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Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
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er dieses Mal weiter hinten geparkt, und Anton hatte ihn deshalb nicht gesehen, als er den Platz betreten hatte.
    Plötzlich wurde Anton klar, dass er sich niemals allein nach draußen hätte begeben dürfen. Er hätte die Einsatzzentrale anrufen und um Verstärkung bitten sollen. Die hätten den anderen zwar auch nicht zwangsläufig erwischt, aber im Gegensatz zu jetzt wäre seine Lage wenigstens nicht ganz so aussichtslos. Anton hatte das Rascheln des Jackenstoffs schon registriert, als der Arm des Mannes nach vorne schoss. Er würde den Würgegriff des anderen nicht lockern können. Der Mann war stark. Antons Hals steckte in seiner Armbeuge fest. Anton trat nach hinten und versuchte, dem Mann mit dem Hinterkopf einen Stoß zu versetzen, doch der Griff, mit dem dieser seinen Hals umklammert hielt, drückte seinen Kopf gleichzeitig nach unten. Anton ruderte mit den Armen. Versuchte, zu schreien, brachte jedoch nur ein Gurgeln zustande.
    «Schhhh», machte eine Stimme an seinem Ohr.
    Anton spannte den ganzen Körper an. Seine Sehnen zogen sich unter der Haut zusammen. Er spürte Muskeln, mit denen er gar nicht mehr gerechnet hatte. Seine Finger berührten die Kapuze des Anoraks. Er wollte die Haare zu fassen bekommen, doch sie waren zu kurz. Der andere drückte fester zu. Anton versuchte sich loszureißen.
    Dann ging nichts mehr. Seine Kräfte waren aufgebraucht.
    Plötzlich wurde alles schwarz.
     
    Als Anton zwischen zwei geparkten Autos wieder zu Bewusstsein kam, hatte er keine Ahnung, wie lange er weggewesen war. Wohl kaum mehr als ein paar Minuten. Sein Hals fühlte sich noch warm an. Er richtete sich auf und griff nach seinem Handy. Dabei fiel ihm ein, dass er es im Hotelflur verloren hatte.
    Er rannte zum Hoteleingang. Das Schwindelgefühl attackierte ihn mit der Geschwindigkeit einer Rakete. Schlug in seinem Kopf ein. Er fiel nach vorn. Federte den Fall mit den Armen ab. Kam wieder auf die Beine und lief in die Rezeption, wo er um ein Telefon bat. Der Nachtportier, der wusste, dass Anton Polizist war, wollte wissen, was vorgefallen war, dann fragte er: «Brauchen Sie Hilfe?» Anton lehnte dankend ab und bat den jungen Mann, die Videoaufzeichnungen von vor einer Stunde herauszusuchen. Der Portier nickte und setzte sich vor den Computerbildschirm. Anton rief in der Einsatzzentrale an und informierte sie über den Vorfall.
    Sieben Minuten später zwängten sich zwei Polizeiautos vor den Haupteingang. Aus jedem sprangen zwei Männer heraus. Sie marschierten gemeinsam in die Rezeption. Starrten in alle Ecken und Winkel. Anton saß hinter dem Empfangstresen und sah sie vorwurfsvoll an: «Auch schon da?»
    «Wo ist er hin?», fragte einer der Polizisten.
    «Würde ich hier rumsitzen, wenn ich wüsste, wo er hin ist?»
    Einer der anderen Polizisten lachte.
    «Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als die Umgebung zu durchsuchen, auch wenn das vermutlich für die Katz ist. Ich glaube kaum, dass er zurückkommt, aber wenn Sie heute Nacht Kapazitäten frei haben, wäre es nett, Sie würden hier ab und zu mal vorbeigucken.»
    Der Polizist nickte energisch. «Machen wir.»
    Dreißig Minuten später hatte er gemeinsam mit dem Nachtportier die Aufnahmen der diversen Kameras durchgesehen. Sie lieferten keinerlei Hinweise. Der Portier verriet ihm, dass der einzige Weg, über den man unbemerkt in das Hotel gelangen konnte, durch die Küche führte.
    «Und dort gibt es keine Überwachungskameras?»
    Der Nachtportier schüttelte den Kopf.
    «Okay, trotzdem vielen Dank für Ihre Hilfe.»
    «Keine Ursache.»
    Anton wandte sich zum Gehen.
    «Eins noch», setzte der Portier nach, «ist es mit Ihrer Freundin gut gelaufen?»
    «Ja.»
    «Bestens.» Wieder zeigte er sein breites, anzügliches Grinsen. Dieses Ich-weiß-was-ihr-jetzt-vorhabt-Grinsen.
    «Sie liegt oben und wartet auf mich.» Anton zwinkerte.
    Der Nachtportier grinste unverhohlen.
    Anton nahm den Fahrstuhl nach oben. Folgte dem Korridor und hielt den Blick auf den Boden gerichtet. Wer mochte das gewesen sein? Nils Jahr saß in seiner Zelle in Oslo. Ebenso wenig konnte er sich vorstellen, dass es der Litauer war, den Kval und Torp verfolgten.
    Aber im Moment konnte er ohnehin nichts ausrichten.
    Denn nun wartete sie auf ihn.
    Wahrscheinlich lag das knappe Kleid bereits auf dem Fußboden neben dem Bett. Er sah, dass die Tür angelehnt war. Er ging hinein und zog sie behutsam hinter sich zu. Im Zimmer war es dunkel. Er sah sich um. Laptop und Koffer standen noch dort, wo er sie

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