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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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konzentrierte sich und passte ihre Wahrnehmung dem Wunsch an, Mehmood zu folgen. Einen Augenblick später erkannte sie eine schwach rötlich leuchtende Spur, die sich durch die Luft vor ihr zog und allmählich verblasste. Sie folgte der Fährte und drang in die Siedlung vor. Tausende von Sidaji waren hier unterwegs, doch sie waren abwesend, erlebten nur das, was ihre Träume ihnen offerierten und bemerkten sie kaum.
    Kassandra lief der leuchtenden Spur hinterher und hörte eine geflüsterte Frage hinter sich. Sie drehte sich um und nahm einen Schatten war, der sich aus einem dunklen Torbogen in ihre Richtung wandte.
    »Oh nein!«
    Ein Wächter starrte sie an.
    Sie rannte los.
     
    Thanasis beobachtete angestrengt seine Umgebung. Die Temperatur war in den letzten Augenblicken trotz der schwülen Hitze des Sumpflandes weit unter den Gefrierpunkt abgesunken. Ein kalter Nebel breitete sich urplötzlich in der Gruft aus und verteilte sich in der unterirdischen Begräbnisstätte. Er bekam eine Gänsehaut. Es würde nicht mehr lange dauern.
     
    Kassandra eilte um eine Gebäudeecke und spürte die Präsenz des wütenden Wächters hinter sich. Er würde sie jagen, bis er ihre ungewollte Präsenz von diesem Ort verwiesen hatte. Sie durfte nicht hier sein, solange ihr Körper lebte und die Wächter würden dafür sorgen, dass sie in Kürze auf schmerzhafte Weise daran erinnert wurde. Blieb sie gar zu lange, würde dies schreckliche Konsequenzen haben. Zum Ausgleich für Kassandras Vergehen stießen die Wächter dann in das Reich der Lebenden vor, um ihrer leiblichen Existenz ein Ende zu setzen und sie damit endgültig in die Domäne ihrer Macht zu zerren.
    Kassandra konzentrierte sich auf die rote Spur, die wie dünne Rauchschwaden vor ihr in der Luft verlief.
    Mehmood war vorangeeilt, was ungewöhnlich war, aber bei gewaltsamen Todesfällen vorkommen konnte. Offensichtlich hatte er eine unerledigte Aufgabe zurückgelassen, die ihn ruhelos umherirren ließ. Das konnte ihr dabei helfen, ihn zurückzubringen, weil es die Verbindung in die Welt der Lebenden zusätzlich aufrechterhielt. Sie hetzte weiter durch die Gassen und gelangte auf einen offenen Platz. Mehmoods rötlich leuchtende Essenz stand in der Mitte vor einem runden Schacht, der vor ihm in die Tiefe fiel.
    Es war ein Ausgang!
    Serals Torwächter hatte ihn ganz von selbst gefunden, was außergewöhnlich war. Sie ahnte nun, warum der Herrscher des Namenlosen Abgrunds einen Mann wie ihn ausgewählt hatte, um über den Zugang zu seinem Reich zu wachen. Er stand im Begriff, ganz von selbst aus dem Totenreich zu entfliehen!
    Sie trat auf ihn zu und legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Er drehte sich zu ihr um und starrte sie mit leerem Blick an. Sie sprach seinen Namen und seine Essenz flackerte auf.
    »Kassandra? Wo bin ich? Was ... ich muss zurück! Sie haben die Äbtissin!«
    Sie erschrak. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Sie fühlte eine Kälte über ihren Rücken streichen und wirbelte herum. Mehmood erstarrte ebenfalls vor Schreck neben ihr.
    Von allen Seiten des Platzes näherten sich die Wächter der Unterwelt. Geistlose Schatten, die die Lebenden verfolgten, die diesen Ort unberechtigt aufsuchten. Es waren sieben an der Zahl, weit mehr als üblich.
     
    Thanasis wurde unruhig und zog das Elfenbeinmesser aus seiner Gürtelscheide. Es trug die Zeichen alter Götter in sich und konnte die Wächter der Unterwelt aus dem Diesseits verbannen. Die Gruft war so kalt geworden, dass sich Eisblumen auf den Wänden bildeten, aber Kassandra hatte Mehmood scheinbar noch nicht gefunden.
    Beeil dich, Sandra!
    Ein Schatten zwischen den Sarkophagen regte sich. Thanasis war sofort zur Stelle und packte den Wächter am Hals. Die Beinaheform des Wesens wollte seinen Fingern entgleiten, doch Thanasis war der Herr des Schwarzen Labyrinths. Er zog die Elfenbeinklinge mit einer blitzschnellen Bewegung durch die schattenhafte Kehle des Wächters und mit einem dumpfen Aufschrei verschwand er in einer Wolke silbrigen Dampfes.
    Er wirbelte herum und sah drei weitere der Wächter auf Kassandras reglosen Körper zueilen. Sie wollten die Seherin ergreifen und zur Strafe für ihr Verbrechen ins Totenreich hinüberzerren. Thanasis würde dies jedoch nicht zulassen. Er hieb nach einem Wächter und stieß dem Zweiten die Klinge in die Gurgel. Sofort erfasste er den Dritten und rammte ihm das Messer in die Kehle. Der verbleibende Unterweltwächter griff nach Kassandras Hals

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