Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
fühlte sich aber dennoch etwas besser. Das feuchte Handtuch schien einen Teil des Nebels von seinen Atemwegen fernzuhalten. Er verknotete das Tuch um sein Gesicht und machte mehrere Handtücher fertig, damit er den Betäubten auf die gleiche Weise helfen konnte. Langsam, um nicht zu stolpern, ging er zu Faunus hinüber und ließ ihn eine Minute durch den Stoff atmen.
Nichts geschah, er blieb bewusstlos.
Thanasis ließ das nasse Tuch in seinen Händen liegen, und kehrte zu Kassandra zurück. Genau wie Faunus zeigte sie keine Reaktion und er fluchte hustend.
Stolpernd ging er wiederum auf den verlassenen Flur hinaus und nahm eine Gestalt am anderen Ende wahr. Dann war sie schlagartig verschwunden. Er fühlte sich noch zu schwach, um eine Verfolgung aufzunehmen und traute auch seinen teilweise betäubten Sinnen nicht ganz. Er schüttete den Kopf und öffnete eine Tür, die ihn in Cendrines Zimmer führte. Sie erwachte, als Thanasis zu ihr trat und ihr das Handtuch vor Nase und Mund hielt. Sie erschrak zunächst und versetzte ihm einen harten Schlag ins Gesicht. Polternd und ächzend fiel er auf den Hintern.
»Au.«
»Oh, Thanasis? Was ist los? Ich fühle mich ...«
Er erhob sich gerade rechtzeitig, um einem Schwall Erbrochenem auszuweichen.
»Ich war betäubt. Der Nebel ...«
Sie nahm das feuchte Handtuch, um sich den Mund abzuwischen, warf es fort und war sofort auf den Beinen.
Sie schien die Nachwirkungen des eigenartigen Nebels schneller zu überwinden als er. Unsicher schwankte Thanasis ihr hinterher und beobachtete im Flur, wie die Äbtissin eine Tür gewaltsam öffnete. Es war jetzt nicht mehr zu übersehen, dass sie nicht mehr von den Auswirkungen des Betäubungsmittels betroffen war, doch allmählich ging es auch ihm besser. Cendrine verschwand in dem Zimmer und tauchte einen Moment später wieder im Gang auf.
»Charna ist nicht hier! Ich muss sie finden!«
»Sandra und Faunus sind betäubt, aber am Leben. Ich kümmere mich um die Anderen«, rief er ihr hinterher, doch Cendrine war bereits mit einem Satz davon.
Thanasis hatte immer noch Probleme mit dem Sehen und rieb sich die Augen mit einem feuchten Handtuch aus. Er schüttelte sich und überlegte angestrengt, aber es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Dann sammelte er seine Kräfte und ließ sich unsichtbar werden. Mit einem Schlag verschwanden die Beschwerden, seine Überlegungen wurden fassbarer, seine Sicht besser und seine Körperfunktionen normalisierten sich.
Es muss sich bei dem Nebel um einen Effekt handeln, der von meinen Kräften neutralisiert wird.
Thanasis fiel die Gestalt ein, die er zuvor im Tunnel gesehen hatte, aber zunächst wollte er sich um die Sicherheit seiner Gefährten kümmern.
Er kehrte zu Kassandra zurück und wickelte sie in eine Decke, klemmte sich ihre Kleidung unter den Arm und legte sie sich vorsichtig über die Schulter. Dann suchte er Faunus' Zimmer auf und platzierte seine Frau behutsam auf dem Bett, deckte sie zu. Faunus positionierte er auf einer freien Liege. Danach kehrte er auf den Flur zurück und untersuchte Tür für Tür die Räumlichkeiten. Er fand Seraphia und Mehmood und brachte sie ebenfalls in Faunus' Unterkunft. Er deponierte feuchte Handtücher und sammelte die Diener und Priesterinnen aus den Dienstbotenzimmern am Ende des Korridors ein. Als er alle in Faunus' Räumen untergebracht hatte, eilte Cendrine plötzlich zurück. Die Sengende Klinge leuchtete auf ihrem Rücken und sie trug ihre schimmernde Rüstung.
»Thanasis?«
Sie rief laut in den Gang und erschrak, als seine Stimme neben ihr erklang.
»Ich habe mich unsichtbar gemacht. Es scheint die Wirkung des Nebels zu neutralisieren.«
Seine Kräfte erlaubten es ihm, auch seine Aura zu verbergen, so dass Cendrine ihn nur hören konnte.
»Ich kann Charna nicht finden. Ebenso keine Spur von Mikar. Mir ist eine Eishexe begegnet, aber sie war kaum bei Sinnen. Es scheint, die Delegation aus den Frostreichen kämpft ebenfalls mit dem Nebel. Ich habe versucht, die Substanz mit allen Kräften der fünf Elemente zu verscheuchen, trotzdem hält sich der Dunst hartnäckig.«
»Bleib einen Moment hier! Ich will mir das selbst ansehen.«
Cendrine nickte und untersuchte Kassandra, als Thanasis den Raum verließ. Er folgte dem Flur und drang in den Bereich ein, der von der Delegation der Frostreiche belegt war. Die Türen waren hier ebenfalls geöffnet worden, teilweise gewaltsam, auch von innen. Thanasis schlich sich vorsichtig von
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