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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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zusammen. Sie setze im Sprung über eine Reihe flacher Bauwerke hinweg und erreichte eine Straße, die sich steil zwischen den Trümmern und Hauswänden hinaufwand. Erneut stieß sie sich ab und zerdrückte dabei das Straßenpflaster. Ein weiteres Voranschnellen brachte sie auf das Dach eines hohen Anwesens mit einem umlaufenden Balkon, dessen Holzbalken löchrig und vermodert herabhingen. Der Dachstuhl war eingestürzt, doch auf der Ecke des Hauses fand sie Halt.
    Sie sah zum Orakel hinauf. Die Hälfte der Strecke hatte sie überwunden. Sie wählte drei Ruinen in der Nähe für eine rasche Sprungfolge aus und schnellte los. Der Balkon hinter ihr fiel vom Gebäude ab und schlug krachend auf das Straßenpflaster. Ihre nächsten Sprungpunkte suchte sie sich von der Luft aus und überwand mit zehn weiteren Sprüngen rasch einen großen Höhenunterschied. Endlich war sie in der Nähe des Orakels angelangt und entschied sich für einen zivilisierten Auftritt. Mit einem letzten, kleinen Satz sprang sie auf die hohe Treppe des Heiligtums, erklomm die verbleibenden vierzig Stufen in gemäßigtem Tempo und erreichte den Orakelvorplatz.
    Die Säulen, schwarz glänzend, monumental und sehr hoch, bildeten einen Kreis vor dem Tempelgebäude. Der Tempel selbst war eine Pyramide aus demselben dunklen Material mit einem einzigen Eingang in Form einer flachen Ellipse. Die imposanten quadratischen Fliesen des Vorplatzes waren so weiß wie die Treppe, die hinab ins Meer führte. Die Schlichtheit der Architektur, das Fehlen überflüssigen Zierrates hatte Cendrine von jeher fasziniert. Keine Flechten, kein Schmutz fanden hier einen Halt. Das Orakel wirkte, als wäre es soeben errichtet worden. Schönheitsfehler oder Makel beeinträchtigten seine Perfektion nicht.
    Sie überquerte den Vorplatz. Thanasis und Mikar hatten den Lärm, den sie in Khuranc veranstaltet hatte, sicher gehört. Mikar würde zudem spüren, dass sie sich näherte. Inmitten des Säulenkreises hielt sie inne und drehte sich um. Sie konnte die nachtschwarzen Wogen des Meeres überblicken und den Himmel darüber erkennen. Das Zodiakallicht verblasste allmählich und die Sterne traten deutlicher hervor, glitzerten auf den schaumigen Kronen der Wellen. Obols Sichel schwebte mit den Spitzen nach unten genau zwischen den vordersten Pfeilern des Säulenkreises. Cendrine verharrte dort regungslos und hörte einige Augenblicke später das Klappern der Hufe, auf das sie gewartet hatte.
    Sie spürte seine Gegenwart, so wie er ihre Nähe geahnt hatte. Heißer Atem aus einem mächtigen Körper fuhr in ihren Nacken und sie seufzte. Sie roch seinen Duft, betörend wie Moschus. Seine grauen Hände, riesig und stark, legten sich sanft wie die Meeresbrise auf ihre Schultern.
    »Cendrine.«
    »Mikar.«
    Sie umklammerte seine Hände und sie standen eine Weile einfach so da und starrten den Mond an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Kentaur leise mit seiner tiefen Stimme.
    Cendrine biss sich auf die Lippen und nickte. Einfühlsam, wie er war, schien er damit nicht zufrieden zu sein, aber schwieg dennoch. Ein Geräusch hinter ihnen erklang. Erneut das ferne Klappern von Hufen, doch der Rhythmus der Schritte war anders als bei Mikar.
    Zwei Hufe klangen eben nicht wie vier.
    Aus dem Schatten des Tempels löste sich eine mächtige und pechschwarze Silhouette. Hörner, deren Spitzen nach unten geneigt waren, ragten aus einem Schädel, der auf einem breiten Nacken saß. Der Schemen näherte sich.
    »Cendrine, es tut gut, dich zu sehen!«, grollte es aus den Tiefen einer eindrucksvollen Brust. Thanasis trug seinen roten Rock und die goldene Schärpe, die ihn als Herrn des Schwarzen Labyrinths auswiesen. Seine Haut war so schwarz, das schwache Sternenlicht vermochte sie nicht zu erhellen. Die roten Augen glitzerten jedoch lebendig und tief in einem Gesicht, das beinahe menschlich war, wären Nase und Kinn nicht gar so stattlich gewesen.
    »Thanasis. Es ist zu lange her! Obol zollt dir Respekt«, sagte sie und trat neben Mikar, dessen Kentaurenleib aufragte wie ein felsgrauer Berg aus Knochen und Muskeln.
    »Es ist mehr als das. Ich habe das Orakel vernommen. Die Welt wird sich wandeln. Meine Rolle als Herr des Schwarzen Labyrinths endet. Neue Aufgaben sind zu meistern.«
    Cendrine betrachtete Mikar an und er streichelte ihr über die Wange, musterte sie seinerseits mit einem Stirnrunzeln. Sie bemerkte, dass er seine Parsche trug, deren lederne Panzerung große Teile seines Kentaurenkörpers

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