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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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das nächste Mal leiser sein. Da falle ich ihr ins Wort und sage: „Und jetzt hören Sie mir mal zu, Frau, Frau Lassa… (ich kann mir keine Namen merken) Lassa … irgendwas Fliege nschiss. Ich ficke wann immer ich will, und wenn mir mein Sperma aus dem Schwanz schießt, kann ich nicht anders als zu schreien. Verstanden!“ Bumm. Zack. Drehe mich um und gehe. Die alte Kuh hat vor Schreck den Mund verloren! Gut gemacht, ich klopfe mir auf die Schulter. Nichts gefallen lassen. Früher hätte ich mich stundenlang entschuldigt, das tue ich nicht mehr. Basta! Ist halt passiert.
     
    10:45 zum Bahnhof fahren
    11:10 Abfahrt nach Leibnitz (*ich aufgewachsen bin*)
    12:00 Ankunft bei der Family
    13:00 Mittagessen bei der Family
    13:30 Treffen mit meinem besten Freund, Samuel.
    Samuel und ich kennen uns schon unser ganzes Leben lang. In der Schule bei einem Ausflug in der 6. Klasse waren unsere Sitznachbarn der Meinung, sich umsetzen zu müssen – unsere Anwesenheit war wohl zu langweilig –, und so war neben mir ein Platz frei geworden. Wir freundeten uns schnell an und waren bald darauf die besten Freunde.
    Samuel sieht mich und erkennt, dass ich mich nicht gut fühle, er weiß alles von mir und ich weiß alles von ihm.
      Wir verabredeten uns in unserem Stammlokal, dem London Out , in Leibnitz.
    „Es drückt noch ordentlich, oder?“
    Ich weiß mir keinen Rat und auch keine Antwort und ich sage: „Ja, es tut weh, einfach weh.“
    „Das macht dich nur menschlicher“, will mein bester Freund mir einreden. „Weißt du, was mir g eholfen hat?“ Ich schüttle den Kopf, meine Schultern bewegen sich ebenso und die Lust nach einer Zigarette ist wieder da, aber weit und breit ist kein Zigarettenautomat und im London Out sagen sie, dass meine Lieblingsmarke schon aus sei. „Denk positiv.“ Boah. Wahnsinn. Ich fühle mich wie Buddha erleuchtet. Von dem Universum geküsst.
    „Ach Samuel, das ist doch wirklich …“, er fällt mir ins Wort, „…Klaus, glaub mir. Denk an etwas Positives und lass den Gedanken einfach zu. Desto tiefer und weiter du an Negatives denkst, desto eher haften diese schlimmen und traurigen Gedanken an dir. Wenn du aber Positives zulässt, wird Positives eher deinen Alltag bestimmen.“
    Er kennt mich. Esoterik ist nicht meins. Aber schon gestern hab ich ja mit dem Loslassen ang efangen. Und ich denke daran, dass mir das Laufen gut tut und dass ich während meines Lauftrainings an einer Episode mit dem Arzt denke und sie dann loslasse … zumindest versuche ich das, ich erzähle das meinem besten Freund und er nickt. Er findet, dass dies schon einmal ein guter Anfang wäre.
    „Klingt, als ob du eine Serie in deinem Kopf erstellst.“
    „Ja, Klaus Diaries, love sucks.“ Wir lachen beide, und umarmen uns.
     
    14:30 bis 17:00 Black-out.
    18:00 Abfahrt nach Graz.
    19:00 Ankunft in der Wohnung.
    19:01 Beschäftigung suchen.
     
    Der Mops empfängt mich in meiner Wohnung. Er furzt. Und ich sehe, dass der Abfalleimer u mgeschmissen wurde … es fehlt nichts, außer dem verdammten Glöckchen. Schnellstens gehe ich nach draußen mit ihm, als er wieder furzt. Vergnügt springt er draußen auf und ab und kurz denke ich mir, wenn da plötzlich ein Auto um die Ecke geschnellt käme. Könnte die Familie des Mopses mich dafür belangen, nicht gut genug auf ihren Hund aufgepasst zuhaben? Immerhin hatte ich noch nie in meinem Leben einen Hund. – Und aufgezwungen wurde er mir auch. Aber kennenlernen werde ich die Lederjacke dann wohl auch nicht mehr, vorausgesetzt er ist schwul, wovon ich nicht ausgehe, wenn ich seine Haltung mir gegenüber richtig deute. Woher sollte ich mich in Hundesitting also auskennen? Ich kenne höchstens die Hundestellung.
    Das kleine behaarte Tier kommt auf mich zu, es hat einen Löwenzahn im Maul und ich g ehe in die Hocke, streichle einmal über das Tier und der Mops beginnt wild zu atmen und zu röcheln.
    „Na, hast du die für mich gepflückt?“ Der Mops legt den Löwenzahn vor mir auf die Straße, wedelt mit seinem Saurüsselschwanz und ich lache … verdammt, ich lache – passt gar nicht zu me inem traurigen Image – und ich lache wieder. Ein Hund pflückt und schenkt mir Blumen. Der Mops hüpft mich an, ist quietschlebendig und so glücklich …
    Auf einmal erkenne ich den gut aussehenden Typen. Schlagartig denke ich mir, dass ich das Tierchen namens Mops, ja irgendwie gerne habe, aber er sollte dem Besitzer – in dem Fall Besi tzerin: alt, krank und sicherlich ihren Hund

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