Kaeufliche Liebe Band 2
mit dem Bericht auf den Tisch werfend lehne ich mich zurück und denke an Romeo. Das erste und zweite Frühstück hat mir sehr gefallen. Es würde mir nichts ausmachen, wenn es jeden Tag so abliefe, bis auf meinen Sturz natürlich. Auch der Abend mit dem geilen Blow-Hand-job ist eine Erfahrung, die ich gern wiederholen würde.
Wie denkt Romeo über die Sache? Sicher, er hat Angst und ist deshalb zu mir gekommen. Ach, der arme Kerl ist gar nicht zum Zug gekommen, fällt mir siedend heiß ein. Was bin ich nur für ein armseliger Typ. Erst jetzt, wie ich so in meinem Sessel sitze und versonnen auf den Schreibtisch starre, fällt mir ein, dass Romeo einen Megaständer haben muss. Oder hat er selbst Hand angelegt, ohne dass ich es bemerkt habe?
Plötzlich erscheint mir die Frage, ob mein heißer Lover jetzt erigiert durch die Gegend läuft wichtiger, als die Suche nach einem brutalen Mörder. Ich fahre mir über die Stirn um zu prüfen, ob ich Fieber habe. Alles normal, nur die Schweißtropfen nicht, die mir bei dem Gedanken an seine Lippen an meinem Schwanz aus der Haut getreten sind. Ja, ich bin schon wieder hart. Oh Mann, und gleich kommt Kaufmann.
„Jason? Herr Kaufmann ist hier“, sagt Walter wie auf ein Stichwort hin, während er die Tür aufstößt.
„Schick ihn rein“, knurre ich, wobei ich näher an den Schreibtisch heranrücke, um die Beule in meiner Hose zu kaschieren.
Kaufmann kommt mit gesenktem Kopf herein und setzt sich wortlos auf den Besucherstuhl. Ich betrachte seine fadenscheinige Jeans, die seine Beine, die ich vorhin schon nackt bewundern durfte, gut zur Geltung bringt.
„Herr Kaufmann“, sage ich und muss mich räuspern, um fortfahren zu können. „Sie sagen, Sie haben lediglich einen Aufprall gehört und daraufhin einen neugierigen Blick in das Treppenhaus geworfen.“
„Nicht neugierig, nur prüfend“, flüstert der Blonde.
„Okay, also einen prüfenden Blick“, korrigiere ich mich.
„Ja, so war das“, murmelt Kaufmann, wobei er mich mit einem kurzen Blick streift.
Einem kurzen Blick, der nicht nervös oder schuldbewusst ist, sondern anklagend und irgendwie aufsässig. Ich runzle die Stirn.
„Sie kannten das Opfer?“
„Wir trafen uns am Briefkasten oder an der Müllbox. Mein Gott“, Kaufmann fährt sich durchs Haar und sieht mich direkt an. „Er war mein Nachbar, mehr nicht.“
„Hm“, mache ich und schaue auf den Monitor, weil mich die Augen dieses Zeugen zutiefst verwirren. So dunkelblaue Augen habe ich noch nie gesehen.
„Soll ich das so verstehen, dass Sie den Mann nie zuvor getroffen haben? In einer Bar oder einem anderen Lokal?“
„Ja, so sollen Sie das verstehen“, sagt Kaufmann und fixiert mich mit seinem Blick, bis ich die Wimpern senken muss.
Die Botschaft, die ich empfangen habe, ist klar: Finger weg von dem Fall. Woher ich das weiß? Keine Ahnung, es brennt in meinem Gehirn, als hätte dieser Kerl mit Leuchtschrift dort gepostet. Noch etwas: ich glaube, ich sollte die Finger von dem Fall lassen.
„Gut“, sage ich und meide Kaufmanns Blick, „das wäre dann alles.“
Der drahtige Blonde springt auf, nickt mir zu und geht zur Tür. Bevor er das Zimmer verlässt, wirft er einen letzten Blick über die Schulter. Ich zucke zusammen. Er hat gerade seine Botschaft noch unterstrichen. Geht das? Es geht. Ich lächle automatisch.
***
Jason. Die ganze Zeit läuft sein Name durch meinen Kopf, klopft in meinem Blut und am liebsten würde ich ihn auch singen, aber das würde sicher nicht gut ankommen. Professor Medler guckt eh schon die ganze Zeit zu mir und runzelt die Stirn. Ich kann dem Vortrag nicht folgen, das erste Mal für mich. Ich liebe seine Vorlesungen, und gerade heute behandelt er ein Thema, das mich brennend interessieren müsste: Körpersprache.
„Wie oft“, spricht Medler und schaut in die Runde, „sagt der Körper etwas ganz anderes, als die Worte, die der Mund ausspricht? Immer wieder kommt es zu einer starken Diskrepanz. Warum? Nun, liebe Zuhörer, das wollen wir herausfinden." Ab hier blende ich aus. Jason mit der Morgenlatte, sein Mund sagt ‚dein Frühstück‘, aber seine Augen haben geglänzt und seine Finger waren nicht fordernd, sondern zärtlich, als sie durch meine Haare glitten. Ich seufze und ernte einen genervten Blick von rechts.
„Tschuldigung“, murmele ich und gucke zum Professor, der den Mund bewegt.
Ich höre die Worte nicht, bin immer noch bei Jason. Sein Blick, mit dem er meine Lippen angeguckt hat. Warum
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