Kaetzisch fuer Nichtkatzen
ihren körpereigenen Geruch, der durch Reiben und Anschmusen auf Gegenstände, Artgenossen oder auf Menschen übertragen wird. Untereinander vertraute Tiere begrüßen sich mit einem gegenseitigen, sanften Nasenstüber, mit Köpfchen-Geben oder Köpfchen-Reiben oder, wenn es ein wenig reservierter ausfallen soll, mit Fellschnüffeln oder Analkontrolle.
Ich persönlich bin ein ausgesprochener Schuhfetischist. Es ist nicht nur der Duft nach meinem Menschen – auch die Gerüche , die von draußen mit hineingetragen werden, sind so spannend ! Ich wälze und reibe mich, bringe dadurch meinen eigenen Duft dazu, und daraus entsteht ein herrliches Gemisch, das mir versichert: Wir gehören alle zusammen! Hier bin ich daheim.
Die Talgdrüsen an verschiedenen Körperstellen sorgen dafür, dass beim Streichen um die Beine der „eigene“ Mensch mit dem Katzengeruch markiert wird.
(Foto: Schanz)
Geruchs- und Geschmackssinn
Der Geruchssinn ist bei Katzen für die Beurteilung der Nahrungsqualität, daneben aber hauptsächlich im sexual-sozialen Bereich von tragender Bedeutung. Bei „Duftmarken“ ist die Kombination aus sichtbaren und geruchlich wahrnehmbaren Signalen eine sinnige Einrichtung der Natur! Mittels spezieller körpersprachlicher Signale kann der „unmittelbare Zuschauer“ erkennen, was die Katze mitteilen möchte. Zudem halten die hinterlassenen chemischen Duftstoffe sehr lange an, sodass die Katze sich auch denen mitteilen kann, die nicht gerade zugesehen haben. So stellt die Natur sicher, dass zum einen potenzielle Sozialpartner unmittelbar und unmissverständlich angesprochen werden; und zum anderen wirken die geruchlichen Hinterlassenschaften wie „Kontaktinserate“ noch lange nach.
Wenn eine Katze ausgiebig an einer Stelle schnüffelt oder leckt, hat sie Informationen über einen Artgenossen aufgespürt, die es zu analysieren gilt. Wie viele andere Säugetiere besitzt sie ein spezielles Organ im oberen Gaumen, das sogenannte Jacobson’sche Organ, mit dem Sexualduftstoffe wahrgenommen werden. Damit sich der Geruch intensiviert und vom Jacobson’schen Organ aufgenommen und ausgewertet werden kann, flehmt die Katze. Dabei werden die Maulecken nach hinten gezogen und der Mund wird geöffnet. Die Katze ist hoch konzentriert und man könnte meinen, sie grinst.
Wälzen und Rollen
Durch das Wälzen und Rollen drückt die Katze gern ihr Wohlbehagen aus. Gleichzeitig kennzeichnet sie den Ort mit ihrem Duft und nimmt im Gegenzug den Geruch des Ortes an. Auch bei sehr entspanntem, stressfreiem Spiel rollen Katzen sich auf den Rücken und angeln kopfüber nach dem Spielobjekt.
Auch bei der paarungsbereiten weiblichen Katze hat das Wälzen auf dem Boden während der Rolligkeit gleich mehrere Funktionen. Der auserwählte Sozialpartner – sei dies nun ein männlicher Artgenosse oder ersatzweise der Mensch – wird auf drei Kommunikationskanälen gleichzeitig angesprochen: Auf dem visuellen durch einen eindeutigen Bewegungsablauf (Rollen am Boden, Reiben der Wangen), häufig unterstützt durch die Lautgebung (Schnurren, Gurren, Schreien). Außerdem werden olfaktorische (geruchliche) Signale hinterlassen. Sicher ist eben sicher bei so wehrhaften Einzelgängern. Übrigens: Auch nach einer Kastration zeigen viele Katzen noch abgeschwächte Zeichen der zweimal jährlich auftretenden Rolligkeit.
Warum wird all dieser Aufwand für die Kommunikation im sozialen Bereich betrieben, wenn doch die Katze ein ausgesprochener Einzelgänger ist? Gerade bei Tieren, die nicht in Verbänden, Rudeln oder Herden leben, ist es wichtig, dass die Kontaktaufnahme zum Artgenossen ohne Risiken und ohne Missverständnisse abläuft, denn eine falsch verstandene Meldung könnte schwere körperliche Verletzungen nach sich ziehen. Aber wie sieht es nun mit unseren Katzen aus? Sind sie wirklich „unsozial“, wie oftmals behauptetwird? Kein Säugetier kann überhaupt unsozial sein, denn wie der Name schon sagt, wird die Nachkommenschaft gesäugt. Es wird also ein ganz enormer Aufwand für die Aufzucht betrieben! Wäre ein Tier unsozial, wäre diese Art der Pflege von Nachkommen gar nicht möglich.
Der Geruchssinn einer Katze ist exzellent ausgebildet und liefert ihr diverse Informationen, auch wenn der „Bote“ der Nachricht schon längst weit weg ist.
(Foto: Schanz)
Die häufig beobachtete solitäre Lebensweise der Katze hat nur sehr wenig mit sozialen Hintergründen zu tun als
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