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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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runzelte die Stirn ob ihrer Reaktion. Es war nicht seine Absicht gewesen zu scherzen. »Zudem erwarte ich von Euch, dass Ihr in Zukunft angemessen gekleidet seid.«
    Jewel blickte an ihren Kleidern hinab. Zu Nolans Überraschung errötete sie leicht. »Verzeihung, ich habe meine Jacke vergessen. Aber das Wetter ist so herrlich. Der Wind riecht nach weit entfernten Orten, nicht wie am Ufer, wo er nur nach Salzwasser und fauligem Fisch stinkt. Nie hätte ich mir träumen lassen, wie wunderbar es auf einem Schiff ist! Wie konntet Ihr nur so lange an Land bleiben?«
    Nolan unterdrückte das freudige Gefühl darüber, dass er mit der
Integrity
ihre Begeisterung für die Seefahrt geweckt hatte. »Meine Bitte zielte nicht auf Eure Jacke, Miss Sanderson, Ihr habt Euer
Kleid
vergessen. Ich kann nicht dulden, dass Ihr vor meiner Besatzung in Männerkleidern auf und ab spaziert.«
    »Aber das ist alles, was ich an Kleidung bei mir habe.« Verschämt zog sie an den Zipfeln ihres Hemds, das sie um die Hüfte geknotet hatte, woraufhin sich der dünne Stoff über ihren Brüsten sichtbar spannte.
    »Dann lasst Ihr mir keine Wahl: Ich muss Euch in die Kajüte verweisen.« Er schluckte schwer, um an seinen eigenen Worten nicht zu ersticken. Eine Flut von unerwünschten Bildern stieg vor seinem geistigen Auge auf. Bei allen ging es um Jewel, bei allen gehörten Kleider nicht dazu.
    »Aber das ist nicht gerecht!« Sie ließ ihr Hemd los und ballte die Hände zu Fäusten, als ob sie zu einem Schlag ausholen wollte.
    Das käme Nolan gerade recht. Wenn sie ihn angriffe, konnte er reagieren, indem er sie ohne weitere Diskussion unter Deck verfrachtete. Doch eine Welle des Verlangens, die ihn überrollte, warnte ihn, dass er sich bei solchen Vorstellungen auf gefährlichem Terrain befand. Jetzt ballte er selber die Hände hinter seinem Rücken und sprach erst, als er sicher sein konnte, dass seine Stimme nichts über seine Gefühle verriet. »Nicht gerecht ist, dass Ihr Euch auf meinem Schiff versteckt habt und zehn meiner besten Männer deshalb in den Dienst der Engländer treten müssen.«
    Sie stemmte die Fäuste in ihre Hüften. Der Wind presste ihr dünnes weißes Hemd so stark an ihren Körper, dass sich ihre kleinen, festen Brüste und ihre harten Brustwarzen deutlich abzeichneten. Sie hatte die Binde abgenommen. »Daran trage ich keine Schuld. Sie hätten Eure Männer so oder so mitgenommen.«
    Nolan konnte seinen Blick kaum von ihr abwenden. Einen Moment lang meinte er sogar, die rosafarbenen Kreise ihrer Brüste durch den Stoff schimmern zu sehen. Mit großer Mühe zwang er sich, seine Aufmerksamkeit wieder Jewels Gesicht zuzuwenden. Mit verschränkten Armen sah sie ihn an, als wäre er der widerlichste aller Lustmolche unter der Sonne. »Auch ich bin nur aus Fleisch und Blut gemacht«, erwiderte er entschuldigend, »genau wie jeder andere Mann an Bord. Eure Kleidung ist eine unsittliche Ablenkung, die der Mannschaft nur schadet.«
    Sie funkelte ihn an. »Nun, dann habe ich jetzt endlich Klarheit. Ich habe mich nämlich schon die ganze Zeit über gefragt, ob du wirklich aus Fleisch und Blut gemacht bist oder ausschließlich aus Stein. Und was deinen
Befehl
angeht, ab jetzt werde ich meine Jacke tragen. Du solltest besser anfangen, dich an mich zu gewöhnen, Nolan. Denn wenn du die Karte willst, dann bekommst du mich dazu, ob du es willst oder nicht. Und ich bin davon überzeugt, dass mein Aufenthalt an Bord nicht zu viel verlangt ist, wenn man bedenkt, was ich dir dafür liefere.«
    »Du hast nicht das Recht, irgendwelche Forderungen zu stellen.« Nolan verlor die Kontrolle. »Du hast dich an Bord meines Schiffes geschlichen, obwohl du genau wusstest, dass ich deine Anwesenheit freiwillig nie geduldet hätte. Von nun an wirst du meine Befehle ohne Widerspruch befolgen, so wie es jeder andere Mann an Bord dieses Schiffes tut. Und jetzt ab in die Kajüte!«
    Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Mit gesenkter Stimme presste sie hervor. »Ihr seid vielleicht Herr dieses Schiffes,
Captain
Kenton«, die Anrede war voller Hohn, »aber Ihr seid bei weitem nicht der einzige Kapitän in den Kolonien, den das, was ich zu bieten habe, interessieren wird. Setzt mich in Boston an Land, und ich finde binnen einer Stunde einen Schiffsherrn, der mit Freude Euren Platz einnimmt.«
    Nolan stopfte seine Hände in seine Taschen, bevor er sich versehen und ihr den Hals umdrehen würde. In seiner Wut war er beinahe versucht, sie wissen zu lassen, dass

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