Kaetzisch fuer Nichtkatzen
einwirken. Da Sie bei einer ausgewachsenen Katze recht kräftig zupacken müssten, um das Gewicht der Katze zu tragen, erreichen Sie beim Tier einzig das Gefühl, es würde mit einem „ungehemmten Biss“ gepackt. Wenn man diese Hintergründe bedenkt, wird plötzlich verständlich, warum viele Katzen dann erst recht anfangen, „auf Leben und Tod“ zu kämpfen. „Unkooperative“ Katzenpatienten, die jeden Tierarztbesuch zur Tortur werden lassen, sollte man zur Abwechslung mal überhaupt nicht festhalten oder nur locker das Nackenfell ein wenig anheben und ganz leicht schüttelnde Bewegungen machen. Es ist erstaunlich, wie gut das dann meistens funktioniert!
Und auch in Sachen „Katzenerziehung“ sollten wir uns solch einen Nackengriff verkneifen. Wir können es einfach nicht so wunderbar dosiert wie Mutter Katze! Und was nützt uns ein Stubentiger, der zwar nie wieder auf den Tisch springt, aber dafür auch nie wieder auf unseren Schoß, weil wir sein Vertrauen verspielt haben? Was für Katzenwelpe und Katzenmutter stimmt, muss für Katze und Mensch noch lange nicht richtig sein.
Der Biss, mit dem der Kater die Kätzin beim Deckakt im Nacken hält, ist im Prinzip der gleiche wie der Transportbiss, den die Mutter bei ihren Welpen anwendet. (Foto: Schanz)
Huch! Was sind denn das für Methoden?! Im Nackenfell packen – pah! Das ist einfach zu profan! Ich habe das einmal mit meiner Mitkatze Anima gemacht. Das war zu der Zeit, als ich merkte, dass die Hormone in mir erwachten. Ich kann euch sagen, ich habe von ihr mächtig was auf die Ohren bekommen! Das war gar nicht lustig …
Der Blickkontakt ist entscheidend mit dafür verantwortlich, ob sich eine Situation zwischen zwei Katzen zuspitzt oder ob sie entschärft wird. (Foto: Schanz)
Blickkontakt
Sicher haben Sie bei den vorangegangenen Beschreibungen bemerkt, dass die Unterscheidung zwischen Angriff und Abwehr bei Katzen entscheidend durch den Blickkontakt beeinflusst wird. Anstarren provoziert. Umherschauen kann Situationen entschärfen oder Auseinandersetzungen vermeiden. Blinzeln vermag anzustecken und Friedfertigkeit zu signalisieren, denn es ist das „Lächeln der Katzen“. Wir sollten uns dessen im täglichen Umgang mit unseren Katzen sehr bewusst sein. Probieren Sie es einmal aus. Wenn Ihre Katze mit irgendetwas sehr beschäftigt ist, schauen Sie ihr mal intensiv zu und lassen Sie sie dabei nicht aus den Augen. Sie wird ihre Tätigkeit innerhalb kurzer Zeit abbrechen und nicht selten beleidigt davonlaufen. Warum? Weil wir – aus Sicht der Katzen – mit unseren Blicken einfach zu aufdringlich und ungemein unhöflich waren!
Wir können den Blickkontakt positiv einsetzen, indem wir die Katze anblinzeln oder dann wegschauen, wenn die Katze sich zu eindeutig beobachtet fühlt. Ängstliche Katzen kann man beruhigen, indem man immer dann den Blick abwendet und „umherschaut“, wenn sie einen anschauen. Und mit einem starren, fixierenden Blick können Sie Ihren kleinen Wildfang daran hindern, Ihnen hemmungslos in die Hand zu beißen.
Oder haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum Ihre Katze, die sonst gar nicht so gern zu Fremden geht, sich immer und immer wieder ausgerechnet zu dem Besucher magisch hingezogen fühlt, der sich am wenigsten aus Katzen macht? Beobachten Sie doch nächstes Mal ein wenig genauer, was da abläuft: Sicher werden Sie feststellen, dass dieser Besucher Ihre Katze wortwörtlich „keines Blickes würdigt“. Und gerade das macht ihn aus Katzensicht zu einem derart zuvorkommenden, höflichen Menschen, dass Ihre Katze ihm unbedingt zeigen muss, wie sehr sie seine Art schätzt.
Weitere
Kommunikationsmittel
Kratzen/Krallenwetzen
Stellen Sie sich vor, Sie möchten verhindern, dass Ihre Katze am Sofa kratzt. Welche Mittel, sich ihr verständlich mitzuteilen, stehen Ihnen zur Verfügung?
Sie sagen streng: „Nein!“ Die Katze schaut Sie noch nicht mal an und kratzt weiter. Sie stürzen herbei und verscheuchen sie. Ihre Katze wirft Ihnen einen Blick zu, der sagt: „Bist du von allen guten Geistern verlassen, mich so zu erschrecken?“, und kratzt weiter, sobald Sie außer Sichtweite sind. Oder packen Sie sie gar im Genick? Diesen wortwörtlichen Fehlgriff werden Sie früher oder später mit dem Verlust der Freundschaft Ihrer Katze einbüßen. Sie probieren ein herzhaftes Fauchen aus und Ihre Mieze lacht sich über Ihren misslungenen Versuch halb tot. Und schon sind Sie
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