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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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verlassene Ebene, als wögen die beiden fast nichts, die Hyäne taumelte hinter ihm her, und weit und breit ließen sich weder irgendwelche Fahrzeuge noch Aliens sehen.
    »Heilige Scheiße eines geweihten Mondkalbs!«, stieß Morbus hervor. Von der Seite sah Eddie ihn merkwürdig an, aber er achtete nicht auf ihn, er war zu beschäftigt damit, den Mund wieder zuzuklappen.
    »Ein Labor, eine Krankenstation, eine kleine Sicherheitszentrale, Quartiere, ein Aufenthaltsraum und noch ein bisschen mehr«, verkündete Eddie so zufrieden, als hätte er den unterirdischen Teil der Anlage in den letzten zehn Minuten eigenhändig erbaut. Zwei winzige Lämpchen, mit denen er sonst in das Innere reparaturbedürftiger Gegenstände leuchtete, hingen an dieser und der jenseitigen Wand des großen Raums und spendeten genügend Licht, um mit Hilfe der Brillen so viel zu sehen wie an einem dämmrigen Regentag.
    »Funktionsfähig?«, fragte Morbus angesichts der dürftigen Beleuchtung skeptisch.
    »Tja.« Mit zusammengekniffenen Augen kratzte sich Eddie am Kinn. »Das ist so ein Punkt.«
    »Und zwar?«
    »Kein Strom. Und soweit ich es auf die Schnelle überschaue, ziemlich ausgeweidet.«
    »Ausgeweidet?«
    »Die Station wurde verlassen, ja. Nicht eilig. Sie haben leider gründlich gepackt.«
    »Kriegst du den Strom wieder in Gang?«
    Sie standen in einem großen ovalen Raum, von dem diverse Türen abgingen. Der Fahrstuhlschacht war ein gutes Stück entfernt am Ende eines ähnlichen Gangs wie oben beim Eingang, nur dass hier keine verrückten Idioten mit Sprengstoff gewütet hatten, weil Eddie die beiden schweren Stahltüren aufbekommen hatte. Man konnte sie von innen mit ähnlichen Riegeln verschließen wie die Tür oben. Wer auch immer hier gehaust hatte, es sah aus, als hätte er einen Heidenrespekt vor den Lucies gehabt.
    »Ähm ja«, machte Eddie. »Müssen wir schauen. Mit dem Strom. Erst mal die ursprüngliche Quelle finden, würde ich sagen.«
    Etwas ernüchtert betrachtete Morbus einen Gebäudeplan, der an der Wand hing, eine große, durchsichtige Plastiktafel mit eingeätzten und farbig hervorgehobenen Linien, in denen sich Staub gesammelt hatte. Das Ding war reichlich verschmiert, obwohl Eddie den gröbsten Dreck abgewischt hatte. »Ohne Strom ist das Ganze hier ein bisschen wie die Höhle in größer und außerdem im Schussfeld der Virago , oder?«
    »Und ein bisschen sicherer und mit ein bisschen mehr Druckpotenzial«, korrigierte Eddie gereizt.
    »Und mit ein bisschen weniger Fluchtmöglichkeiten und genau gar keinem Platz für die Fahrzeuge«, konterte Morbus.
    »Weißt du«, knurrte Eddie, »langsam wundert es mich nicht mehr, dass es mit dir keine Frau aushält. Du gehst mir echt auf die Eier mit deinem ständigen Gemecker. Hier!« Er spuckte sich auf den Ärmel und wischte den rechten Rand der Tafel frei, so gut es ging. »Das ist ein Gang. Mal schauen, wohin er führt. Ich bin ein Stück dort runter, und der Fahrstuhlschacht …«
    »Der Fahrstuhlschacht?«
    »Ja. Hast du was an den Ohren?«
    »Geht das Ding noch tiefer? Was ist denn da unten noch?«
    »Schächte und Lager, wie es aussieht.«
    »Lucies?«
    »Nein. Spinnst du?«
    »Bist du sicher?«, fragte Morbus skeptisch.
    »Herrgott, nun scheiß dir nicht ins Hemd. Nein, ich habe nicht alles angesehen. Machen wir noch. Aber es ist ja wohl mal klar, dass es hier tausendmal besser ist als in der Höhle. Und auch, dass wir hierbleiben und zusehen, dass wir das Ding wieder zum Laufen bekommen.«
    »Mit was läuft denn die Anlage? Reaktor, Sonnenlicht …«
    »Ich sagte doch, das weiß ich noch nicht.«
    »Mann«, stieß Morbus aus und widerstand dem Impuls, nervös auf und ab zu tigern. »Mann! Ich finde das nicht besser als die Höhle und die Fahrzeuge und Bewegungsfreiheit. Lass uns zusehen, dass wir hier abhauen, ehe wir es nicht mehr können.«
    »Mimimimimi«, machte Eddie. »Weißt du, was dein Problem ist?«
    Morbus starrte ihn an. Eddie starrte zurück, den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Er sah nicht aus, als hätte er vorhin Gedanken gelesen und das Echo der Worte des Sergeants in Morbus’ Kopf gehört. Die Frage war bloßer Zufall.
    »Was denn?«, fragte Morbus tonlos. »Was ist mein Problem?«
    »Du triffst keine Entscheidungen.«
    »Was ist denn das für ein Bullshit? Natürlich treffe ich Entscheidungen.«
    »Klar.« Eddie setzte sich in Bewegung, und Morbus folgte ihm dichtauf in einen der Räume. Es war die ehemalige Sicherheitszentrale, ein riesiger

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