiste aus der Schleuse herbei und machte sich daran, mit seinem Allzweckmesser ein ordentliches Stück Quintatherium abzusäbeln. »Falls wir nicht nahe irgendeiner Zivilisation gelandet sind«, er warf den riesigen blutigen Klumpen in die Kiste, »sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich so viel wie möglich davon hochschaffen und konservieren. Dann hat Little wenigstens was zu tun.«
»Little«, wiederholte Argon ausdruckslos. »Mit Little werden wir uns jetzt erst mal eingehender unterhalten.«
Überrascht wandte Toro den gehörnten Kopf, Wolf hingegen nickte nur. »Leerer Proviantcontainer, Blut, blinde Passagiere, und Little treibt sich zufälligerweise kurz vor dem Sprung hier unten rum – jepp.« Er seufzte und sah unglücklich aus, er hatte den Koch immer gemocht. »Das sollten wir wohl.«
6
Datum: 24. Juli 3042
System: unbekannt
Planet: unbekannt
Ort: Höhle
Der Eingang zur Höhle war breit genug für die Fahrzeuge und lag leicht hangabwärts, es lief also kein Wasser hinein. Die Scanner zeigten schwache Lebenszeichen, Morbus ließ den Jeep trotzdem hineinrumpeln. Im Licht der Scheinwerfer öffnete sich ein langgezogener Spalt im schwarzen Fels. Der Frosch blieb zunächst draußen, inklusive Eddie, während sich Morbus und Arris die Sache näher anschauten.
Der Spalt reichte an die zwanzig Meter tief, der Boden war halbwegs eben bis auf eine tiefe Mulde im hinteren Teil, und es schien, als gebe es keine weiteren Verzweigungen. Aus dem Frosch hatte Arris eine imposante Knarre mitgebracht, eine Viper , deren Name Morbus schon immer irritiert hatte … eine Waffe, die spezielle Teilmantelgeschosse mit ungewöhnlicher Durchschlagskraft verschoss, hatte mehr mit einem Rhinozeros im vollen Lauf gemein als mit einer Giftschlange.
»Zwei«, sagte Morbus leise über das JUST . »Sehr schwache Signale, sind aber nicht gerade klein.« Hätte die Analyse des Scanners nicht eine tierische Lebensform als die wahrscheinlichste klassifiziert, wäre er davon ausgegangen, es mit Pflanzen zu tun zu haben.
Es waren Kokons. Zwei schiefergraue, feste Kokons, die sich an den schwarzen Fels schmiegten, der linke etwa einen Meter im Durchmesser, der andere etwas größer. Mit dem Handscanner nahm Morbus genauere Daten auf, während Arris wachsam dastand, die Viper im Anschlag.
Im Innern der Kokons befanden sich Wirbeltiere. Nachdenklich zog sich Morbus ein Stück zurück und betrachtete das geisterhafte Abbild auf dem Display. Fest zusammengerollt wie frierende Föten, vierbeinig, ohne Schwanz vielleicht anderthalb Meter lang. Sie lagen im Tiefschlaf oder waren womöglich noch nicht ausgereift.
»Weshalb hat der Scanner die nicht schon längst angezeigt?«, wollte Arris wissen.
»Der Stein, schätze ich. Da kommt er nicht durch.«
»Und was ist da drin?«
»Sieht ein bisschen reptilisch aus. Auf jeden Fall«, Morbus betrachtete den schwachen Schimmer am Maul, der spitze Zähne andeutete, »auf jeden Fall glaube ich nicht, dass sie sich von Schlamm ernähren oder von Gras oder von der Reinheit der Liebe.«
Reglos starrte Arris die Kokons an. »Und jetzt?«
»Tja. Hoffen wir einfach, dass ihre Mama nicht nach Hause kommt, während wir hier sind. Du bleibst beim Eingang, dann kannst du Ausschau halten oder wirst halt zuerst gefressen. Ich kümmere mich um Nelly, und dann machen wir einen davon auf.«
»Einen Kokon?«
»Ja, Arris. Einen Kokon.«
»Und wozu soll das gut sein?«
»Vielleicht sind sie essbar.«
Angewidert verzog Arris das Gesicht, während sich Morbus auf den Rückweg machte. Sehr unwahrscheinlich, dass die Dinger blitzartig erwachten. Nicht unmöglich, aber äußerst unwahrscheinlich. Sicherheitshalber ließ er eine kleine Überwachungsroutine über den Scanner des Jeeps laufen, die in kurzen Abständen die Vitalwerte der Biester überprüfte und Alarm schlagen würde, falls sie sich signifikant veränderten. Dann war es Zeit, sich um Nellys Vitalwerte zu kümmern oder das, was davon übrig war.
Bevor sich Arris widerstrebend davonmachte, um den Frosch samt Eddie hereinzufahren, half er Morbus, Nelly aus dem Wagen zu wuchten und sie auf eine Isolierdecke zu legen, die Morbus auf dem Boden ausgebreitet hatte.
Ihre normalerweise gelblich graue Haut war fahl, sie erinnerte an eine Albino-Version ihrer selbst. Der Blutdruck war viel zu
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