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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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war mit einem Messer durchtrennt worden. »Das hast du getan!«
    Bellamy stemmte sich aus dem Teich. »Ich musste. Er hatte sich in seinem Seil verheddert.«
    »Und warum bist du ohne ihn aufgetaucht?« Jewel stand nur noch Zentimeter vom Teich entfernt. Sie holte so tief Luft, wie sie nur konnte, dann hinderte sie eine Hand an ihrem Rücken daran, ins tiefe Wasser zu springen.
    »Ich dachte, du kannst nicht schwimmen«, knurrte Bellamy.
    Wayland sprang auf. »Das kann sie auch nicht.«
    Jewel wollte sich dem Griff ihres Vaters entwinden. »Aber ich muss Nolan finden.«
    Tyrell hatte mittlerweile den Schlaf abgeschüttelt und rannte ebenfalls zum Ufer. »Lasst sie nicht springen. Ich werde tauchen.«
    Doch noch ehe er im Wasser war, schoss Nolan wie eine Kanonenkugel aus den Tiefen zu ihnen an die Oberfläche. Er würgte und rang nach Luft. Jewel streckte ihre Arme nach ihm aus, aber Bellamy hielt sie noch immer an ihrem Kleid fest. Tyrell beugte sich vor und zog seinen Captain heraus.
    Als er wieder festen Boden unter sich hatte, stützte er sich auf Hände und Knie und spuckte Wasser, so dass Jewel noch immer fürchtete, er könnte ertrinken, obwohl er doch schon längst wieder an Land war. Sein Gesicht war rot angelaufen, und er schnappte immer wieder nach Luft.
    Ehe Jewel sich von ihrem Vater freimachen konnte, ließ Nolans Würgen nach, und auch sein wildes Keuchen klang ab. Er ließ den Kopf hängen und nahm einige tiefe, rasselnde Atemzüge. Erst nach einem langen Augenblick wandte er sich um und starrte Jewel zornig an. Der Hass in seinem Blick ließ ihr Herz stillstehen. Nein, es war gar nicht sie, die er anschaute! Sie begann wieder zu atmen und folgte seinem Blick. All das Gift und die Wut, die aus seinen Augen sprachen, waren auf den Mann gerichtet, der an ihrer Seite stand – ihren Vater.
    Bellamy wich zurück. »War doch nur ein kleiner Scherz, Nolan. Ich wollte bloß sehen, ob du dich noch wie früher losbinden kannst, wenn du eigentlich gezwungen wirst, gefesselt unterzugehen. Kannst du dich noch daran erinnern, wie ich dich mit gebundenen Händen über Bord geworfen und Wetten darauf abgeschlossen habe, wie lange du benötigen wirst, bis du wieder an der Oberfläche auftauchst?«
    Nolan stand wieder auf seinen Füßen. »Du hast versucht, mich umzubringen, du Hurensohn.«
    Bellamy hob entschuldigend die Hände. »Na, na. Wenn ich dich wirklich hätte umbringen wollen, dann wärst du jetzt tot.«
    Nolan machte zwei Schritte auf Bellamy zu, dann sprintete er auf ihn los. Jewels Vater hatte keine Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, schon versetzte ihm Nolan einen Schlag auf die Knie und warf ihn auf den Rücken. Er probierte wiederum, Nolan gegen den Kopf zu treten, ehe sich einer der beiden vom Fall aufrappeln konnte, doch Nolan wich dem Tritt aus, während er sich an Bellamy festklammerte. Die zwei Männer rollten über den Boden, Bellamy wand sich, um ihm zu entkommen, aber Nolan hing an ihm wie ein räudiger Hund.
    Jewel rannte zu ihnen. »Hört auf!« Dieses Mal würde Nolan ihren Vater ganz sicher töten.
    Auch Wayland lief herbei, um ihr zu helfen, nur Tyrell blieb zurück. »Lasst sie. Sie müssen das untereinander ausmachen.«
    Doch Jewel hatte sich schon gebückt und zerrte an Nolans Arm. Tyrells Worte hallten mit einer Endgültigkeit in ihrem Kopf nach, die sie nicht mehr länger leugnen konnte. Trotz aller Mühen war der Tod eines der Kontrahenten der einzige Weg, um die Fehde zwischen Bellamy und Nolan endgültig zu begraben. Dass die Worte ihres Vaters die Wahrheit gewesen waren, war ernüchternd, und dass sie sich in ihre Auseinandersetzung eingemischt hatte, hatte nur für noch mehr böses Blut zwischen ihnen gesorgt.
    Wayland stand über die beiden Männer gebeugt und griff nach allem, was er erhaschen konnte – einen Arm, einer Haarsträhne –, nur um sofort wieder abgeschüttelt zu werden. »Als ob man mit seiner Hand in einem Hornissennest herumwühlt«, sagte er als Antwort auf ihren flehenden Blick.
    Nolan packte mit der Hand Bellamys Hals und ließ ihn nicht mehr los. Das Gesicht des alten Piraten verfärbte sich von rot zu violett, aber anstatt sich gegen Nolans Griff zu wehren, krümmte er sich unter ihm. Seine Hände waren nicht zu sehen, es schien, als ob er sich gar nicht verteidigen wollte.
    Jewel zerrte an Nolans Arm. »Hilf mir!«, rief sie Wayland zu.
    Ein schneller Blick über Nolans Schulter genügte, um zu wissen, dass Bellamy noch bei Bewusstsein war. In diesem

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