Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
kommentierte er.
Kassandra und Seraphia sahen ihn vorwurfsvoll an.
Thanasis unterdrückte ein Grinsen und schob ihn hinaus.
»Mach das nicht zu oft, sonst wissen die, dass etwas nicht stimmt.«
Kassandra schüttelte missmutig den Kopf. Thanasis zuckte mit den Schultern und folgte dem Gestaltwandler. Er ging an ihm vorbei und bedeutete ihm, stehen zu bleiben, bevor er sich unsichtbar werden ließ. Danach schlich er bis in die Räumlichkeiten der Delegation der Frostreiche und sah, dass hier einiges an Betrieb war. Vor dem Zimmer der verunglückten Eishexe standen zwei Männer aus Jenaras Leibgarde und unterhielten sich. Einer zeigte in den Raum und zuckte ratlos mit den Schultern, während er seinem Vorgesetzten in der rauen Hochsprache der Frostreiche Bericht erstattete.
Der optimale Zeitpunkt.
Thanasis schlich zurück und ließ sich sichtbar werden. Er winkte Mehmood herbei und erklärte ihm die Situation.
»Viel Glück!«, flüsterte er.
Der Gestaltwandler nickte, ließ die Schultern hängen und stolperte an der Wand entlang, vermittelte so überzeugend das Bild einer geschwächten, verwirrten Frau. Thanasis ließ sich erneut unsichtbar werden, folgte ihm und beobachtete die Situation einen Moment. Als die Wächter die verletzte Sjögadrun sahen, kamen sie ihr vorbehaltlos zur Hilfe.
Er nickte zufrieden und kehrte zu den anderen zurück.
9 - Gaukelei
Mehmood ließ sich bereitwillig von den Wächtern durch die Gänge, hinaus auf den Hof und in ein entlegenes Gebäude bringen, wo unzählige verwaiste, aber offenkundig erst kürzlich gebrauchte Krankenbetten standen. Überall waren Heiler, allerdings wirkten sie mitgenommen, konfus. Das Chaos, das der Nebel hinterlassen hatte, wurde deutlich. Er warf einen Blick auf leeren Betten, die den Sidaji als Krankenlager gedient hatten, und fragte sich, wer die Echsenwesen hatte verschwinden lassen.
Der mehr als hilfsbereite Wächter, der sich als Fergorn vorgestellt hatte, führte ihn zu einem Bett und Mehmood versuchte, die abgelösten Schuppen nicht zu berühren, die auf den Laken verstreut waren, als er sich setzte. Es war offensichtlich, dass ein Sidaji auf dem Lager im Sterben gelegen hatte. Nach einigen Minuten kam eine reizende Frau aus den Frostreichen im Kleid einer Heilerin zu Mehmood und untersuchte die Stirnwunde.
»Das ist nur ein Kratzer.« Sie machte einen Schritt zurück und sah ihn intensiv an. »Eure Aura ist gestört, ja geradezu in Aufruhr. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wie geht es Eurem Kurakpor?«
Scheinbar ist meine Imitation der Aura nicht vollkommen. Das ist nicht gut.
Er nickte. »Aus irgendeinem Grunde weiß ich, was das ist, doch sonst kann ich mich an nichts erinnern.« Er zog seine Bluse etwas hoch, aber die Heilerin warf nur einen beifälligen Blick auf den Parasiten.
»Von Schalentieren habe ich keine Ahnung, man weiß nicht, was unter der Hülle vor sich geht. Versucht, etwas Ruhe zu finden! Danach könnte es nicht schaden, wenn Ihr Euer Gedächtnis anregt. Der Kurakpor wird Euch schnell heilen und dann kehrt Eure Erinnerung wahrscheinlich auch zurück.«
Mehmood lächelte. »Mir geht es schon erheblich besser. Ich werde etwas essen und dann schaue ich mich um. Vielleicht treffe ich jemanden, an den ich mich erinnere, oder sehe Dinge, die ich erkenne.«
»Macht das! Entschuldigt mich nun, Herrin, ich muss mich um die Situation kümmern, ich weiß noch nicht so recht, was wir jetzt tun sollen.«
Die Heilerin wandte sich ab, aber Mehmood hielt sie zurück.
»Ihr sagtet »Herrin« zu mir. Warum?«
Die Heilerin zögerte sichtlich.
»Ihr scheint ja wirklich Euer Gedächtnis verloren zu haben.« Sie trat näher und redete leise. »Ihr seid Julana von Trauk, Tochter des Protektors von Trauk. Ihr seid die Erbin des Protektorats Trauk. Wir kennen uns, da ich Euch in einer Angelegenheit ... beraten musste.«
Sie warf einen schnellen Blick auf Fergorn. Offenbar hielt sie bestimmte Informationen zurück.
Mehmood wurde neugierig und wandte sich an den Wächter. »Sagt Eurem Vorgesetzten, ich bin in Ordnung und vielen Dank für Eure Hilfe.«
Fergorn verneigte sich und stiefelte davon. Mehmood musterte die Frau.
»Könnt Ihr mir nicht helfen, mein Gedächtnis aufzufrischen? Ich komme mir so hilflos vor«, sagte er und ergriff ihre Hand.
Die grünen Augen der Heilerin sahen ihn nun auf andere Weise an. Er begutachtete das rötlich schimmernde, dunkle Haar, das ihr in zwei dicken Zöpfen über die Schultern fiel, und
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