Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)
wohl wirklich was Außerirdisches und kann gar nicht von Gottes Hand entstanden sein. Wenn Gott den Mann tatsächlich erschaffen hat, dann hatte er ihn sich sicherlich nicht so vorgestellt, wie er heute geworden ist – zumindest in den Industrieländern. Sexsüchtig, karrieregeil, kinderhassend – weil sie ja der Karriere und dem Sex im Weg stehen. Das reicht schon. Klaro, trifft das nicht auf alle zu, aber auf sehr viele. Erst kürzlich war im Radio zu hören, dass Männer, die eine schwangere Frau zu Hause haben, sie eher betrügen.
Es zuckt in den Fingern, ich muss zum Laptop.
*
Männer. Ein Kapitel in meinem Leben, über das ich schon viel nachgedacht und – mittlerweile – viel geschrieben hatte. Und es hört nicht auf, es nimmt kein Ende. Vielleicht sollte es das auch nicht. Gut, was war da alles geschehen?
Ich erstellte (und darauf bin ich nicht stolz) auf den Blauen Seiten ein Profil mit dem Namen eines gelöschten Profils von meinem Arzt. Der Arzt kam natürlich dahinter, dass ich mit seinem ehemaligen Profilnamen (er hatte ja doch schon einige Profile erstellt gehabt) auf Antwortjagd gegangen war. Mehr war es auch nicht, ich wollte Antworten. Ich war verliebt und es war so schrecklich, ihm nicht trauen zu können.
Auf jeden Fall: Der Arzt war dann sofort eine Woche mit seinem Ex nach Kroatien gefahren, wo er sich von ein paar Typen einen blasen hat lassen. Das erzählte er mir, als er wieder zurück in Ö sterreich war. Wir trafen uns und er bat mich um Entschuldigung. Klaro, ist ja auch nur Liebe, von der wir hier sprechen. Ich versicherte dem Arzt, dass ich keinen Sex hatte, mit niemandem. Wenn sich der eine oder andere an meine letzte Ausführung zu erinnern versucht, kommt darin ein neuer Typ vor, Mr. Adelig, den ich das Schlagwort Prinz gab, weil er von einem Adelsgeschlecht abstammte. Und ein paar von euch werden die Augen überdrehen und sich fragen, ob ich wirklich nicht mit dem Prinz geschlafen hatte! Ich versichere Euch, wir haben nicht miteinander geschlafen. Es war irgendwie was Unschuldiges, das der Prinz und ich praktizierten. Wir lernten uns kennen. Und glaubt mir, leicht war es nicht, diese Liaison mit dem Prinz vor dem Arzt geheim zu halten.
Gut, wir hatten uns entschieden, es nochmals zu versuchen, aber ich hatte ihm gesagt, dass ich das nicht könne, außer er würde versuchen sein Profil nicht aufs Ficken zu verlagern. Er hatte es getan. Aber was er natürlich nicht getan hatte, war, seine ganzen Profile zu löschen. Einzig sein Hauptprofil veränderte er und machte daraus ein Anti-Sex-such-Profil. Ich war zufrieden gew esen.
Es brach tatsächlich eine Zeit an, in der der Arzt und ich ein wenig mehr waren als die Typen, die sich gegenseitig das verdammte Hirn hinausvögelten, wir liebten uns. Aber es wäre keine Kabbala-Geschichte, wenn sie ein Happyend hätte, ohhh nein, der Arzt veränderte sich in den wenigen Monaten, in denen alles glatt lief. Er kam nur mehr zum Ficken. Wir sahen uns kaum noch und wenn er kam, dann wollte er seinen Schwanz in meine Rosette stecken. Und ich hatte mich innerlich begonnen abzukapseln. Es war mir egal, dass er nur kam, um mein Loch zu sto pfen. Immer wenn er zu mir in die Wohnung schlenderte, mit geducktem Kopf, wie ein Moslem beim Beten, hatte ich nur seine Geldbörse im Auge. Ich umarmte ihn, fühlte, ob er sie in der Hosentasche eingesteckt hatte und wenn ja, zerrte ich ihn in das Wohnzimmer, wo ich ihm die Hose auszog. Da ich sicher gehen musste, dass er nach dem Sex aufs WC ging, fickte ich ihn immer. Es war herrlich, ich hatte Spaß dabei und bezahlte mich anschließend selbst. Der Arzt konnte meine Ladung Sperma niemals halten, ich seine schon, und so suchte er nach dem Sex immer recht schnell die Toilette auf, wo er die Landung Sperma in die Kloschüssel drückte. Derweil zog ich einen Hunderter aus seiner Geldtasche und erfreute mich.
Jetzt kann man sich wieder fragen, wofür ich denn soviel Geld gebraucht hatte. Tja, das lässt sich leicht erklären: Massagen, Wellnessaufenthalte, Schönheitsprodukte, auch das will alles b ezahlt werden.
Es ging soweit, dass ich endlich wieder ein Plus auf meinem Konto hatte (ohne Arbeit) und ich begann mir die schönsten Dinge zu kaufen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut ich mich gefühlt hatte, mit ein bisschen mehr Geld in der Tasche.
Einmal in der Woche hatte ich ihn für mich ganz allein und es war schön. Manchmal war ich bei ihm im Haus, und
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