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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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so lasterhaft und bösartig wie er. Es heißt sogar, sie würden sich die Zeit vertreiben, indem sie sich gegenseitig umbringen, und er sitze dabei und ermuntere sie noch dazu.«
    »Du machst Spaß, oder?« fragte Kimberly mit ungläubigem Gesicht.
    »Nein, aber das sind nur Geschichten. Ich glaube, niemand weiß, wieviel davon wahr ist und was nur zur Ausschmückung erzählt wird. Aber Mütter erwähnen seinen Namen, um ihre Kinder zu ermahnen. Sie sagen, Ian MacFearson werde kommen, um sie seinen blutrünstigen Söhnen zum Fraß vorzuwerfen, wenn sie nicht brav seien. Ich weiß noch, wie ich mit fünfzehn Jahren zusammen mit meinen Cousins losgezogen bin, um herausfinden, wo er wohnt und was an der Geschichte dran ist.«
    »Und?«
    »Wir haben ihn nicht gesehen. Wir waren bei einem Haus, von dem wir dachten, es könnte ihm gehören. Es war ein altes, düsteres Gemäuer auf einem vorspringenden Hügel, hoch im Norden, umgeben von kahlen Bäumen und mit schwarzen, tiefhängenden Wolken darüber. Wir sind nicht näher herangegangen. Ein Ort wie dieser, der so böse wirkte, machte die Geschichten für uns noch glaubwürdiger.«
    »Oder ließen sie erst entstehen?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Ja, vielleicht, aber das herauszufinden interessierte mich nicht mehr. Aber nun sag schon, woher du den Namen hast.«
    »Von meinem ... von Cecil. Offenbar kann Ian MacFearson sich noch einen Bastard zuschreiben«, sagte sie und lächelte schwach. »Mich.«
    Er begann zu lachen, aber sie wirkte mit einem Mal so ernst, dass seine Stimme erstarb. »Du machst doch nur Spaß, oder?« fragte er vorsichtig.
    »Nein, und du bist nicht glücklich darüber, nicht wahr?« entgegnete sie angespannt. »Es stört dich, dass ich unehelich bin?«
    Er griff nach ihrer Hand und führte sie an seine Lippen. »Nein, warum sollte mich das stören? Aber Ian Mac Fearsons Tochter - daran muss ich mich erst gewöhnen.« Das beruhigte sie etwas. »Ich muss mich selbst auch daran gewöhnen«, gab sie zu.
    »Du willst damit sagen, dass er es dir erst heute gesagt hat? Am Tag vor deiner Hochzeit? Dieser lausige ...«
    »Er war ziemlich betrunken. Ich glaube nicht, dass er jemals die Absicht hatte, mir davon zu erzählen. Es ist ihm herausgeschlüpft, und ... ich wenigstens war froh darüber. Er hat sich mir gegenüber nie wie ein Vater verhalten, und diese Geschichte erklärt zumindest einiges. Ich dachte, es würde dir sogar gefallen, dass ich eine halbe Schottin bin.«
    »Welches Blut in deinen Adern rinnt, Darling, ist nicht wichtig für mich - obwohl mir schottisches Blut angenehm ist«, fügte er lächelnd hinzu. »Aber ich bin wirklich froh, dass der Earl nicht dein Vater ist. Ich muss schon sagen, dass ich gewisse Befürchtungen hegte, du könntest ihm am Ende ähnlicher sein, als mir lieb ist.«
    Sie lächelte. »Ach was, die hattest du nicht.«
    »Doch, die hatte ich. Aber bist du sicher, dass du tatsächlich MacFearsons einzige Tochter bist?«
    »Die einzige? Du sagtest, er hätte jede Menge Bastarde.«
    »Ja, so heißt es. Aber es sind alles Söhne, einige von derselben Mutter.«
    Sie errötete bei diesem Hinweis. »Nun, um deine Frage zu beantworten - ja, ich bin mir ziemlich sicher. Gerade weil Cecil mir eigentlich nichts davon erzählen wollte. Er sagte auch, dass ich dem Schotten ähnlich sehe. Sogar mein Lächeln soll das gleiche sein.«
    »Ein gemeiner Schurke wie er mit dem Lächeln eines Engels?« fragte er skeptisch.
    »Ich glaube nicht, dass er immer solch ein Bösewicht war. Aber ich nehme an, nur Ian MacFearson selbst kann bestätigen, ob ich wirklich seine Tochter bin. Wenn er meine Mutter oder Cecil nicht kannte - sie sollen vor langer Zeit gute Freunde gewesen sein -, wäre alles eine Lüge, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    »Außerdem gehört diese Sache nicht zu den Dingen, die Cecil gern an die Öffentlichkeit bringen möchte. Sonst hätte er mich nicht die ganzen Jahre als seine Tochter anerkannt. Es wäre ein Schlag für seinen Stolz, verstehst du. Sicher hätte er nicht gesprochen, wäre er heute nicht betrunken gewesen. Und doch ...« Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat er auch alles geplant und war gar nicht wirklich betrunken, sondern glaubte, dich auf diese Weise von der Heirat abzubringen.«
    Lachlan schnaubte. »Menschen mit seinem aufbrausenden Charakter bringen normalerweise nicht die Geduld für solch ein Täuschungsmanöver auf.«
    »Also, wie gesagt, ich habe ihm geglaubt. Nicht sofort, weil es unerwartet kam.

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