Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
einzigartige Perle, Eure Äbtissin. Eine echte Bereicherung meiner Sammlung - die Krönung sogar, wenn ich nicht noch das Eine oder Andere hinzuzufügen hätte. Zum Beispiel die Tochter der toten Göttin, der zu folgen ihr alle so töricht seid.«
Faunus schmunzelte. »Ich dachte, ich hätte mehr von dir erwarten können, Wira. Du bist durchschaubar und ich habe nur Mitleid für dich und die traurige Geschichte, die hinter deinen eigenartigen Vorstellungen von Vergnügen steht. Lass Cendrine frei, gib uns das Zepter und spiele deine Spielchen in diesem Turm! Dann lassen wir dich am Leben.«
Wira riss die Augen auf und starrte Faunus an. Dann lachte sie urplötzlich schrill, hielt einen Moment inne, um Faunus, Mehmood und Julana zu mustern und lachte noch einmal viel zu laut.
»Ich werde dich am Leben lassen, kleiner Mann aus den Wäldern. Irgendjemand muss es schließlich zu würdigen wissen, wenn ich die Nymphen deiner wohlbehüteten Heimat auf den Kunstwerken Meister Ksados' verewigen lasse.«
»Ksados lebt?«, rief Faunus entsetzt.
»Ich habe ihn geheilt, nachdem du ihn beinahe getötet hattest.«
»Nicht beinahe - er war tot!«
Hinter dem Thron kam eine gebeugte Gestalt zum Vorschein und Faunus sog scharf die Luft ein. Es musste sich um Ksados handeln, überlegte Julana, doch sie hatte den Mann noch nie gesehen. Ein vernarbter und fürchterlich entstellter Greis, der ein metallenes Gestell auf Rädern an einer rasselnden Kette hinter sich herzog und leise kicherte. In dem Gestell hing in schmutzigen Ledergurten der unbedeckte Torso einer Frau, der Arme und Beine offenbar erst vor Kurzem amputiert worden waren, die jedoch bei Bewusstsein war und mit trübem Blick ihre Umgebung musterte. Ihr ehemals hübsches Gesicht und ihre Haut waren grünlich gefärbt, wie frisches Gras, ihr Haar golden und rot und braun wie das Laub von Garak Pans Bäumen im Herbst und es fiel ihr in Strähnen aus.
Faunus rief entsetzt und zornig. »Salmakis?«
»Nymphen sind so fürchterlich dürr, nichts zu beißen dran«, sagte Ksados und ließ seine spitzen Zähne klappern.
Faunus' Gesichtszüge veränderten sich und ein Ausdruck von unbändiger Wut trat darauf, der seine Augen unbeherrscht aufleuchten ließ. Die Macht des Brennenden Blutes, die auch der Herr von Garak Pan in sich trug, trat in den Vordergrund, wandelte seine Erscheinung in ein Antlitz des Zorns.
Er schrie plötzlich wild auf, spaltete sich auf einmal in hundert Aspekte, die alle den gleichen Ausdruck zeigten, und fiel mit blinder Wut über die Männer her, die nun ihrerseits auf sie eindrangen.
Julana wurde aus ihrer Fassungslosigkeit angesichts des Anblicks der entstellten Nymphe gerissen und richtete ihren Blick auf Wira. Sie wusste, dass die Frostkönigin es darauf angelegt hatte, dass Faunus kopflos handelte. Ihre Rechnung war anscheinend aufgegangen, aber ob sie die eigenartige Macht des Herrn der Wälder nicht unterschätzte?
Die Kampfhandlungen setzten mit einer Plötzlichkeit ein, die den Raum sofort in einen Ort des Schreckens verwandelten. Schreie aus Wut vermischten sich mit Schreien aus Schmerz. Der Geruch von Blut stieg in Julanas Nase ... eine allzu gewohnte Empfindung an diesem Ort.
Sie bemerkte, dass die Angreifer einen Bogen um sie machten und Wiras Blick sagte ihr, warum das der Fall war. Es war offenkundig, dass Wira sie lebendig haben wollte.
Sie ist an mich gebunden, wie ich an sie. Es ist mein Schicksal, wenn ich überhaupt eines habe.
Sie bahnte sich ihren Weg durch das Gemetzel. Fehlgeleitete Armbrustbolzen und Blitzstrahlen aus den Händen der Sjögadrun schossen an ihr vorbei, doch sie ignorierte, was um sie herum geschah. Sie hielt Wiras Blick stand und blinzelte nicht einmal, als sie sich dem Thron näherte, ihren Rucksack ablegend, ihr Messer fortwerfend. Wiras Augen hafteten mit unnatürlicher Starrheit auf ihr, während sie sich keinen Deut rührte, hypnotisiert von Julanas Anblick. Es war, als würde all der Kampf und Tod um sie herum keine Bedeutung haben. Julana ließ Wiras Blick Besitz von ihr ergreifen, gab ihr die volle Macht über sie, wobei sie Schritt für Schritt ohne Hast die Stufen zum Thron erstieg. Als sich die Kampfhandlungen in die Nähe des Throns verlagerten, hatte sie Angst, dass Wira dem vollkommen unmagischen Bann entglitt, der über ihr lag.
Sie muss regungslos bleiben ... ich muss sie ablenken.
Langsam streifte sie ihre Bluse ab und ließ ihre Hose herabgleiten. Als sie auf der obersten Stufe
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