Kaetzisch fuer Nichtkatzen
Exemplare gilt: „Mies machen“ ist besser als jede Strafe.
Darf die Katze zum Beispiel nicht aufs Bett, legt man Plastikfolie darüber (Bauplane oder Ähnliches gibt es für wenig Geld in jedem Handwerkerfachmarkt) und beklebt sie kreuz und quer mit doppelseitigem Klebeband. Sobald die Katze hinaufspringt, kleben ihre Pfötchen an diesem ekelhaften Zeug fest. Mit ein wenig Konsequenz und Ausdauer lernt sie schnell, dass das Bett ein recht ungemütlicher, wenig attraktiver Ruheplatz ist. Große Pflanzentöpfe kann man mit speziell dafür gefertigten, im Zoofachhandel erhältlichen Abdeckgittern vor kätzischen Übergriffen schützen. Wenn die Tabuzone zum Beispiel ein frisch angelegtes Gartenbeet ist, kann eine „Kaffeesatzspur“ ausgelegt werden. Beim Betreten gelangt der Kaffeesatz in die feinen Haare zwischen den Pfotenballen. Die Katze leckt sich daraufhin sauber, und da sie den Kaffeesatz als höchst widerlich empfindet, wird sie nach einigen solchen Erlebnissen die entsprechenden Stellen im Garten meiden. Um Sandkästen zu schützen, kann man Tonic Water verwenden.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Verbote auf Katzen wie ein Magnet wirken. Alles, was strikt untersagt ist, wird wie eine Art „Hobby“ immer und immer wieder ausprobiert, manchmal demonstrativ vor den Augen des Besitzers, manchmal „heimlich“ in dessen Abwesenheit. Achten Sie darauf, dass Sie nicht auf dieses „Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel“ hereinfallen. So können Sie der Katze den Esstisch ganz einfach vermiesen, indem Sie jede unangenehme Prozedur, sei es das Auftragen des Antiparasitenmittels, das Bürsten, Krallenschneiden, Entfernen von Zecken oder Verabreichen von Tabletten dort durchführen – schon verliert dieser Ort seinen Reiz.
Grundsätzlich gilt bei jeder erzieherischen Maßnahme: Sie müssen mehr Ausdauer an den Tag legen als die Katze. Ein oder zwei Tage reichen nicht aus. Wie lange es dauert, bis untersagte Orte dauerhaft gemieden werden, hängt von der menschlichen Konsequenz ab – und natürlich von der Beharrlichkeit der Katze. Geduld zahlt sich aus! Auch wenn „Strafen“ schneller zum Ziel führen: Sie gehen auf Kosten des Vertrauens zwischen Mensch und Katze. Manchmal kurzfristig, aber leider auch sehr oft dauerhaft.
Analbeutelsekret
Eine weitere Möglichkeit der Übermittlung von Botschaften besitzen Katzen mittels des Drüsensekrets ihrer Analbeutel. Dieses Sekret kann nicht gewollt verspritzt werden. Beim Zusammenziehen der Muskulatur am Anus, also wenn die Katze Kot absetzt, kann und sollte der Inhalt der Beutel normalerweise entleert werden. Dieses Sekret besteht aus einer fettigen Flüssigkeit und aus zerfallenen Zellen. Für die menschliche Nase riecht es – gelinde ausgedrückt – unangenehm. Der Katze dient es zur individuellen Markierung.
Es kann vorkommen, dass die Analdrüsen verstopft sind und sich nicht mehr selbstständig entleeren, was häufig dazu führt, dass die Katze sich unentwegt am Hinterteil leckt oder sitzend über den Boden rutscht. Der Tierarzt sollte die Analbeutel dann manuell ausdrücken. Dies ist zwar keine angenehme Prozedur, aber danach fühlt sich die Katze sichtlich wohler.
Leben mehrere Katzen in einem Haushalt und das Verhältnis untereinander ist getrübt, kann zumeist die in der Rang- oder Revierordnung unterlegene Katze unter Umständen vermehrt nach diesem Sekret riechen. Unbewusst besitzt sie also in dieser Situation nicht die Selbstsicherheit, die Drüsen zu entleeren und ihren Kot mit „ihrer Visitenkarte“ zu versehen. Über längere Zeit anhaltender Durchfall kann ebenfalls zu einer Verstopfung der Analbeutel und in der Folge zu einer Entzündung führen. Manche Katzen reagieren daraufhin mit Unsauberkeit.
Diese Thematik ist nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Fettschwanz, der fast ausschließlich bei unkastrierten Katzen auftritt. Kastrierte Tiere sind nur selten betroffen. Er entsteht durch die Absonderung eines fettigen Talgs an den Drüsen der Schwanzwurzel. Entzündet sich die Stelle, bereitet sie der Katze Unbehagen. Der Fettschwanz wird mit Einpudern, schlimmstenfalls Waschungen behandelt. Bei Ausstellungswtieren führt er zu Punktabzug.
Reiben und Anschmusen
Doch die Katze besitzt noch weitaus mehr – und für die menschliche Nase nicht wahrnehmbare – Möglichkeiten, Botschaften zu hinterlassen. Durch die Talgdrüsen an den Schläfen, den Backen, an den Maulecken, am Kinn und am Rücken vor der Schwanzwurzel erhält sie
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