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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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prüfen, wie stark der Riegel war. »Weil ich deine Tochter liebe.«
    Die Kupferklinke schien nicht besonders robust zu sein. Wenn er die Kette, die seine Füße zusammenhielt, um sie herumwickelte, konnte er mit seinem ganzen Gewicht an ihr ziehen und einigen Schaden anrichten.
    »Hör auf damit, Nolan. Selbst wenn du es schaffen solltest, hier herauszukommen, wärst du doch immer noch gefesselt. Du liebst Jewel wirklich, richtig? Aber sie ist doch meine Tochter. Hast du das vergessen?«
    Nolan rammte mit seiner Schulter gegen die Tür, die verheißungsvoll in ihren Angeln ächzte. »Sie ist anders als du.« Er beendete die Inspektion des einzigen Fluchtwegs. »Aber warum hast du behauptet, du wärst der Captain?«
    »Ich wusste, dass sie mich dann von der Gruppe trennen werden. Hatte drauf gehofft, du würdest deine Männer zusammensammeln und mich dann retten.« Bellamy verstummte, aber Nolan spürte, dass er noch nicht alles gesagt hatte. »Ich wusste nicht, dass du sie liebst. Hätte ich das gewusst, hätte ich wahrscheinlich nicht versucht, dich zu ertränken. Hatte vermutet, du würdest sie nur benutzen, um mir eins auszuwischen. Ist sie sich im Klaren über deine Gefühle?«
    Nolan lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Er versuchte nachzudenken. »Natürlich, sie … Nein, ich weiß es nicht. Ich war wohl nicht gerade der beste Ehemann.« Der Gedanke, dass er nach England verschleppt und gehängt werden würde, ohne Jewel noch ein einziges Mal wiederzusehen, brachte ihn an den Rand des Zusammenbruchs. Er drehte sich um und versetzte der Tür einen weiteren heftigen Stoß mit seiner Schulter. Diesmal meinte er, Holz splittern zu hören.
    »Geh endlich von der Tür weg. Wir wollen doch nicht, dass sie jetzt schon etwas von unseren Fluchtplänen mitbekommen. Lass sie ruhig in dem Glauben, dass sie uns dort haben, wo sie uns haben wollen.«
    Nolan lachte, doch sein eigener verzweifelt rauher Ton beunruhigte ihn. »Aber sie
haben
uns genau da, wo sie uns haben wollen.«
    »Dir ist schon klar, dass du viel besser zum Ehemann taugst als zum Piraten, oder? Als du mich nicht der Mannschaft ausgeliefert, sondern mich zum Sterben auf die Insel gebracht hast, habe ich dir deine Spielerei durchgehen lassen. Dachte, du wärst zu jung, und ich wäre für dich eine Vaterfigur, der es mal Grenzen aufzuzeigen gilt.«
    Diesmal war Nolans trockenes Lachen echt.
    »Lass mich ausreden. Du musst deinem Feind in die Augen sehen, wenn du ihm den Garaus machst. Aber es ist offensichtlich, dass du das nie verstehen wirst. Und dann, als sich zeigt, dass es ein Fehler war, mich am Leben zu lassen, gibst du mir nicht nur eine zweite Chance, nein, du tötest mich schon wieder nicht, obwohl du weißt, dass du es tun solltest.«
    »Weil es Jewel verletzt hätte.«
    »Du konntest nicht einmal losziehen und den verdammten Schatz suchen, bis dir dein alter Herr mit seinem Tod endlich die Erlaubnis dazu erteilt hat. Hätte gedacht, dass ich dich schneller wiedersehe als in fünf Jahren. Hätte dir nicht zugetraut, dass du das fromme Leben
so
lange durchhältst.« Bellamy grunzte. »Ich habe gedacht, du würdest deinen Fehler erkennen, mich zurückholen und dann anbetteln, damit ich mich wieder deiner Crew anschließe, um dich vor einem Tod aus Langeweile zu bewahren.«
    »Was, wenn ich tatsächlich zurückgekommen wäre? Ich hätte dich dort ja nicht mehr angetroffen. Was hast du in den letzten fünf Jahren getrieben, außer dass du fett geworden bist?« Obwohl ein Streit mit Bellamy in dieser Situation auch keine Lösung war, tat es Nolan gut, etwas von seiner Anspannung loszuwerden.
    Es folgte eine lange Pause, in der er dachte, Bellamy würde ihm nicht mehr antworten. Vielleicht war der Kommentar über sein Gewicht doch nicht wirklich angebracht gewesen.
    »Ich schätze, die Meuterei ist mir etwas auf die Nerven geschlagen.« Bellamy sprach langsam, fast widerwillig. »Hab mich zu einer Sauftour aufgemacht. Eine, die selbst für meine Verhältnisse schlimm war. Wayland, der mich satt hatte, behielt das Mädchen im Auge, damit wir immer wussten, wie es um die Karte stand. Hat sich wohl ein bisschen zu sehr auf sie eingelassen. Es scheint mir, er hält sich für ihren Vater.«
    »Das habe ich auch schon bemerkt.« Waylands ganze Einmischung in Bezug auf Jewel hätte sich mehr als bezahlt gemacht, wenn das, was Bellamy sagte, die Wahrheit war. Dann nämlich war Wayland genauso besorgt um Jewels Sicherheit wie Nolan selbst und vielleicht

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